Found it!

Alter Stollen an der Wuppersperre
Alter Stollen an der Wuppersperre

So ein Glück, ich hatte schon langsam satt ihn zu suchen!
(Willy Tanner als Antwort auf die Aussage von Alf, er hätte Elvis gefunden)

Das ließ mir dann doch keine Ruhe! Ich habe in einem Blog eines Tauchers einen Beitrag gefunden, in dem unter anderem von dem Stollen berichtet wird. Bei meiner Tour am Freitag, die ich ja zuletzt veröffentlicht habe, habe ich dieses Mistding aber nicht gefunden. Also nochmal fleissig im Internet gewühlt. Dabei stieß ich auf eine Karte, in der der Stollen eingezeichnet war. Den Aufzeichnungen zufolge zieht er sich in einer geraden Linie durch die jetzige Landzunge und früheren Felsvorsprung und misst somi eine Länge von ~200m. Mist, ja genau!

Denn jetzt finde ich wieder keine Ruhe bis ich weiß, zu welchem Zweck sich das Teil durch den Berg bohrt – bzw. mal gebohrt wurde. Leider liefert mir weder die spärlich vorhandene Literatur, noch die Leute von Google wirklich gute oder brauchbare Antworten. De facto bekomme ich gar keine Antwort. Leider war ich beradelt unterwegs, weswegen ich nur die kleine Ritsch-Ratsch mit hatte. Dementsprechend klappte es mit der Ausleutung des Stolleninnneren nicht so wirklich prall.

Blick in den alten Stollen
Blick in den alten Stollen

Den (vermuteten) Ausgang an der anderen Seite habe ich bereits GPS-technisch abgespeichert. Jetzt muss ich nochmal los, mit „normaler“ Fotoausrüstung – für diesen Eingang, und den anderen. Und dann muss ich nochmal mit Polfilter, in der Hoffnung die grüne Brühe verschwindet bis dahin, zur Kräwinklerbrücke. Ich habe jetzt auf einigen Fotos schon ganz interessante Schatten im Wasser gesehen.

Kann zwischenzeitig jemand der treuen und heimathistorisch bewanderten Leser Infos zum Stollen geben? In der Liegenschaftskarte von Remscheid steht „St. Mdl“, was immer auch Mdl heißen mag. Würde ich nur jemanden kennen, der sich mit Liegenschaftskarten auskennt! Und warum gibt es das über jeden Zweifel erhabene Remscheider GEO Portal nicht auf für Rade, oder habe ich etwas übersehen? Sehr spannend sind die Luftbilder von vor >50 Jahren!

Achso, bei normalem Pegelstand steht das Teil zumindest teilweise unter Wasser!

24 Antworten auf „Found it!“

  1. @Tetti: Das wäre schon eine treffende Beschreibung! Wieder den Wortschatz erweitert, besten Dank. Damit ist die Hoffnung auf eine nähere Funktionsbeschreibung des Stollens aber dahin…

    @Herr Olsen: 51°11’23.91″N / 7°18’27.20″E. Im Liegenschaftsplan des Remscheider GEO Portals (Link im Beitrag) bekommst Du auch die Route durch den Berg angezeigt.

  2. Toll – vom Blitz illuminierte geheimnisvolle Stollen, die sonst unter Wasser sind… . Dazu fällt mir ein:

    a.) Neid! Da scheinen Zeitrecourcen zur Verfügung zu stehen, die unerschöpflich sind.
    b.) Rocky-Beach ist überall.
    c.) Schon mal mit Geocachen versucht?

    Gruß
    Marco

  3. Also Deinen Punkt A werde ich bei Gelegenheit in Schrift klauen, welch Glanz im Wort!
    Zu B bleibt zu sagen, dass Rocky-Beach sicherlich dort überall ist, wo Menschen schon Pfade ausgetrampelt haben. Interessant wird es, wenn heute davon nichts mehr direkt zu sehen ist – wie z.B. in den überfluteten Bereichen der Wuppertalsperre. Der Unterschied zum Tagebau z.B. ist aber, dass bei genauerem Hinsehen dort unten die Vergangenheit ihren Platz beansprucht, während der Bagger im Tagebau alles zur Unkenntlichkeit pulverisiert – geografisch und baulich.
    Geocachen mag ich nicht wirklich. Meine interessantesten Caches sind alle von einst nützlichem Charakter gewesen bisher, und dafür sehe ich auch einen größeren Ansporn bei mir.

  4. Es freut mich ja, dass sich jemand mit meiner Seite beschäftigt. 🙂

    Aus den Bildern ins Stolleninnere meine ich erkennen zu können, dass es vom südlichen Portal in Richtung Norden bergab gehen würde. Demnach müsste das nördliche Portal unter Wasser liegen, auch bei derzeitigem Niedrigwasserstand.

    Gerne stehe ich für eine gemeinsame Suchaktion zur Verfügung.

    LG
    Jako

  5. Der Stollen scheint Teil der gleichen Wasserleitung zu sein, zu der auch der „Hammersteinstollen“ gehört. (Vor Haus Hammerstein rechts in den Wald abbiegen und die Sperre lang gehen). Ich habe mit Kind und Kegel schon das nördliche Ende des Stollens – der meiner Meinung nach waagerecht verläuft – gesucht und es sieht so aus, als sei das andere Ende dem schwehren Gerät des Wupperverbandes zum Opfer gefallen. Aber vieleicht war ich auch nur schlecht im Suchen.

    Am Nordeingang des Hammersteinstollens gibt es übrigends einen Geocache und jede Menge Müll. Dafür ist das Südende wild-romantisch.

  6. Ja, es ist der gleiche Wasserstollen. Ich forsche noch ein wenig, Artikel kommt dann später. Nur, dank tatkräftiger Unterstützung, soviel: Der Stollen war Teil einer Wasserleitung der WSW, die die Kerspetalsperre abzapfte und das Wasser nach Herbinghausen pumpt.

    Wenn ich nicht wüsste, dass Du Deine Mails sowieso nicht liest, hätte ich Dir schon nähere Infos zukommen lassen! 😉

  7. der ausgang vom hammersteinstollen ist kräwingler brücke,der ausgang
    ist nicht unter wasser,wer ihn nicht kennt findet ihn nie.

  8. Hi, aber es gibt doch auch noch was den gleichen Stollen am Wuppervorbecken, dem Dingen in Hückeswagen. Da kenn ich anfang und Ende sieht auch genauso aus der Tunnel… Also auf der Seite wo der Unterstellpilz in der nähe der Vorbeckenstaumauer ist…. wenn du vom pilz kommst die Staumauer rechts liegen lassen und dann ca 50 Meter auf der linken Seite ist Eingang 1 und vom Pilz aus Richtung Kläranlage nach ca 300 m kommt rechts aus dem Felsen eine Quelle und da ist der Eingang 2. Aber Wasserkanäle machen keinen Sinn, muß irgend was anderes sein. Nur was Wäre auch gespannt und würde auch liebend kein mithelfen beim Rätselraten 🙂 Es gibt im Eschbachtal in RS auch noch ein paar alte offene Stollen im Fels gehauen. LG Alex alias Echter82er@web.de

  9. Wieso machen Wasserkanäle keinen Sinn? Das sind die alten Stollen, in denen das Wasser von der Kerspetalsperre nach Wuppertal geleitet worden ist. Die Leitung existiert noch immer, allerdings unter geänderter Route.
    Hast Du für die Stollen im Eschbachtal Koordinaten? Da bin ich quasi aufgewachsen.

  10. Dieser von mir beschriebene Stollen am Wuppervorbecken sieht genauso aus wie dein fotografierter Stollen, aber warum sollte man sich um 100m Leitung zu sparen die arbeit machen irgendwo im Nirvana eine so große Röhre zu budeln und gut zu sichern…zumindest meiner meinung nach. Ich hab mal überlegt ob es überbleibsel aus dem Krieg sind oder vielleicht alte Stollen weil dort mal etwas abgebaut wurde ( früher gabs ja mal öfters kleine Bergwerke bei uns ) Oder mal beim Wupperverband vielleicht nachfragen ????mmmh

    Eschbachtal
    Der erste Stollen ist wenn von Richtung Ausfahrt A1 Pohlhausen die Straße runter fährst ins Tal, die Häuser enden, dann kommt ein Ortsausgangsschild und eine Linkskurve ca nach 120 m siehst du links einen Felsen relativ weit in die Straße hinein ragen, da bleibst am besten mit dem Auto stehen und guckst genau hin , wolla eine öffnungs sieht man noch, ein großes Loch , ist aber vom Laub und dreck fast zugeschüttet.
    Loch 2. Du fährst die Straße von Pohlhausen ins Eschbachtal ganz runter , an der T-Kreuzung unten nach rechts . Dann nach 150m kommt so ne harte links Kurve ,dann das erste Haus rechts und dann nach 100m kommen links und rechts ein haus. STOP.(Das rechte Haus hat auch einen Zigarettenautomat am Haus ) Auf der anderen Seite , also links ist ein Bruchsteinhaus (da kann man offiziell als Wanderweg reingehen) du gehst an dem Haus links Vorbei , durch den Innenhof, über ne Holzbrücke über den Eschbach dann 50 m (links ist ein Teich) eine Y-Weg-Gabel.Stop. Vor dir ein großer Felsen .ca 10m vor dir auf zwei Uhr ist wieder ein riesiges in den Fels gehauenes Loch was wieder mit Laub und Dreck verstopft ist. Man müßte aber auch am Rand ne öffnung noch sehen . Die ist auch ca 2,50m hoch und ein tiefer Tunnel der angeblich quer durch Remscheid durchführt, ich habe gehört , das man früher dort unter Remscheid durchgehen konnte im Krieg….keine Ahnung. Ist nur eine Mega große Höhle !!! Hab mich aber noch nie allein da reingetraut…. wäre schon neugierig… (PS: Wohne noch in der Nähe und hab auch mal in Hückeswagen gewohnt daher weiß ich die Sachen ) LG Alex alia Echter82er@web.de

  11. hab den ST.MDL-eingang im dörpetal mal mit google earth und der leigenschaftskarte RS gesucht.
    der von w.fischer beschriebene eingang ist ca. auf
    51°10’12.28″N 7°17’59.19″E
    müsste nur so ca 10m im umkreis vom gps-punkt liegen.
    es handelt sich um einen zwischeneingang.

    der stollen geht in richtung NbW (ca 350°) bis nach kleebach zur raderstr. bei
    51°11’18.80″N 7°17’15.73″E
    links neben dem wanderinfoschild, an der spitze der lenneper-bach-vorsperre, auf der wiese schlägt der stollen unterirdisch richtung NbE (ca. 10°) bis hinter sie staumauer, zwischen halle und wilhelmsthal. vom hackenberg runter kommend, südlich der t-kreuzung bei
    51°12’21.08″N 7°17’34.77″E

    richtung süden, schlägt der stollen nach einigen metern in richtung SEbS (ca. 145°)
    bei höhsiepen, sdl. engelshgn,
    51° 9’24.30″N 7°18’51.56″E
    verlässt der stollen leider die liegenschaftskarte von RS.
    hab keine LSK von hückeswagen gefunden.
    auf jedenfall ist der ST.MDL, welchen ich oben beschrieben habe, schon auf der LSK-RS ganz knapp 6km lang (hätte beim messen mehr erwartet).

    die beschreibung von ALEX ist auch so ein kurzer stollen durch eine landzunge, also nicht der unbekannte auszug. wenn jemand die LSK-HKSWGN findet, kann ich weiter suchen und dann bin ich für eine unterirdische wanderung… 🙂

  12. @Christian:

    http://www.tim-online.nrw.de

    Dort „Deutsche Grundkarte“ einstellen

    Du kannst den Verlauf des Stollens dann auf Hückeswagener Gebiet weiterverfolgen. Er erfährt eine leichte Richtungsänderung am Schwimmbad in Hückeswagen (dort steht ein Häuschen, dessen Zweck mir bisher verborgen war, nun denke ich, es ist ein Abgang zum Stollen) und endet in Kobeshofen an der Stahlschmidtsbrücke. An den von dir genannten Orten mit Richtungsänderungen ist in Google Earth auch jeweils ein Häuschen zu erkennen, nur am Beginn in Wilhelmsthal nicht.

    Ich glaube nicht, dass eine unterirdische Wanderung möglich ist, wäre aber sofort dabei 🙂

    VG
    Hans

  13. Also bei dem Eingang in Wilhelmstal ist auf Google-Earth nix, zu erkennen weil der Eingang da direkt in die Wand eingelassen ist. Der Eingang ist mit einer schweren Stahltür verschlossen, dahinter befinden sich dann ´ne Telefonunterverteilung der WSW und durch den gesamten Tunnel läuft ein Dickes Betonrohr (ca. 1m Durchmesser)….
    Und jetzt kommt das große ABER:
    In den Wäldern um Wilhelmstal befinden sich noch weitere Stollen- bzw. Tunneleingänge die zumindestens was den äußeren Eindurck angeht älter scheinen. Werd das ganze jetzt mal was näher in Augenschein nehmen.

  14. Na dann mal Hallo,
    ich denke ich kann Euch weiter helfen.
    Ich bin dort gross geworden (Hückeswagen) und kenne den Stollen in uns Auswendig.
    Damals, war die eine Seite noch nicht unter Wasser und es gab die heutige Sperre nicht in dem Umfang.

    Bin Bj.69 und als Kind/Jugendlicher war das unser Revier.
    Eindringen konnten wir in den Stollen nie und es war auch nicht wirklich möglich, da er teilweise zu geschüttet oder voll Wasser Stand.

    Ich hatte mich mal mit einem Pauker (Lehrer) Anfang der 80er Unterhalten udn dieser Lehrer sagte mir, dass es ein alter Wasserstollen ist.
    Im unteren bereich der Sperre stand damals auch die Weber Industrie von Hückeswagen.Die alte Sperre, lag damals nochmal 5 Meter tiefer.

  15. ich bin auch hückeswagener, allerdings erst baujahr 76.

    es handelt sic definitiv um einen der wasserstollen, die zur versorgung der stadt remscheid angelegt worden sind.

    genaueres findet ihr im mitteilungsblatt nr. 46 des bergischen geschichtsvereins. abteilung hückeswagen.

    ISBN nr.: 978- 3-87707-715-3

    dort befindet sich ein über 50 seiten langer bericht über den bau, den nutzen, und noch vorhandene bauwerke. dazu gibt es sehr viele fotos aus der bauzeit bis heute und pläne, wie die leitung verläuft. der stollen bei hammerstein ist nur ein ganz kleiner teil der gesammtanlage.

    eine sehr interessante lektüre, für jemanden der sich für das thema interessiert.

    ich hoffe, ich konnte euch helfen.

  16. „Riesiges in den Fels gehauenes Loch – tiefer Tunnel, der angeblich quer durch Remscheid durchführt – unter Remscheid durchgehen – megagroße Höhle!!!“ … aber Hallo Alex7, Du solltest Kinderbücher schreiben … kann es sein. dass Du Dich schon mal in Deinem eigenen Kleiderschrank verlaufen hast?

  17. nabend….
    ich kenne den stollen, als auch den, welcher bei haus hammerstein durch den berg geht.

    ja, es sind die alten wasserstollen.
    der bei haus hammerstein geht durch den gesamten berg.
    wenn ihr jetzt los gehen (solltet) seht ihr von der hücheswagener seite, wegen niedrigwasser, die alte rostige stahlverrohrung steil ins wasser laufen.
    die verrohrung geht auf der hammerstein seite senkrech in den boden.
    wir haben uns damals unter der türe, nach alter pionier tradition, unnter dem stahltor, mit klappspaten und hacke durch gegraben 🙂

    – das gleiche bei dem an der kräwi

    auf der anderen seite sieht der stollen ähnlich aus, wie der, von der kräwi seite, mit den seitlich gemauerten befestigungs anlagen.
    man muss, schon als kinder, recht gebückt dort durch „krabbeln“

    der stollen an der kräwi ist dagegen mehr als mannshoch und geht, soweit ich mich erinnern kann, ca. 60mtr. in den berg hinein.
    ab da ist feierabend, entweder von allein durch erosion eingefallen, oder im zuge der damaligen bauarbeiten der sperre durch maschinenkraft extra zum einsturz gebracht worden.

    ich bin bj. `72 und wir waren immer wieder als kinder und jugendliche in den diversen stollen, auch in der carolinengrube, dem alten kupferstollen.

  18. moin noch mal,

    also ihr alle mit euren koordinaten und geo gezumpel 🙂
    am freitag sass ich in der wiebach auf ner bank und da kam mir doch echt ein päärchen mitte 50ig entgegen, der kerl glotze wie ein irrer auf sein navi, was er sich fein mit einem lanyard am hosenbund fest gezurrt hatte…
    was totaler blödsinn war, denn der kerl hatte das teil völlig verkrampft in seiner hand und ließ es nicht eine sekunde aus den augen, als gäbe es was umsonst da drin…..

    wie dem auch sei, suchte er auf dem apparat den A3, er wollte dann den hohlweg richtung istpingrade hoch latschen, allerdings ging der A3, was auch an dem baum, direkt neben der bank angeschlagen ist !!!! links richtung espert wald hoch….^^ *tztzt….sowas, das hat man dann davon, wenn man in der freien natur auf die technik schaut….

    ich hab ihn dann gefragt, wo er denn hin will….“rade“ kam dann…
    hab nur mit den augen rgerollt und gesagt, das sie dann besser den linken weg nehmen und sozusagen, „der A3 weiter folgen“ *gröööhl

    das war aber jetzt nur am rande,
    wollte nur mal zum ausdruck bringen, das man ohne technik ebenfalls den ausgang des hammersteinstollens finden kann,
    wo ich mich heute nachmittag dann mal hinbegeben habe…..
    ich nenne jetzt einfach mal nicht die route…
    verlasst ihr euch alle mal auf eure navis und wenn die batterien leer sind, dann sagt doch bitte noch mal kurz bescheid ;- )

    in dem sinne….

  19. Moin Moin. Nur mal so als allgemeiner Hinweis. Ich suche noch Kumpel zum gemeinsamen planen von bergischen Bergbau Begehungen. Vielleicht sogar einen Verein aufzuziehen mit dem Hauptthema Bergbau. Allerdings vielleicht auch mit anderen Themen. Wer Interesse hat kann sich gerne melden unter: Echter82er@gmail.de
    Einfach mal was außergewöhnliches auf die Beine stellen 🙂 regelmäßig treffen und regelmäßige Aktivitäten. Freu mich auf euch !

  20. Hallo, lange ist es hier, dass hier die letzten Beiträge geschrieben wurde. Ich möchte euch auch noch von einem Stollen beschreiben, den wir als Jugentliche um 92 herum aufgestämmt haben. [aus heutiger Sicht war das sehr unvernünftig]
    Folgende Geschichte: Wir waren zu dritt und haben wie immer im Wald herumgeschländert, westlich von Wilhelmstal. Die Geschichten zur alten Papierfabrik will ich jetzt mal nicht aufwärmen ;-). Jedenfalls haben wir gegenüber von Sintermetals einen kleinen, waagerechten Schlitz in der Erde gefunden. Es war Teil einer eingefallenen Stollenöffnung. Gerade groß genug, dass sich einer von uns über den matschigen Waldboden durchzwängen konnte, um in den Stollen zu gelangen. Erst einer dann zwei dann alle drei. Es war sehr dunkel in der Höhle. Wir wussten ja nicht, was wir vorfinden würden, also war das ein pures Abenteuer. Sie war ca. 2 Meter hoch und die Decke war oval. Es war alles mit roten Backsteinen gemauert, auch die Wände. In den Wänden waren zwischen den Backsteinen Löcher, so dass man den nackten Fels teils sehen konnte. Es war stock duster, es roch teilweise sehr vermodert. Dunkle Haufen Kot, wir vermuteten von Feldermäusen, waren auf einem sehr großen eisernen Rohr zu finden. Dieses Rohr nahm ca. 80% der Stollenbreite ein. Wir konnten so gerade rechts am Rohr vorbei entlang laufen. Der Durchmesser des Rohres betrug ca. 1m und Stand unten auf Backsteinen. Es lag also nicht auf dem Boden. Am Stolleneingang verlief das Rohr schräg in die Erde hinab. So sind den Stollen entlanggegangen und wussten nicht wo wir herauskommen würden. Damals hatten wir noch keine Karte und nur eine grobe Orientierung. Der Stollen verlief nicht schnurgerade, da wir nach ca. 150m die Öffnung nicht mehr sehen konnten. So kamen wir nach gesch. 200m an das Ende an, bei dem das Rohr wieder in die Erde hinab lief. Wir hatten das Ende dieses Stollens erreicht. Es war absichtlich mit Backsteinen zugemauert wurden. Jedoch war ein kleiner Schlitz von ca. 3cm offen geblieben, durch den wir Nadelboden erkennen konnten. Wir kamen dann auf die Idee, einen von uns mit einem Walkie-takie auszustatten, der oberirdisch entlang lief, bis wir Sprechkontakt hatten. So fanden wir im Nadelwald bei Position
    51.205484, 7.299850 die zugemauerte Öffnung. In den nächsten Wochen machten wir uns dran mit Hammer und Meißel die roten Ziegelsteine aufzuschlagen, um uns auch von dieser Seite in den Stollen herab zu lassen. Kurioserweise fanden wir ca. 15m östlich noch so eine Stollenöffnung. Jedoch waren die Backsteine derart hart, wir haben sie nicht wegmeißeln können. Das andere Ende jenes Stollen konnten wir nicht finden. Der muss heute immer noch verschlossen sein. Unsere Stollenöffnung wurde später, wahrscheinlich vom Förster, mit einem Gitterschutz versiegelt, damit keine Wildtiere und Kinder hineinfallen. Bei späteren Recherchen kamen wir drauf, dass es sich auch hier um einen Wasserleitungsstollen handeln musste. Jedoch deutlich älter als jener von Halle nach Hückeswagen.
    Eine alte Tante Jahrgang 1913 erzählte mir früher, dass die Wehrmacht sich auch in jenen Stollen herumgetrieben hatte. Besonders zum Ende hin versteckten sich dort Wehrmachtssoldaten, um sich vor den Allierten Kräften zu verstecken.

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