Yes, if he does not then he has to be removed by force. This is evil, the things that are going on in Kuwait are terrifying, they are brutal and most people understand that evil has to be stopped, either he withdraws or the military option has to be used.
Margret Thatcher
Erinnert sich noch jemand an die Hinrichtungsbilder von Saddam Hussein 2006? Erinnert sich noch jemand an die Pressemeute und die Gesellschaft die schockiert war dass Kinder die Hinrichtung auf Handys auf dem Schulhof tauschten – als wären Videos nicht ohnehin seit jeher gemacht um gesehen zu werden?
Am 19. November 1990 hat die heute verstorbene Margret Thatcher sich auf einer Pressekonferenz in Paris zu obigem Satz hinreißen lassen. Was war passiert? Saddam Hussein hat die Waffen, welche die USA so hoffnungsvoll für den Kampf um eigene Interessen gespendet haben, einfach gegen Kuwait verwendet. Im Iran war Hussein gescheitert. Nun ja, den hat die USA ja auch hinreichend aufgerüstet. Und so war Hussein wie z.B. Osama Bin Laden ja auch nur ein in Ungnade gefallener Rebell – ein ehemaliger Frontkämpfer der USA wie wir uns Gaddafi geleistet haben. Hier in Europa nennt man das „Stabilisator der Region“. Saudi Arabien und so. Und so hat die USA 1990 ihren Diktator in Kuwait wieder installiert im Rahmen des 2. Golfkriegs und Hussein zurück gedrängt.
Von 1990 bis 2003 ist eine Menge passiert und die USA hat sich bewogen gefühlt ein weiteres mal in den Irak einzumarschieren. Aber diesmal richtig. Vom größten Panzerkrieg war die Rede, Medien wurden nicht müde Hussein als schlimmsten Diktator seit Hitler hinzustellen. Der Religionsunterricht wurde aufgestockt. Es geht Gut gegen Böse, das uralte und niemals gültige Spiel ja jeder seine eigenen Spielregeln hat. Man hat sich Luftbilder gemalt mit Biowaffen die Hussein besitzen sollte und stellte ihm das Ultimatum rauszurücken, was er gar nicht besaß. Völkerrechtswidrig ist die USA mit „chirurgischer Präzision“ in den Irak einmarschiert und hat das kümmerliche Häuflein irakischer Armee überrannt; den „größten und gefährlichsten Diktator der Welt“ kauernd und in zweifelhaftem hygienischem Zustand in einem Erdloch gefunden. Das Land wurde derart mit Demokratie und westlichen Werten befriedet dass nach dem Krieg nur noch ein Kollateralschaden von ca. 450.000 Zivilisten ihr Leben lassen mussten und eine ungezählte Zahl Verletzter ihren Preis zahlten.
In den Zeiten, in denen sich eine weitere Perversion der USA nun zum zehnten mal jährt setzt sich ein Herr Bosbach hin und proklamiert öffentlich im Fernsehen, dass jeder Terrorist in den letzten Jahren Islamist wäre. Da stellt sich mir die Frage wie man Terrorist definiert. Wir heulen jedes Jahr am 11. September als wären die 3500 Tote die bei den Anschlägen in New York ums Leben gekommen sind der größt anzunehmende Anschlag gewesen, der jemals gegen die Welt stattgefunden hätte und die Instabilität der Welt läge am „mächtigsten Buch der Welt“, dem Koran, wie der Spiegel 2008 auf einem schwarzen Titelblatt ohne weitere Satzzeichen titelte.
Ich finde es traurig dass wir 10 Jahre nach dem Einmarsch in den Irak nicht wirklich medial willens sind aufzuarbeiten, dass die oberen Befehlshaber der USA gelogen haben, und das Menschen zur Verantwortung zu ziehen sind für ein Greul, dass numerisch weit über den Faktor 100 mehr unschuldigen Menschen das Leben gekostet hat als 9|11 und die Lage im Irak heute ohne jede Kontrolle ist. Der damalige US-Außenminister räumt Fehler ein, doch begrenzt er sich darauf einzuräumen dass der Einmarsch nicht bis zum Ende gedacht wurde. Dass man mit einer Lüge einmarschiert ist – dafür scheint niemand zur Rechenschaft zu ziehen zu sein, und so freuen wir uns auf den nächsten Krieg und wenn Soldaten lebenslang bekommen wenn sie Videos veröffentlichen wie amerikanische Soldaten nach Toten geifern, die mit Fäkalien überschütten und wie ein Hund an der Leine führen. Es muss ja mal was Neues kommen. In den ersten Jahren wurden wir gut gefüttert mit Anschlägen im Irak, Anschlägen in Afghanistan. Doch auch wenn das in steigender Tendenz munter weiter geht – wir haben es satt. Neue Schlachtfelder müssen her.
Wir hätten uns erinnern können, dass die damals von Kanzler Schröder SPD geführte Regierung nach seiner unsäglichen Ansage von „uneingeschränkter Solidarität“ doch noch die Kurve bekommen hat und jede Unterstützung für den Irakkrieg mit dem Hinweis auf seine Völkerrechtswidrigkeit strikt abgelehnt hat. Wir hätten uns erinnern können dass es eine Frau Merkel war, die als Oppositionsführerin in Deutschland nach Amerika zu George W. Bush gereist ist und ihm tief in den Arsch gekrochen ist. Wir hätten uns erinnern können dass es ein Herr Schäuble war, der mit seiner Aussage „Ein Krieg im Irak ist schlimm, aber noch schlimmer ist eine gedemütigte Weltmacht USA“ den Krieg und die damit einhergehenden Hunderttausende Opfer lieber sieht als dass die USA zugeben müsste gelogen zu haben – oder einer aus eigenen Reihen aufgesessen zu sein.
Nichts von alledem ist geschehen. Wir unterhalten uns über das schlimme Winterwetter im Winter, darüber dass überraschenderweise ein konservativer Weißer Papst geworden ist, und ob Till Schweiger ein guter Tatort Kommissar ist. Und in zwei bis drei Wochen fürchten wir uns wieder vor den Zecken im Unterholz. Die Säbel in Richtung Iran rasseln und wir werden von Nordkorea noch überholt. Die Propaganda gegen den Iran läuft bereits seit Jahren und längst ist Ahmadinedschad zum gefährlichsten Diktator der Welt avanciert, was dem Typen in Korea so gar nicht passte. Aufmerksamkeit bitte! Und weil das mit den Biowaffen nicht noch mal zieht, sind es im Iran diesmal auch die Atomwaffen. Ein Diktator mit Atomwaffen ist natürlich mit westlichen Werten nicht vereinbar. Deshalb bombardiert die USA auch pausenlos Nordkorea und China. Nee, Moment. Ja eben nicht! Putin dem lupenreinen Demokrat wird ja auch gerade fleißig der Rücken gekratzt. Dann würde ich mich als Staatsoberhaupt meines Landes aber auch schnell damit eindecken wollen, vor allem wenn ich wie im Iran um mich herum nur Länder sehe in denen Chaos herrscht nach dem der Amerikaner kam um das Land vom Diktator zu befreien und es zu demokratisieren – ganz uneigennützig versteht sich.