In den 90ern habe ich mit meinem Vater zusammen einige Videos aus der Riogrande Videothek angeschaut. Diese Videos haben dokumentiert, wie kurz nach der Maueröffnung im Raum Saalfeld / Gera Plandampf Veranstaltungen gemacht wurden. Die Wortschöpfung Plandampf meint, dass Regelzüge mit Dampfloks bespannt werden. Zentraler Punkt dieser Videos war immer, dass ausgedehnt auch die jeweilige Region vorgestellt wurde, durch die die Züge fahren bzw. wo die Züge halten. Ich war damals immer sehr erschrocken, wie es dort aussah. Heute gehe ich einfach 10min Richtung Innenstadt!
…so sieht es aus. Als Wahl-Ossi und Nicht-Wahl-Bruder von Armin kann ich dazu folgendes vermelden:
Hier im Osten ist vor allem in den großen Städten viel passiert. Dresden hat zusätzlich durch die 2002er Flut profitiert. Doch auch im schönen Dresden gibt es nach wie vor Ecken, die verlassen sind oder so aussehen, als würden sie es bald sein.
Auf dem Umland befindet man sich dann in einer völlig anderen Welt. Von Modernität keine Spur, manchmal sieht es so aus, als sei die Zeit eingefroren.
Was Armin beschreibt, ist ein generelles Problem in strukturschwächeren Gegenden. Und der Westen wurde in vielen Teilen in Jahres des Aufbau Ost sicherlich „vergessen“, da gibt es keinen Zweifel. Es ist in Ost und West eine Tendenz erkennbar – das Geld wird in den Zentren konzentriert und gehobener Lebensraum auf dem Land wird es nur dann geben, wenn es das entsprechende Publikum gibt…
Für alle, die noch nicht im Osten waren – Dresden ist definitiv eine Reise wert!
Da hilft auf jeden Fall keine Marktplatzöffnung und kein Innestadtkonzept dieser Welt noch etwas! Es besteht allerdings eine kleine Hoffnung, dass sich beim hoffentlich bald kommenden Aufschwung ein Investor der Sache annimmt und ein weiteres Ärztehaus oder 4 – 8 Reihenhäuser – mit Prädikat „innenstadtnah“ – daraus macht. Die Frage ist nur, ob sich die Innenstadt bis dahin nicht weiter ostwärts Richtung Penny-Markt verlagert hat!