Vier Tage Budapest. Gerade in abendlicher Sonne fühlt man sich bei einem Blick auf die Stadt, als betrachtet man gerade eine Malerei oder ein Foto eines alten Meisters. So wenig die Stadt ihre osteuropäische Herkunft und ihre Charakteristika als Metropole vermissen lässt, so sehr ist man verwundert über die Ruhe und Gelassenheit, die sie trotzdem ausstrahlt. Vielleicht ist es jetzt auch der ideale Zeitpunkt die eigenen Vorurteile einer kritischen Prüfung zu unterziehen, oder seine Erwartungshaltung zu hinterfragen. Zwar sitzt man in der zweitältesten U-Bahn des Kontinents, die diesem Anspruch auch in der äußerlichen und audiophilen Substanz vollends gerecht wird, doch sucht man Schmutz oder Schmierereien nahezu vergebens. Betritt man eine der gelben Metro-Stationen kommt schnell das Gefühl auf, Architekten und Konstrukteure des ausgehenden 19. Jahrhunderts hätten gerade erst ihr Tagewerk vollendet; als käme man gerade noch rechtzeitig zur Eröffnung. Die Stadt protzt nur so im Kontrast aus erodierter sowie gepflegter Geschichte einer Metropole zwischen West- und Osteuropa. Mitten drin die Donau, die Buda von Pest trennt und von zahlreichen architektonisch wertvollen Brücken überspannt wird, die Buda und Pest zum sinnvollen Budapest vereint.
Ich habe extra eine neue Kategorie angelegt. Vielleicht gelingt es mir dieses mal die Essenz bei der Sichtung des nicht enden wollenden Fotomaterials zu destillieren und eine Auswahl hier zu präsentieren. Von allen Orten scheinen mir die Budapest Ergebnisse bisher am meisten Potential dafür zu bieten; trotz aller persönlichen, metereologischen, kulinarischen und familiären „Widrigkeiten“; künstlerische Umformung vorbehalten.