Entgegen einer lebenserhaltenden Maßnahme ist die lebensverlängernde Maßnahme nur eine Verlangsamung des Sterbeprozesses. Man quält sich halt noch ein wenig weiter. Im Einzelhandel ist dies seit geraumer Zeit zu bemerken. Wer sich zuerst bewegt, verliert! Puste ausgegangen?
Support your local dealer
heißt das Ganze dann auf Neudeutsch, und bedeutet für den Kunden nichts weniger, als alle Annehmlichkeiten anderer „Einkaufserlebnisse“ beiseite zu schieben, um das Geld in die Innenstadt zu tragen – dem Einzelhändler zuliebe.
Denn der ist ziemlich unzufrieden!
Wir verzichten ja auch schon in den Außenbezirken politisch gewollt auf Einzelhandel – der Innenstadt zuliebe. Ikea soll ja auch nicht nach Wuppertal, weil es den überteuerten Innenstadtläden die Kunden klaut. Das ist Marktwirtschaft und Wirtschaftsförderung! Das die A46 längst Ikea-Zubringer für Mitdreißiger ist, zählt dabei nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt, und Glaube kann Berge versetzen. Dabei wäre in Ikea-Wuppertal wohl schon umweltpolitisch sinnvoll. Doch politisch wird hier gegengesteuert.
Denn die sind ziemlich unzufrieden!
Gelockt wird man jetzt mit kruden Bonusprogrammen, um darüber weg zu täuschen, dass man sich den Schritt in die Innenstadt auch gerne sparen kann, und nicht zwingend warten muss, bis der Plastikverkäufer mit seinem Hund vom Gassi gehen wieder eingekehrt ist, um seine Produkte feil zu bieten. Bären-Taler sind ja ohnehin längst zum offiziellen Zahlungsmittel mutiert. Mal eben die Blutdrucksenker abholen, und die Taler dann in der Pommesbude gegen eine fettige Phosphatstange in Curry tauschen. Hier gabs im Übrigen trotz Smilie 3/4tel Bauchschmerzen beim letzten Stelldichein. Mit dem unflexiblen Bonusprogramm wird jetzt bestimmt alles besser für den Rader Einzelhandel – weil Hücki hats in Hückeswagen ja auch gebracht. Und den Lennepern bringen wir das auch noch bei! Endlich Original Wiebachtaler gegen Gutschein, und Gutschein als Retoure.
Da bleibt man ziemlich unzufrieden!
Hilft aber alles nichts, wenn die Einzelhändler im weiten Rund hauptsächlich weiter unfreundlich bis kundenfeindlich bleiben. Hierzu ist ja nun wirklich alles gesagt. Blumen kaufen alleine reicht eben nicht, man muss schon wissen, wem man sie schenkt – und welche es sind. Und so wird weiter das Medium Internet mit furchtbar schlechten Seiten pervertiert, um die Allmacht des „Service“ auch und gerade im Rader Einzelhandel zu manifestieren. Super Visitenkarte.
Da bin auch ich ziemlich unzufrieden!
Ach, weil es so schön ist, noch einmal eine Bezugnahme der Radevormwalder Einzelhändler-Erkenntnisse:
- 4 Gründe, warum Sie einer Bedienungsanleitung weniger Vertrauen schenken sollten, als der Beratung im Fachgeschäft
Ich kann mich täuschen, aber die Bedienungsanleitung liest wohl niemand im Fachgeschäft. Und unverständliche Bedienungsanleitungen sind ein Rückgabegrund. Ach ja, im Einzelhandel nicht, da ist man auf Kulanz angewiesen. Und Widerruf gibt es ja auch nur im Fernabsatz. - Verraten Sie jedem ihre persönlichen Bankdaten? Warum dann Ihrem Online-Händler?
Weil ich diese Daten damit ihrer Bestimmung zuführe: Dem Zahlungsverkehr! - Die 5 Euro, die es im Online Shop billiger war, gehen für die Versandkosten drauf
Das ist doch eine schöne Umverteilung – verdienen alle etwas! Zudem versendet z.B. amazon bekanntlich ab 20€ kostenlos. Und 5 Euro? Mein Fernseher war schlappe 500€ günstiger. - Ruckzuck im Online Shop bestellt – und LANGE ZEIT auf die Sendung gewartet
Meine Bestellungen bekomme ich in der Regel am nächsten Tag frei Haus geliefert. Der Rader Einzelhandel muss auch jeden Mist bestellen – dauert ewig und muss auch noch abgeholt werden. Teurer ists auch - Beim Einkauf auf der grünen Wiese 3€ gespart… … das Geld bekam gleich der Tankwart
Das ist eine Frage des Angebots. Man fährt ja nicht nach Oberhausen, Köln, Bochum, Wuppertal oder Remscheid, weil man alles am Ort vorfindet, sondern weil man es eben gerade nicht findet.Und die Krönung:
- Kein Call-Center ersetzt die persönliche Beratung
Nee, aber muss man die überhaupt ersetzen? Im informellen Zeitalter kann man die gerne komplett streichen.
Vielleicht sollte der Rader Einzelhandel diese Erkenntnisse auch mal zu eben solcher nehmen! Aber die Seite stagniert ebenso wie der Einzelhandel. Und gepaart mit dem schicken Layout gibt das schon einen ganz passenden Einblick. Was bleibt für den Kunden?
Er bleibt ziemlich unzufrieden!
Lieber Armin, die Apotheke kann ja nichts dafür, wenn die Talerchen in Pommes-Currywurst statt in einen knackigen Salat umgesetzt werden! An dem Tag, an dem Du Deine letzten Pommes gegessen hast, ging eh‘ Magen Darm rum! Und haste das neue, geniale Gutschein-System etwa nicht verstanden?
… Ich auch nicht! Lustig wird’s, wenn die Einzelhändler es auch nicht verstehen. Wir dürfen gespannt sein.
Also ich werde das demnächst mal ausprobieren….
– Ich gehe zur Sparkasse und hebe am Geldautomaten 20,- EUR ab.
– Dann gehe ich zum Schalter und kaufe einen Radevormwald-Gutschein. Sagen wir….für 20,- EUR.
– Voller Stolz gehe ich dann in ein Buchladen und kaufe mir trotz Gedränge im anstehenden Kommunions-/Konfirmationsgeschäft (nie zuvor gehört!!) ein Buch für… Ihr wisst schon.
– Dann geht der Chef vom Buchladen zur Sparkasse und bekommt für den Gutschein 20,- EUR. Die haben hoffentlich gut auf den Schein aufgepasst…
– Jetzt ab zur Commerzbank, denn da hat der gute Buchladenbesitzer sein Konto…
Gut, ich hätte mir auch direkt einen Geschenkgutschein vom Buchladen kaufen können, aber das wär ja langweilig… Hauptsache das Geld bleibt in Rade 😉
Doof nur, dass Rade so klein ist, sonst würde es sich noch richtig lohnen wie angekündigt kein Wechselgeld auszugeben.
Da gehen dann die ganzen heißen Bücher über den Tresen! Ferkelbuch, Dawkins, Feuerbach, Deschner…
@NiKi: Zumindest befürchte ich, dass ich es verstanden habe… :-/
Kann es sein, dass die Rader Einzelhändler ebenfalls beim Frauenvolk bestellen?
Die Gutscheinidee wäre wohl ein echter Schenkelklopfer, wenn es nicht eine so traurige Idee wäre!!!
Die USA sind mit einer ähnlichen Idee „Buy American“ auch schon auf die Nase gefallen und dann soll es in einer Stadt wie Radevormwald funktionieren, einfach lächerlich. Die Radevormwalder Händler und Ladengeschäftanbieter sollen sich mal ein Beispiel an Langenberg (Velbert) nehmen. Dort gibt es kaum noch Leerstand und die Innenstadt ist wieder attraktiv, so dass auch die Kunden wiederkommen. Die „Fötte“ müssen sich reiben, dann klappt auch das Geschäft.
Gruß
Tausendsassa 😉