Nein, an Spritpreisdiskussionen habe ich mich nie beteiligt. Ich verstehe bis heute nicht, warum Jahr für Jahr neue PS Schleudern besabbert werden, und dann über den teuren Sprit gemault wird. Das Osterwochenende war jedoch zum fremdschämen, und im Reigen der gegenseitigen Hysterisierung schaukelt sich eine Mitteilung auf, die eigentlich gar keine ist, und seit jeher bekannt ist für Preistreiberei: Künstliche Verknappung steigert den Ertrag. Schreib‘ auf Deinen Artikel „limitiert“ und du findest genug Idioten, die sofort zugreifen müssen. «Wer weiß, ob es morgen noch was gibt» scheint noch immer einprogrammiert.Ich hätte ja nervös werden können, immerhin war ich einige hundert Kilometer entfernt der Heimat; oder umgerechnet eine ganze Tankfüllung. Und alle Funkstation quer durch die Bundesländer wurden nicht müde darin am Osterreiseverkehr halbstündlich zu verkünden, dass es eng werden könnte mit dem Sprit. Das es passieren kann, hatten Mineralölkonzerne verkündet, weil ihnen nach 30 Jahren Feiertagsfahrverbot plötzlich aufgefallen ist, dass man nicht mehr kurzfristig nachfüllen kann. Außerdem konnte man noch E10 in die Runde schmeißen, jenen als Biooffensive getarnten Kraftstoff, der letztendlich nichts anderes ist als die ausgehandelte Legitimation von Wirtschaftsverbänden, weiter Dreckschleudern produzieren lassen zu können. Ist Kuhhandel deshalb biologisch, weil es um Kühe geht? So wird eine leer gelaufene Tankstelle am Arsch der Welt zum medialen Staatsereignis.
Und was war? Nix. Nur ein paar Deppen die für 9,99€/Liter getankt haben um mal in die Tagesschau zu kommen. Und ganz sicher ein ertragreicher Tag an der Zapfsäule zu Osterferienpreisen.