- … würde eine deutlich unterlegene Mannschaft dem Gewinner vorwerfen, die eine oder andere Chance ausgelassen zu haben.
- … würde der Gewinner fortan den Verlierer mit Genuss die eigene Schwäche vorhalten.
- … hätte ein Unentschieden von Erzgebirge Aue einen höheren Stellenwert, als die eigene Niederlage.
- … würde ein Trainer auf dem Abstiegsplatz am 32 Spieltag den Verein mit der Begründung verlassen, dass Fußball ein Teil von seinem Leben ist, aber Fußball nicht sein Leben.
- … würden Spiele am grünen Tisch entschieden und in Scheinspielen im Stadion theatralisch nachgestellt.
- … wäre das Ego des Trainers wichtiger als die erfolgreiche Arbeit auf dem Platz.
- … würde man sich Partnervereine nach Spielstärke aussuchen und nach Belieben austauschen.
- … schreit der Gegner bei einem Eigentor nach personellen Konsequenzen, vermutlich aus ungewollter Bevorteilung.
- … würden am Tag der Meisterschaft Analysten losgeschickt, die aufgrund der aktuellen Ergebnisse den nächsten Meister „errechnen“.
- … wäre Schalke schon x-mal Meister geworden.
Wie ich darauf komme? Ich staunte nicht schlecht, als der gerichtlich untersagte Nachtragshaushalt der NRW Haushaltspolitik die Opposition veranlasste, von „krachenden Niederlagen“ zu sprechen, und, dass sich die „Regierung bis auf die Knochen blamiert habe“. Und die Regierung? Die verkauft das schlechteste Wahlergebnis ever bekanntlich als „Die SPD ist wieder da“, nur weil der Gegner noch schlechter ist, und sagt als erstes „aber die Opposition hat nicht in allen Punkte recht bekommen“, wenn ihr Nachtragshaushalt der Rechtsprechung nicht standhält.
Dann doch lieber Fußball, oder? Wo wir bei Fußball sind: Da klagt doch tatsächlich eine Anwohnergemeinschaft in Wuppertal gegen spielende Kinder auf dem Fußballplatz, betonen dabei, dass sie nichts gegen Kinder hätten, aber die Ruhe verdient. Da bin ich baff. Deutschland Dein Ruhebedürfnis. Ich habe nichts gegen den Strand, aber der Sand…
Verdiente Ruhe hat man im Grab. Kinder haften für lebensentnervte Rentner. Ordnung muss sein.