Nein, an Spritpreisdiskussionen habe ich mich nie beteiligt. Ich verstehe bis heute nicht, warum Jahr für Jahr neue PS Schleudern besabbert werden, und dann über den teuren Sprit gemault wird. Das Osterwochenende war jedoch zum fremdschämen, und im Reigen der gegenseitigen Hysterisierung schaukelt sich eine Mitteilung auf, die eigentlich gar keine ist, und seit jeher bekannt ist für Preistreiberei: Künstliche Verknappung steigert den Ertrag. Schreib‘ auf Deinen Artikel „limitiert“ und du findest genug Idioten, die sofort zugreifen müssen. «Wer weiß, ob es morgen noch was gibt» scheint noch immer einprogrammiert. „Alles super!“ weiterlesen
Willkommen im Wülfingmuseum Radevormwald
Auf Unbefugte wird geschossen! Zugegeben, dass Bild ist aus dem letzten Jahr, vielleicht ist das Schild mittlerweile entfernt. Aber ich staunte nicht schlecht, als mir dieses Schild unmittelbar am Zuweg zum Wülfingmuseum ins Auge sprang. Eins noch in der Vollansicht mit Umgebung:
Internetseite hat es auch, das Museum: http://www.wuelfing-museum.de
Wer es lieber mit drehenden Logos haben möchte (Old School), besucht die alte Seite: http://www.wuelfingmuseum.de/wuelfingmuseum/
Die hat man nicht vom Netz genommen. Wäre ja auch Quatsch. Jetzt ist es von der Suchmaschinenbegabung des Einzelnen abhängig, ob man Öffnungszeiten des ringsum ausgeschilderten Museums mitgeteilt bekommt, oder ob man sich über den Status des sich im Aufbau befindenden Museums informieren kann. Für jeden Bedarf etwas. Ja, ich finde in jeder Suppe ein Haar. Die neue Seite läuft übrigens längst nicht in jedem Browser. Das ist dann aber schon kein Haar mehr, das geht mehr in Richtung Popel angetrocknetes Nasensekret.
Und doch: Geht alle hin, steckt genug Arbeit drin! Und wenn ne anständige 50er regelmäßig von Wuppertal nach Radevormwald in Dahlerau Halt macht, kann die Wirtschaftsförderung schon mal nen Langnese Wagen auf die Wülfingbrücke stellen. Das hält die jetzt aus!
Aber ich will will will will will!
Hässlicher kleiner Kaktus, Dich habe ich bewusst weggeschmissen. Doch die, die ich wählte um meine Anliegen zu vertreten, wühlen aus Selbsterhaltungstrieb und eigener Ideologie nur permanent in meinem Müll. Pickst euch nicht, entschlossene Ritter an der Bordsteinkante. Der Kaktus verblüht, so wie ihr aufhört zu gießen. Es hat gute Gründe, dass er gerade verdorrt. Verlängert nicht seinen Sterbeprozess mit meinem Geld. Da könnt ihr machen, was ihr wollt. Der kommt mir nicht mehr auf den Balkon. Auch wenn er mal schön war.
Kranke Scheiße
Ich bin das Ergebnis des Lebens, welches ich bisher bestritten habe. Hals über Kopf hat mich wohl weit mehr geprägt als dedacht. Der Klugscheißer Karlsson vielleicht noch – mein erster Kinofilm. Rückblickend wusste ich nur noch, dass Hals über Kopf irgendeine kranke Scheiße war, und ich keine Folge verpassen wollte. Jetzt weiß ich auch endlich, warum mir Isabell Varell so sympatisch ist. Die DVDs sind natürlich bestellt – is‘ klar.
Wunderbar auch die Passbildautomat Szene: Siehst’e, jetzt macht se Terror!
SSH absichern, Server schonen, ruhiger schlafen
Furchtbar diese Script Kiddies. Schau ich mir mit
cat /var/log/messages | grep sshd | wc -l
an, was der SSH deamon heute so getrieben hat, bekomme ich 8327 heraus. Das sind ganz grob 8320 Versuche in meinen Server einzusteigen seit 1:30 (logrotate) bis jetzt, 23:56Uhr. Alle 10 Sekunden ein Angriff. Das nervt. Und es ist nur Statistik, denn in der Regel kommen die Anfragen in Zyklen geballt auf einmal. Nicht nur, dass immer mal die Chance besteht Erfolg oder Pech zu haben (je nach Seite), es strapaziert auch unnötig die Ressourcen des Servers. Was tun? „SSH absichern, Server schonen, ruhiger schlafen“ weiterlesen
Bewahrung der Schöpfung
Bin ich eigentlich alleine damit Zuckungen zu bekommen, wenn Bundestagsagsabgeordnete, Presse und Vertreter aller möglicher Vereinigungen und Organisationen die hohle Phrase von der „Bewahrung der Schöpfung“ in den Mund nehmen? „Bewahrung der Schöpfung“ weiterlesen
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten
Mir ist nicht bekannt dass solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll ausgenutzt, ääh, eingesetzt wird.
Der Mann an der Mauer
Ich war schon immer angetan von jenen, die aus dem Schatten springen. Man glaubte längst nicht mehr daran und plötzlich stand er da, als wäre er schon immer da gewesen, und verdreckt mit seinem aus der Rolle fallendem Antlitz die Schattenspender, die selbst eigentlich doch nur Blender sind. Vielleicht. Vielleicht muss man manchmal blinzeln um besser zu sehen.
Stock im Arsch
Elektronische Kommunikation mit der Stadtverwaltung – Zugangseröffnung (Das meinen die wirklich so, bzw. die, die meinen, dass die das so meinen müssten!)
Das kommt halt dabei raus, wenn Gesetzgebung eine wirre Gemengelage aus Zufall, Notwendigkeit, Kompromiss, Kuhhandel, Schuld und Sühne ist.
Wie arm sind wir selbst
dass wir es nicht anders können
Dazu passend ein Evergreen:
Telefon kommt seit ein paar Tagen übrigens auch nicht mehr ohne Elektronik durch den Kupferdraht. Ja, hab‘ ich gehört! Die Weißblech-Industrie hat schon angefangen pampige Minestrone in ihre alten Hörer zu füllen. Interessanterweise findet man bei einer Suche nach „Elektronische Kommunikation“ nahezu ausschließlich Speerspitzen bürgerfreundlicher Klorollen Bleiwüsten. Na vielen Dank.
Ach wissen Sie, Sie rost’ge Gabel Sie, nageln Sie sich Ihr scheiß Formular gefälligst selbst vor’s Knie!
Nee, über „Zugangseröffnung“ sage ich jetzt nicht auch noch was. Wir könnten ja mal schauen, wie einfach mir das Netz der Stadtverwaltung den Zugang eröffnet. 😀
Willkommen bei facebook
Großer Mann, curryfarbener Trenchcoat, Hut tief ins Gesicht gezogen. Steht vor der Tür. Schellt. Ich lasse die Tür zu. Komischer Mann. Zwei Wochen später, selber Mann, selbe Szene. Ich öffne nicht. Wochen später – Frühling, ich öffne die Fenster. Unterhalte mich mit meinen Nachbarn. Dies und das. Ein Tag später, großer Mann schleicht durch die Nachbarschaft. Schellt bei Nachbarn. Nachbarn öffnen. Großer Mann stellt Fragen über mich, Nachbarn antworten. Großer Mann weiß bescheid. Stasi will keiner. Facebook ist super. Morgen ist auch noch ein Tag. Schlafen gehen. Daten arbeiten. Irgendeiner ist wach. Für mich. Ohne Wahl. Ach ist doch nicht so schlimm. Danke schön.
Heinrich
Wo bist du denn zur Stund gewesen,
Heinrich mein Sohn?
Ich bin bei meiner Liebsten gewesen,
Mutter mein o weh!Was gab sie denn zu essen dir,
Heinrich mein Sohn?
Sie hat mir einen Fisch gebraten,
Mutter mein o weh!Und wieviel Stücke schnitt sie dir,
Heinrich mein Sohn?
Sie schnitt mir ab drei Stückelein,
Mutter mein o weh!Wo ließ sie denn das fette Stück,
Heinrich mein Sohn?
Sie hat’s ihrem braunen Hündlein gegeben,
Mutter mein o weh!Und was geschah dem Hündelein,
Heinrich mein Sohn?
Es ist in der Mitte entzwei gesprungen,
Mutter mein o weh!Was wünschest du dem Vater Dein,
Heinrich mein Sohn?
Ich wünsch ihm Gold und Silber,
Mutter mein o weh!Was wünschest du der Mutter Dein,
Heinrich mein Sohn?
Ich wünsch ihr Glück und Segen
Mutter mein o weh!Wo soll ich denn dein Bettlein machen,
Heinrich mein Sohn?
Mach es auf dem Kirchhof dort,
Die Raben warten schon!Die Schnitter – Heinrich
Der einäugige Rechner
Das ist doch das eigentliche Problem. Dieses Hühnergegacker, dem man erneut bis zur Apnoe massiv verfällt, geht mir doch ziemlich auf die Klötze. „Der einäugige Rechner“ weiterlesen
Da ist nichts mehr zu machen
Besser geht es einfach nicht. Unerreichbar. Grüßt mir die Hörder Fackel. Jede Menge Kohle.
Satellit
Die Uhr schlägt einsam ins Leere
Herzen sind schwer
Die Engel sind am Verlieren
Zu beten lohnt sich nicht mehr
Einer steht auf dem Dach
Schreit wirre Reden hinaus
Verbeugt sich tief und schweigt dann
Der Regen spendet AppplausUmkreisen und warten
Der Stachel sitzt tief
Erlebe Tage und Nächte
Ohne jeden Unterschied
Straßen ziehen sich wie Narben
Endlos durch die Stadt
Fahles Licht, blasse Farben
Und hin und wieder der MondIch bin ein Satellit
bleibe niemals stehen
Umkreisen und Warten
Quelle der Manie
Ich bin der Satellit
Der nicht näher kommt
Nur betrunkene Sehnsucht
Und hin und wieder der MondFliehende Stürme – Satellit
Und es hat Bumm gemacht
Die Lage der Menschen in Japan ist zu ernst, als dass wir sie für Wahlkampf mißbrauchen sollten…
sagt die Partei, die sich selbst in schäbiger Weise nicht zu schade ist, auch mißbrauchte Kinder als Wahlkampfinstrument zu mißbrauchen.
Es ist jetzt nicht die Zeit für politische oder parteipolitische Diskussionen…
sagt die Partei, die heute gebetsmühlenartig die fragwürdige Positionierung der Grünen und SPD angreift und ihre eigene Sicherheitpolitik zur Kernenergie in den Himmel lobt
Die Welt hat sich verändert…
sagt der Bundesumweltminister der Partei, und
man solle ohne politische Grabenkämpfe auf diese neue Situation eingehen
Herr Röttgen: Nicht die Welt hat sich verändert, die von Ihnen vertretene Sicht auf die Welt hat sich verändert. Die Position, die abwertend als politischer Grabenkampf bezeichnet wird, ist letztendlich nur die jetzt eingetretene Realität des eingetroffenen „Restrisikos“. Wie sollte man jetzt als Atomkraftgegner etwas anderes äußern, als man dies seit Jahrzehnten schon macht?
Es ist schmerzlich, dass es immer eines Kindes im Brunnen bedarf, bevor Ansichten sich verändern können. Es muss schmerzlich sein, wenn der politische Gegner über Jahrzehnte ebenfalls gebetsmühlenartig über die Gefahren berichtet, und man dem nun argumentativlos gegenübersteht. Die Antwort:
Rechthaberei
CDU/CSU und FTP spannen den Menschen bereitwillig vor den Karren der Wirtschaft, statt die Wirtschaft als Rennpferd des Menschen zu erkennen. Doch wer die Sicherheit der Menschen aus wirtschaftlichen Gründen aufs Spiel setzt, und nichts anderes steckt in dem Wort „Restrisiko“, hat keinen Anspruch mehr selbst von Anstand und Würde zu sprechen oder dies nach eigenem Gusto zu definieren. Dass die Regierungskoalition den Menschen der Wirtschaft unterordnet, hat Röttgen eindrucksvoll formuliert:
Die Laufzeitverlängerung war eine Energie- Wirtschaftsfrage. Jetzt haben wir es mit einer elementaren Frage zu tun. [..] Wir haben eine ganz neue Qualität von Sicherheitserfahrung gemacht. Und die Frage ist doch: Sagt uns das jetzt etwas, vertreten wir alle die Meinung, die wir immer vertreten haben… [..] Wir haben doch jetzt eine Verantwortung.
Herr Röttgen: Die Gegner der Atomenergie haben schon immer, offenkundig anders als die, nicht die Energie- Wirtschaftsfrage in den Fokus gestellt, sondern die elementare Frage. Und sie haben schon immer die Verantwortung vor dem Menschen und der Natur in den Fokus gestellt, nicht den wirtschaftlichen Nutzen. Muss sich diese Position jetzt neu erfinden, obwohl sie heute dringender ist als je zuvor, damit es nicht zu ihrem Debakel wird? Muss sie sich jetzt in Demut üben, weil sie leider recht behalten hat, dass es absolute Sicherheit, die durchaus gefordert sein muss, nicht gibt?
Der Weg und die Argumentation, den die derzeitige Regierungskoalition vorträgt, zeugt m.E. von großer Hilflosigkeit, weil die mögliche Konsequenz der Handlung plötzlich jedem offensichtlich wird. Die Tatsache, dass dies seit Jahrzehnten vom politischen Gegner genau so beschrieben wurde, macht es nur noch schlimmer, denn sie wurde als uneintreffbares „Restrisiko“ schlicht in Kauf genommen.
Aber vielleicht bin ich auch nur zu idealistisch?