Ein Tag an meinem Fenster

Ein Tag an meinem Fenster
Ein Tag an meinem Fenster

Ich verbrachte einen Tag an meinem Fenster
um zu sehen was so vor sich geht
Die Nacht darauf konnt ich nicht schlafen
Der Gedanke in meinem Kopf sagte: Es ist zu spät!
Ich feierte meine neugewonnene Erkenntnis mit Freunden
die sich aufs Schweigen verstehen
Wir schlugen uns tiefe Wunden
Die Narben davon kann man heute noch sehn.
Nun der Tod sich langsam nähert
Ist es Zeit aufzuschreiben und zu bewahren
Was ich von jenem Tag an wusste
Nun sollst auch Du es erfahren:

Es ist zu spät!

Rauchzeichen

Welch‘ Gefühl, wenn es aussieht als geht gerade in Marl ein Chemiewerk hoch, und dann kommen „nur“ 2 44er um die Ecke, die Bullen der Schiene, mit vom Gewicht her 1000 Mittelklassewagen am Haken. 3 Stück von ehemals knapp 2000 Maschinen sind noch bzw. eher wieder betriebsbereit.

Jetzt einmal alle im Takt auf tolerant machen!

Es ist geradezu schrecklich wie tatsächliche gesellschaftliche Aufgaben die jeder im täglichen Miteinander bewältigen und verbessern kann, zugespitzt auf einen Slogan eventisiert werden und sich Menschen als Affekthandlung dazu hinreissen lassen großspurig über Toleranz zu reden und dafür demonstrativ das Fähnchen in den Wind zu halten, solange es dem eigenen Wertegerüst nicht zum Schaden gereicht. Es hat keine Bedeutung. Denken statt Parole, das wäre schön. Aber erstmal hat man alle Hände voll damit zu tun seine eigene Weltoffenheit nach außen zu tragen, weil es jetzt gerade alle machen, wo doch der Kölner Karneval mal kurz Station in Remscheid macht, bevor er weiter nach Solingen zieht und die Bürger zu reflexartiger Zusammenhaltsromantik verpflichtet. Ganz frömmig beginnen wir das „Fest der Nationen“ mit einem Gottesdienst, und, wie sollte es anders sein, lassen es auch frömmig mit einem „inter-religösen Friedensgebet“ beenden. Das ist toll, so mit gutem Gewissen zum wohlfühlen und so. Funktioniert ja seit tausenden Jahren prima das gegenseitige und kollektive Bebeten von Gott und der Welt, besonders in multikulturellen Regionen, rings um den Globus gerne als „Brennpunkt“ bezeichnet, was sicher nur den ganzen Lichterketten geschuldet ist. Also spielen wir auch mit multikultureller Doppelmoral ein wenig Weltfrieden im Wohlstandsghetto. Und solange man als Event das Symptom bekämpft, kann die Ursache wachsen. Eure Toleranz und Stimme reicht vom Fußboden bis zur Teppichkante. Feiert schön! Und viel Spaß mit der Bild morgen, wo wieder ein anderer Braten vorgesetzt wird, den man dankbar mit höchster individueller Freiheit durchkauen wird. So viel ist sicher. Nicht, dass jemand behaupten könnte, man wäre nicht dabei gewesen. Es sind noch Fähnchen im Verkauf!

Neuwahlen in NRW

Wortlos aber geräuschvoll
Wortlos aber geräuschvoll

Rot-Grün gescheitert, Rot-Grün gewinnt. So kann man das wohl zusammenfassen. Das schelmische Grinsen der Frau Kraft spricht Bände. Bei einer FDP unterhalb der Grasnarbe ist es nur wahrscheinlich, dass die Niederlage der derzeitigen rot-grünen Koalition in einer Minderheitsregierung bei Neuwahlen eine solide Mehrheit erhalten kann. Grüne sind eben unbelehrbar. Und alle anderen: Piraten wählen!

Amüsant zu sehen ist, dass diejenigen, die sonst groß über den Untergang des Abendlandes schwadronieren, weil Parteipolitik und Taktiererei wichtige Entscheidungen verschiebt oder verzerrt, sich jetzt über die FDP lustig machen, weil sie sich mit ihrer Entscheidung gegen den Haushalt wohl ihr eigenes Grab gegraben haben.

Aber ich hab‘ Dich trotzdem lieb!

Leistungsschutzrecht

Merkwürdige Logik: Rund 50% aller Besucher eines Nachrichtenmagazins landen über eine Google Suche auf der entsprechenden Nachrichtenseite. Das ist kostenlose Werbung, Google liefert die Besucher für Spiegel, Stern, Fokus und Co für Umme. Dafür soll Google jetzt zahlen. Dabei ist es so einfach sich als Verleger gegen Google zu wehren, wenn man sich ausgebeutet fühlt:

User-Agent: *
Disallow: /

Aber das ist nicht im Sinne des Erfinders. Man möchte sehr wohl im Google Index auftauchen und daran mächtig partizipieren. Gleichzeitig soll Google aber auch bitte dafür zahlen. Ich habe vor etwa einem Jahr dazu schon einen Artikel veröffentlicht. Jetzt wird das Thema wieder heiß (zumindest sagt das Google+). Mittlerweile sind mir eine Reihe mehr schmutziger Wörter für dieses Gebaren eingefallen. Aber ein schöner Artikel findet sich dazu auf journalist.de. Man muss ja nicht alles zweimal sagen. Hoffentlich verzichtet journalist.de darauf mir Gebühren aufzudrücken dafür, dass ich kostenlos für sie Werbung gemacht habe.

Versöhnliches zum Moscheebau

Der Türke ist die Strafe Gottes, das wusste schon Martin Luther, einer der besten Deutschen, wie die Deutschen selber abgestimmt, und das ZDF es gerne proklamiert hat. Der gute Peter Frey, der gute Peter Hahne. Da sind wir in Sachen Pluralismus ja auf einem ganz guten Weg. Die protestantische Pfarrersfrau aus Hamburg, nebenberuflich im Bereich Bundeskanzlerschaft tätig, mahnte vor nicht allzu langer Zeit noch, doch mal wieder christliche Werte zu wagen und die Botschaft freudig ins Land zu tragen. Wohlan! Da ist es nur folgerichtig, wenn man als original biodeutscher Landsmann aus ungespritztem Anbau ohne Geschmacksverstärker einen Moscheebau ablehnt, indem, wieder nach Luther, die Religion der Türken, die des Teufels, gelehrt wird. Das ist, um es nach Bundespräsident Wulff a.D. zu sagen, unsere „christlich-jüdische Tradition“. Jaja, der Moslem gehört noch so irgendwie dazu heute, als Wurmfortsatz. Und sonst gibts eh nichts. Ein paar Esoteriker, aber wer kann das schon ernst nehmen gegen die Lange Tradition des Wunderglaubens. „Versöhnliches zum Moscheebau“ weiterlesen

Hitlerzitat des Tages

Fahnensog
Fahnensog

Der Arier als Kulturbegründer
Schöpferisch tätige Völker sind von jeher und von Grund auf schöpferisch veranlagt, auch wenn dies den Augen oberflächlicher Betrachter nicht erkenntlich sein sollte.
Adolf Hitler, Mein Kampf

Das Problem ist nicht, dass Oma es verschämt im Garten verbuddelt hat, nachdem Opa, wenn überhaupt, geschlagen nach Hause kam. Das Problem ist, dass nicht das Argument oder die Vernunft dazu geführt hat, sondern ein Gefühl diffusen Selbsterhaltungstriebs, welches es zunächst genauso wichtig erscheinen ließ es besitzen zu müssen. Es stimmt versönlich, dass wie z.B. bei Deutschland schafft sich ab nur der allerkleinste Teil der Claqueure, der emotional aufgeladen wie bei Planet der Affen den Aufstand probt, wirklich darüber im Klaren ist, was es beinhaltet. Das verhält sich wie mit Nutzungsbedingungen bei facebook, bei PayBack oder den Heiligen Schriften, dessen Wertegerüst auch gerne befürwortet wird, ohne es tatsächlich zu kennen oder einen Gedanken an die junge Vergangenheit zu verschwenden, worin es konsequenterweise enden muss. Es ist ein Gefühl, genährt aus einem Kaffeesatz. Den liefert Bild, der Stürmer, oder der Priester. Hinterher schämt man sich. Vielleicht. Und wenn, dann hoffentlich aus der Aufklärung heraus, und nicht, weil sich plötzlich alle schämen. Denn dann wäre man dazu verdammt seine Fehler zu wiederholen.

So wahr mit Gott helfe

Das ist ein besonderer Moment wenn man auf die großartige Verfassung unseres Landes schwören darf, und wenn man versichern darf, dass man, so wahr mir Gott helfe, all das tut was man für sein Land tun kann in Achtung der Verfassung.
Christian Wulff, Juli 2010

So wahr mir Gott helfe. Shit happens. Und jetzt sondieren wir zwischen einer Pfarrerin, die, der Ironie muss man sich erstmal bewusst werden, in Hannover in Ungnade fiel und darauf hin ihr Amt niederlegte, und einem evangelischen Pastor von Drieeben, der als zweite Wahl zu Merkels Gnaden, einer Pfarrerstochter, vielleicht mal dürfte. Wem wird Gott wohl helfen? Oder macht der nicht ohnehin gerade eine ausgedehnte Pause? Wie wäre es mit jemandem, der nicht so pathetisch rumsäuselt? Wie wäre es, keinen Söldner zu engagieren? Wie wäre es mit jemandem mit Ideen, einem klaren Kopf, mutigen Ansätzen? Wie wäre es z.B. mit Richard David Precht? Vermutlich das Politikgeschäft (ein furchtbares Wort) dafür viel zu schmutzig.

Pro ACTA

DHL: Durchsetzung hoheitlicher Leistungsschutzrechte
DHL: Durchsetzung hoheitlicher Leistungsschutzrechte

Bei Computerspielen ist man längst dazu übergegangen die Software an den Benutzer zu binden – ein als Feature verkaufter Kopierschutz. Verschiedene andere Software verknüpft man mit einer – und nur dieser Hardware, auf der sie erstmals installiert wurde. Da macht es auch keinen Sinn mehr, das Programm später illegal zu verkaufen. Das ist noch besser als meine ganzen originalen CDs von Sony, die ich in meinem Sony BluRay Player nicht abspielen kann Root-Kit als Feature, denn das ist eh schlechte Musik. Aber die Welt ist, auch wenn für einige unerwartet, größer als der Kosmos der Bits und Bytes, die einige doch raumgreifend zu überfordern scheinen. Deshalb schnell her mit diesem ACTA DINGSDA! „Pro ACTA“ weiterlesen

Für das gute Gewissen

Grüner Strom
Grüner Strom

Euer Liebten! Aus der Wand dort kümmt keen Strom, wiewohl die Dose höhnisch lächelt!

Wir sind alle ganz schön weich in der Dose, lassen uns einlullen von Wohlstandsreligionen. Ich müsste diesen Beitrag eigentlich mit einem Zweizeiler aus einem Lied von Nirvana eröffnen, nicht ganz zufällig mit dem Namen „Lithium“(*):

I’m so happy because today I found my friends
Light my candles in a daze because I found god

„Für das gute Gewissen“ weiterlesen

Dresden Loschwitz

Dresden Loschwitz / Loschwitzer Brücke
Dresden Loschwitz / Loschwitzer Brücke

Dresden Loschwitz und die Loschwitzer Brücke im Hintergrund als Miniaturwunderland. Hintergrund: Besuch der Schwebebahn in Wuppertal Dresden. Aus ihr heraus entstand auch das Foto. Am Fuß der Schwebebahn steht eine Dedenktafel:

Zur Erinnerung an den Ingenieur Eugen Langen, Erfinder der Schwebebahn Dresden-Loschwitz und Wuppertal.

Bulcsú Payne – Kontroll

Im Rahmen meiner Foto-Jahresarchivierung tauchte da plötzlich wieder dieser Film auf. Da war doch was letztes Jahr? Genau. Im Mai letzten Jahres rauschte ich durch den Budapester Untergrund, auf zu Hause tauchte schnell der Film Kontroll vor meinem Auge auf, der in eben dieser U-Bahn gedreht wurde – ausschließlich, und mich nach den ersten Umdrehungen im Player direkt gepackt hat, und ich bin bekanntlich nicht leicht zu begeistern! Vielleicht liegt es daran, dass Bulcsú, der Hauptdarsteller, mich so an den PC-Spiel Max Payne erinnert (den Film lasse ich unkommentiert!)?

Ich habe nie ungarische Musik gehört bisher, und einen Film schon gar nicht gesehen. Hier kommt aber beides bestens zusammen. Deshalb eine ehrliche Empfehlung für alle Cineasten, die den Film nicht kennen, aber mit bild- und tongewaltigen Ergüssen viel anfangen können, die darüber hinaus in einer ebenso amüsant wie spannenden Story verpackt sind.

Bei amazon in der Special Edition zum Füllmaterial-Preis!

Auf Google+ habe ich letztes Jahr bereits ein Bild der Budapester U-Bahn veröffentlicht. Hinter mir stand, als ich das Foto machte, übrigens eine Frau die Interesse an meinem Portmonnaie bekundete – aber recht plump. Es war, nur dass kein falscher Eindruck entsteht, aber der einzige Vorfall der Art. Budapest war ruhig, sauber und freundlich. Kein Vergleich mit Amsterdam!