Ich wollte es längst geschrieben haben, aufgefallen ist es mir sofort. Kurz nachdem ich hier von der Hakenkreuzstrasse berichtet habe, verschwand sie wieder. Auch das Ortsleitschild „Heider“ am Kreisverkehr Bergerhof hat sich wieder zu „Heide“ reinkarniert; so halbwegs. Allerdings geht neben der leider schon üblichen Pro-NRW Aufkleberei auch die Schmiererei der Wohlstandsbrut mit Langeweile weiter:
Bei der nächsten Wahl sind wir dann wieder ganz verwundert, wo denn die ganzen Typen herkommen. Auf der myspace Profilseite von Tobias Ronsdorf, Stadtratsmitglied von Pro NRW in Radevormwald, stand ja einst, er würde die deutschen Helden der beiden Weltkriege verehren, und Mein Kampf wäre sein Lieblingsbuch; das Stadtnetz Radevormwald berichtete. Eine Korrelation zu dem gehäuften Auftreten der Schmierereien und Pro NRW Aufklebern im direkten Umfeld seines Wohngebiets bleibt aber natürlich unzulässig. Pro NRW geben sich ja als Demokraten. Und die beschmieren außerhalb des Wahlkampfs keine öffentlichen Plätze – und tolerieren es bestimmt auch nicht!
Jenseits jedweder Ernstnehmbarkeit
Anfangs war es ja noch lustig. Mittlerweile springt Pro NRW jedoch auf jeden Zug auf, der irgendwie auch nur am Rande des Volkes Zorn kratzt. In bester DVU Manier, wir erinnern uns, fordert man jetzt auch schon die D-Mark zurück. Dass der Euro heute stärker ist, als es die D-Mark je war, spielt hierbei keine Rolle. Hier geht es ja auch nicht um Vernunft oder Rationalität – mit Speck fängt man Mäuse, und einfache Lösungen sprechen einfache Leute an. So ist das in der Demokratie: In allen Ebenen hat man das Recht auf die Unversehrtheit seiner eigenen Einfältigkeit.
Die Helden der Werltkriege verehre ich auch, wie ich alle Helden verehre. Die Frage ist aber, was Helden sind. Für mich sind es Fritz Gerlich, Dietrich Bonhoeffer, Karl Leisner und Co.
Und Demokraten beschmieren auch in Wahlkämpfen keine öffentlichen Platze. Die halten sich an die Plakatierungsregeln und überkleben auch keine Plakate anderer Gruppen, wie es Pro NRW in Rade bei der ÖDP getan hat.
Was die Aufkleber von Pro NRW angeht, gehöre ich zur Putztruppe der seit langen viele „Haken“ an der Kreuzstraße beseitigt, d.h. die Aufkleber entfernt, sobald die da auftauchen. Am Tag der Kommunalwahl habe ich ein Dutzend frisch geklebter Parolen um das Wahllokal Lessnigstraße entfernt. Demokraten akzeptieren die Bannmeile um ein Wahllokal, wo nichts neues am Wahltag plakatiert wird.
Übrigens, Ronsdorf hat ja nicht Helden beider Weltkriege verehrt, sondern Soldaten. Und da gab es Helden, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verletzte retteten, Zerstörungen und Massaker verhinderten, etc und es gab viele Verbrecher. Aber wer die Soldaten pauschal als Helden verehrt ist ein Dummkopf und wer so einen Dummkopf als seinen Volksvertreter erwählt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Ein Aufkleber lautete: „Träume können wahr werden“ mit den Grenzen des Großdeutschen Reiches plus Südtirol und Elsass von 1938. So traurig der Verlust Schlesiens und Ostpreußens ist, so schlimm ist dieser Alptraum der Rechtsextremisten die leider nun einmal entstandenen Zustände wieder zu verändern.
> Und Demokraten beschmieren auch in
> Wahlkämpfen keine öffentlichen Platze.
Wir haben nur eine unterschiedliche Auffassung von „Beschmierung“. 😉
http://viertuerme.blogspot.com/2011/03/resolition-des-stadtrates-gegen.html
Auch im Stadtrat haben die Pros sich zu ihrer Haltung bekannt! Einer resolution gegen rechtsextreme Gewalt habe diese abgelehnt.