So, jetzt aber: Willkommen im Wirtschaftswunder! Willkommen bei den nächsten Umsatzzehntausendern. Endlich wurden alle Barrieren abgebaut, die Schlagbäume sind hoch, dem Umsatz steht nichts mehr im Wege. Was gebetsmühlenartig auch in Radevormwald von Einzelhändlern gefordert wird, hat Remscheid jetzt in einem Testlauf durchgeführt: Öffnung der Konsummeile für den Verkehr.
Und während jetzt die Nahversorgungsfahrt zur Wiederbelebung durch die Alleestraße ermöglicht wurde, erörtern wir in Lennep weiter über eine teilweise Schließung der Kölner Straße zur Wiederbelebung.
Und Rade? Ällabätsch, solange nicht irgendwas Überregionales auf der Durchreise Geld verliert passiert mal gar nichts. Kommunalgelder sind schließlich erstmal ins Life-Ness zu pumpen, jenem Volkseigenem Betrieb mit marktwirtschaftlichem Touch nach außen. Aber ich habe auch schon einmal Neueres geschrieben.
Update: Gerade hat der wdr in der Lokalzeit Bergisches Land über die Öffnung der unteren Alleestraße berichtet. Nun bin ich es eigentlich leid mich über unvollständige, unverständliche oder falsche Medienberichte aufzuregen, und doch schwillt mir der Wurm auf der Stirn. In dem Beitrag wurde zuerst eine Ladeninhaberin gezeigt, die zu Bedenken gab, dass der Großteil im Alleecenter parkt und der Weg von 2x300m zu weit wäre, als das die Kunden diese Läden anliefen. Einen Augenblick später wurde eine ältere Dame gezeigt, die die Frage in den Raum warf, wofür man denn ein Parkhaus hätte? Allerdings reden die beiden Personen sehr wahrscheinlich von zwei verschiedenen Parkhäusern, denn der Bereich, der jetzt für den Autoverkehr freigegeben wurde, verfügt bereits seit Jahren über ein ausreichend groß dimensioniertes, eigenes Parkhaus, in dem man günstiger parkt als im Allee-Center, und über das man trockenen Fußes durch die Alleearkaden eben diese Einzelhändler erreicht. Am Parkplatzmangel oder dem weiten Weg kann es also nicht liegen, dass diese Geschäfte nicht angelaufen werden. Schlüssiger erscheint mir da die ebenfalls im Bericht angeklungene Sachlage, dass im unteren Teil nicht viel mehr als Döner und 1€ zu finden ist, was auch meine Einschätzung war, als ich dort letzte Woche nach langem mal wieder durchging. Am Parkplatzmangel, oder langen Wegen vom Parkplatz zum Geschäft, kann es definitiv nicht liegen. Der Weg vom Auto im Allearkaden Parkhaus zum „Inferno“ ist nicht länger, als vom Allee-Center-Parkhaus zum Real.
Die Freitagsnachrichten sind derzeit noch nicht in der wdr Mediathek verfügbar, den Link reiche ich nach.
Ich bin kein Parkhausexperte, da ich solche Einrichtungen nicht brauche, aber in der Vergangenheit wurde mir mehrfach berichtet, dass es an der unteren Allee genügend Parkhäuser gibt, die nur besser beworben sein müssten. Aber die Autolobby hat mal wieder gesiegt.
Da muss m.E. überhaupt nichts beworben werden, und tatsächlich gibt es genug Parkraum. Hinter der Musikschule sind ja auch noch Parkplätze. Viel zu viel Parkraum für den Bereich. Woran es mangelt ist zugstarker Einzelhandel. Seit Media Markt da weg ist, ging es stetig bergab. Nicht mal mehr McDonalds hat es da gehalten. Und für Papier, Stifte oder Zigaretten muss ich nicht dort hin.