Hammer Krass! Und ihr habt früher echt Häuser für Telefone gebaut? Klar, wir haben auch Häuser für Autos gebaut! Autos? Ja, das war damals das Fortbewegungsmittel! Materialwert um die 90€, mit der späteren Computertechnik vielleicht so 150-250€. Und um den Haufen neben den Entwicklungskosten künstlich im Wert zu steigern, haben wir allerlei mehr oder weniger empfindliche Lacke aufgebracht. Dafür die Garage; so hießen die Häuser für Autos damals. Aber so ein Blödsinn kauft doch keiner? Na was glaubst Du denn? Ganze Industrien bauten darauf auf. Politur gab es in allen erdenklichen Arten. Politur? Ja, dass war so ein Zeug, womit man den Lack auf dem Auto wieder auf Fordermann bringt; man stellt sich ja nicht jeden Schmutz ins Haus. Aber Autos waren doch für draußen gemacht? Eure Schmutzphobie von damals kann man wohl nur im Kontext der Zeit verstehen. Ja, so war das. Hinterher haben wir dann die Blechteile gegen Plastik getauscht. Damit wurde die Produktion billiger, und die Autos teurer. Und wieso fahren wir heute nicht mehr Auto? Na wir haben alles auf Öl aufgebaut. Wir haben es verfeuert, und in jeder erdenklichen Form so umgewandelt, dass daraus nicht natürlich vorhandene Stoffe werden. Plastik. Im Handel mit dem Öl lag das größte Kapital. Irgendwann haben wir dann gemerkt, dass das Öl knapp wird, und um die Kohle war es auch nicht so gut bestellt. Also haben wir angefangen wie blöd Elektromobilität zu fördern. Die größten Luftverpester machten auf Umwelt. Strom galt als saubere Energie. Nachdem wir das Speicherproblem für Strom irgendwann gelöst haben wurden Unsummen investiert und ohne Ende Autos gekauft. Blöderweise nur haben wir mit dem Argument, dass sich eine anstänige Industrie von sich heraus halten muss, die Subventionen für regenerative Energien gekürzt, wohl wissend, dass konventionelle Energiegewinnung seit jeher noch viel höher subventioniert wird. Nur hat da niemand einen Gedanken dran verloren. Ja, und plötzlich standen wir da mit den ganzen Elektroautos und merkten, dass der Strom aus der Steckdose ja auch irgendwie produziert werden muss. Die großen Energieversorger konnten ihre Marktmacht nochmal unendlich ausbauen. Sie hatten Jahre zuvor schon gemacht was sie wollten, und binnen weniger Jahre die Lebenshaltungskosten ohne tatsächliche Notwendigkeit nahezu verdoppelt. Zeitweise zahlte man für Strom und Gas so viel, wie für die Miete. Aber wir waren aller guter Dinge, dass unsere gewählten Politiker mit ausreichend Dududu dem Treiben ein Ende bereitet. Das hat uns damals niemand gesagt, und geahnt hat es schon gar keiner, dass wir mit der Elektromobilität den Preistreibern der Lebenshaltungskosten auch noch in die Karten spielten. Und durch den Zusammenbruch der Subventionsleistungen fielen eben auch viele Solardächer weg, und der Traum der Unabhängigkeit wurde zunichte gemacht, weil versteckt die großen Anbieter nach wie vor mit Milliarden subventioniert wurden. Wir haben unsere Energie gleich zweimal bezahlt. Einmal den zu hohen Preis, und die Subventionen. Zu der Zeit sprach man immer von Liberalisierung, keine hatte das Ende kommen sehen. Jedenfalls wurde das Auto zum Luxus. Bei diesem urbanen Leben heute braucht aber auch niemand mehr ein Auto. Früher waren die Städte ja voneinander getrennt. Dazwischen waren Wiesen, Bäume und Seen. Und warum habt ihr nicht eher die Forschung an der Kernfusion vorangetrieben. Jaja, nachher ist man immer schlauer!
Ihr wart schon komisch drauf damals!
Apropos komisch: Wenn jemand über hohe Preise bei der Energieversorgung meckert, kommt aus Richtung der Politik gebetsmühlenartig der Spruch: „Wenn wir richtigen Wettbewerb haben, dann werden die Preise sinken!“ Geht etwas schief, wenn beispielsweise im Winter ein alter Strommast umkippt, dann kommt mit Sicherheit der Spruch aus gleichem Halse: „Ja, das liegt an der Geiz-ist-geil-Mentalität der Kunden.“
Woher soll der Kunde aber wissen, ob
21ct/kWh geil, 22ct/kWh fair, 23ct/kWh teuer und 24ct/kWh „Abzocke“ ist ?
Mir gehen einfach diese Scheindiskussionen und Argumentation mächtig auf den Zeiger. Auf der Suche nach dem Goldenen Kalb laufen wir wie Lemminge in die Richtung, die die Propheten dieser Tage als schmuckvoll mit Wortgewalt verkaufen, ohne auch nur einen Gedanken an Zweifel zu hegen. Dabei beschleicht mich das Gefühl, dass die Medienlandschaft immer wieder eine scheinbare „öffentliche Meinung“ bildet. Nur: Wo hat sie die nur immer her. Heute glauben wir alle, die Elektromobilität müsse in 10 Jahren soweit sein, flächendeckend eingesetzt zu werden.
Noch vor ein paar Jahren waren wir alle die super nach haltigen, gewissenhaften Bio-Ökos, wenn wir mit Biodiesel indirekt Lebensmittel verfahren haben, weil der Rapsanbau für den Bauern, wieder hoch subventioniert, ertragreicher war, als das Mais, Gerste oder Weizenfeld.
Aber zum Strommast: Auch im Wettbewerb sollte sichergestellt sein, dass die entsprechenden Firmen ihre Hausaufgaben machen. Wettbewerbsvorteile auf Kosten der Sicherheit und/oder Stabilität sind nirgendwo akzeptabel.
Besser als E- Autos:
http://www.zu-fuss-zur-schule.de
Und weitere Infos zum Thema:
http://twitter.com/franzalt
Besonders die Projektseite ist umfangreich gefüllt mit sinnvollen Projekten: http://www.zu-fuss-zur-schule.de/eure_projekte.php
Es ist schön zu sehen, wenn noch jemand wirklich hinter etwas steht.