Ich konnte kaum den Eingang finden vor lauter Personen die sich zur medienübergreifend groß angekündigten und nun endlich stattfindenden Eröffnung alle gleichzeitig in das Life-Ness drängten, um dann in scheinbar unklimatisierten Fitnessräumen bei wohligen 24-28°C Raumtemperatur zu bestaunen, wie sich ein paar Auserwählte den letzten Saft aus der Haut pressen.
Heute Mittag hatten wir draußen heiter bis wolkige 22-24°C, und aus dem Life-Ness wieder heraus zu gehen war wirklich erfrischend wie ein Sprung in die Ostsee. Ich fing schon rein durch die Temperaturen im Life-Ness an zu schwitzen, da bräuchte ich gar kein Sport zu machen. Es war dann auch nicht schlimm, dass am gekennzeichneten Sammelpunkt zur Sauna-Führung zur vorgegebenen Zeit niemand sich bewogen fühlte die Führung zu starten, das ganze Gebäude war mir, der immer friert, Sauna genug! Überhaupt habe ich keinen Schimmer, wo da noch eine Sauna hinpassen soll, zumindest eine, bei der man nicht die Tür öffnen muss wenn man sich mal kratzen will! Aber eigentlich interessierte sich sowieso nur Nadine für die Sauna, ich hingegen fand den Schwimmbereich viel interessanter, da ich früher wirklich gerne, und zeitweise sogar wöchentlich im Aquafun schwimmen war.
Nun, der alte Schwimmerbereich ist so geblieben wie er war, daneben gibt es in ungefährer Höhe der alten Aquafun „Rafting-Schleuse“ noch ein Planschbecken mit Wassertiefe wie auf einer handelsüblichen Hauptstraße bei einem ordentlichen Gewitter; also ein Baby/ Kleinkinderbecken. Aber um mit den Kindern schwimmen zu gehen finde ich das Life Ness denkbar ungeeignet. Und wenn doch mal ein paar Kinder oder Jugendliche im Becken sind, ist es aufgrund der Größe auch schnell vorbei mit „in Ruhe Bahnen ziehen“. Wie ich bei einer an mir vorbeilaufenden Gruppe im Eingangsbereich als erstes aufschnappte:
Aber geh da mal mit der Familie schwimmen…
Ein Spaß oder Familienbad ist es nun jedenfalls nicht mehr, wenngleich es Bestrebungen gibt mit allerlei Wasserspielzeug Jugendliche ins Bad zu locken. H2O sagt Danke, zumal es da nicht nur Tageskarten gibt, und eine meist wohl ausreichende 4 Stunden Karte im H2O für ~2€ mehr weitaus mehr bietet, als ein kleines Schwimmerbecken und ein Planschbecken. Time will tell…
Unterm Dach, also im ersten Stock wurden die Temperaturen noch unerträglicher, und mit ein wenig Mitleid habe ich auf die Leute geschaut, die in einem separaten Raum Gewichte stemmten. Auch der zumindest heute unklimatisierte Konferenzraum erinnerte mich an Kaminfeuer im kühlen Oktober im fernen Schweden. Nadine hatte ein wenig zu bemängeln, dass teilweise die Sportgeräte sehr nah beieinander stehen, und man direkt neben speisenden Personen schwitzt. Ich wäre eher zum Schluß gekommen, dass die wie im Flur abgestellt stehen, ich bin aber kein Muckibuden Gänger und habe keinen Schimmer, wie es woanders aussieht.
Deshalb weiß ich auch nicht das zu werten, ich finde es generell befremdlich mich in unserer ländlichen Umgebung in geschlossenen Räumen aufs Fahrrad zu setzen oder auf dem Laufband auf der Stelle zu treten. Es war auch nicht überall eng, im „oberen Stock“ waren die Sportgeräte durchaus weitläufig verteilt. Über die Trainingsbedingungen sollten besser die entscheiden, die das auch machen, und wie in einem älteren Artikel hier auf der Seite in den Kommentaren ersichtlich ist, ist meine Meinung Beileibe nicht der Weisheit letzter Schluss, und ich hatte durchaus auch positive Ansichten.
Insgesamt versprüht das Life-Ness für mich eine frische, freundliche und helle Atmosphäre. Nur warum man dann das alte Hallendach behalten wollte, ist mir ein Rätsel, denn das wirkt dann wieder altbacken. Und: Wenn nicht das ganze Gebäude bis auf den logischerweise offenen Eingangsbereich Saunatemperaturen gehabt hätte, wäre mein Urteil insgesamt sicherlich deutlich positiver ausgefallen. Vielleicht hängen die Temperaturen und das alte Dach auch direkt zusammen?
Der Indoor Spielplatz für Kinder
leidet zumindest im Moment noch an der Frische der Hüpfburgen, denn es riecht noch ziemlich nach Plastik und Gummi, oder, wie ich aufschnappte:
Boah, ich muss hier raus
Preislich zumindest bekommt man bei vergleichbaren Angeboten weit mehr für das Geld, wenngleich die heute Eröffnung aufgrund der Vorgeschichte ein wenig wie „auf Biegen und Brechen“ wirkte, und bestimmt noch viel am Life-Ness gearbeitet werden wird – und sicherlich auch muss:
Die Mitarbeiter machten wie ich hier und da vernahm einen sehr engagierten Eindruck, von der Sauna Führung mal abgesehen, und man kann durchaus Hoffnung haben, dass das Team das Maximum aus dem Life-Ness heraus holen will. Leider nicht für mich, denn ich entspreche so gar nicht der Zielgruppe – aber das ist mein Problem! Deshalb am besten: Hingehen, selbst ein Bild machen!
Warum muss ich, während ich Deinen Beitrag lese, permanent an „Loch Ness“ denken?
Das weiß ich auch nicht, dabei habe ich bewusst noch verschwiegen, dass der Bund der Steuerzahler jetzt auch am Life-Ness Freude hat.