Armin Gerhardts Fototagebuch (Rhld.)
In diesem Blog hören wir auf die Gesetze der Thermodynamik!
Ein spannendes Foto: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-65209-25.html
Ungeachtet dessen, dass das Foto, da das Motiv im Fehlfokus, handwerklich schlecht ist, zeigt es doch eine interessante Facette. Die Kameras auf den Stativen im RTLII Studio sind handelsübliche Canon Digitalkameras. Dass sie dort nur fotografieren sollen scheint mir doch unwahrscheinlich, haben die Stativköpfe doch allesamt Videoneiger.
Ja, man mag Beweggründe des Marketings anführen, die Empfindlichkeit der Fotochips bis ins Unermessliche aufzublasen. Man bekommt fast das Gefühl, zum fotografieren wäre Licht in Zukunft eher schädlich.
Der regelmäßige Leser meines verstörten Blogs weiß um meine Bemühungen der Digitalisierung des väterlichen Dia-Archivs. Was mir hier immer wieder ins Auge fiel, ist die Qualität der verwendeten Filme. Das grobe Korn. Und doch sind die 2-3 Bilder eines Ereignisses die einzige bildliche Erinnerung. Gerade die nicht allzu genaue Darstellung übt doch einen großen Reiz auf mich aus. Weil es Vergangenheit ist? Erinnerung? Das Motiv? Eine leicht bekleidete Frau mag mehr Reize liefern als eine komplett entkleidete. Vielleicht ist es gerade die Unperfektion, die Phantasie, die bei alten Bildern meinen Kopf schweben lässt.
Ist das Leben nicht eine Wucht? Da fährt man zum Geburtstag und wird selbst beschenkt. Ich hatte in einem Panorama Beitrag mit obigem Bild darauf hingewiesen, dass das gedruckt werden muss, und auf den Drucker meines Vertrauens hingewiesen. Um das Ergebnis einzufangen, benötigte ich schon mein UWW mit 13mm Brennweite. Bei einer Größe von 2m x 1,20m ist es größer als ein handelsübliche Einzelbett. Wohin mit dem Monster? Wie will man das rahmen? Und lieber erstmal auf Alu-Dibond ziehen? Dann wird es schwierig zu transportieren. Luxusprobleme…
Aber es ist nicht nur die unglaubliche Größe, die ohnehin jedes Bild stark aussehen lässt, wenn es nicht gerade aus dem Handy kommt. Gerade durch die vielen Himmelspartien mit den Wolken entstehen viele Übergänge. Diese sind im Druckergebnis exzellent umgesetzt. Keine Stufen, nichts ausgefranzt, nichts abgesoffen, selbst vom Rauschen im Original bei 100% (D80 :D) ist im Druckergebnis nichts mehr zu sehen. Es war die beste Entscheidung, dass Ergebnis noch einmal neu als TIFF zu erstellen und vom NEF ausgehend keine Kompromisse zu machen. So macht das Spaß!
Das war aber noch nicht alles!
Gerade bei meinen Hammerstein-Bildern störte mich irgendwie die Bildschirmansicht des einen oder anderen Ergebnisses, da die dunklen Partien eben ausgefressen waren und matschig wirkten. Also muss Martin da auch noch mal ran und ein solches TIFF durch seinen Drucker jagen. Das Bild habe ich im Magnetar Beitrag als Ausschnitt bereits vor einiger Zeit hier eingestellt.
Mit 1,20m x 80cm ist auch das Bild noch größer als jeder halbwegs bezahlbare Bilderahmen. Doch auch hier hat mich das Ergebnis voll überzeugt, die ausgefranzen Partien gehen in zarten Übergängen in ein sattes Dunkelblau, oder auf der anderen Seite bis ins weiß. Die Wassertropfen sind greifbar, was natürlich zum einen an der 1/4000 Belichtung und der ohnehin sehr scharf abbildender 35mm FB – nicht zuletzt aber auch am perfekten Druck liegt. Faktisch ist mir so ein guter Druck, erst recht in der Größe, nicht nicht untergekommen. Und Nadine hat bestimmt schon Sorge, mit weiteren Bildern in der Wohnung belästigt zu werden, die ihr eigentlich gar nicht gefallen. Zumindest sind die beiden nicht zu übersehen.
Jetzt überlege ich mir ein Motiv für Fräsbuchstaben. Für den Vorgarten oder so.