Er lässt ja letztendlich alles zu. Wichtig ist nur zu klären was jetzt Religion ist und was nicht, was „religiöse Gefühle“ sind und was nicht und natürlich wie schwer man sich verletzt fühlt. Der §166 ist einzigartig, denn das Opfer bestimmt das Strafmaß durch Ausmaß der eigenen Empörung. Immerhin bildet der öffentliche Frieden das Rechtsgut, nicht das Bekenntnis als solches. Wäre ja auch noch schöner. Also zieht erstmal der verletzte Mob durchs Land wird es eng für den Kritiker. So geschehen ja z.B. auch beim Karikaturenstreit, als sich Stoiber ausdrücklich für den gesetzlichen Schutz gruppendynamischer Borniertheit aussprach. „Re:licked §166“ weiterlesen
Unser täglich Papst
Schon Papst Leo XIII wusste es genau, in dem völlig korrekt in seiner Enzyklika Immortale Dei im Jahr 1885 die Pressefreiheit als Ausgeburt eines kranken Gehirns bezeichnete; als die Quelle des Bösen™. Und wie er Recht behalten sollte. Die Eventisierung der Papstwahl ist schlichtweg Brechwerk und deren allgegenwärtige mediale Überpräsenz steht in keinem Zusammenhang mit der Bedeutung, die der Papst und das Glaubenskonstrukt welches er verkörpern und vertreten will, in diesem Lande überhaupt noch einnimmt. Frömmeln und theologischer Dialekt aber nicht wissen wann, warum und wofür der Jude Jesus dem Christen zum Wohle am Kreuz gestorben sein will. Geradezu niedlich all die Wünsche nach Reformen und frischem Papst. Als wolle man den Protestantismus neu erfinden und es noch immer Katholizismus nennen dürfen. Schrecklich ermüdend. Da kann man auch eigentlich nur zurücktreten.
Ein neues Gesicht und alte Werte
Egal wie die Wahl läuft
Egal wie die Entscheidung ist
Es ist immer die verkehrte
Es wird sich alles verändern
Und doch bleibt alles gleich
Viele Menschen die viel reden
Gehirne werden weichAbwärts – Den Becher hoch
Übrigens hat Deschner nach 43 Jahren gerade den zehnten und letzten Band seiner Kriminalgeschichte des Christentums veröffentlicht. Das zum Anlass nehmend noch einmal die grandiose Doku „Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner“ von Ricarda Hinz. Wirklich sehenswert:
Ich würde aufhören wenn aufhören heißt es hört auf!
Zweifeln und staunen!
Es ist mir schon unangenehm. Aber man wird so überrollt. Ich staunte nicht schlecht, dass sich die evangelischen Kirchen in Radevormwald zusammenrotten und der Pro Christ Bewegung den Hof machen. Nein, eigentlich doch nicht, wo Radevormwald ja schon im Stadtlogo die Kirchtürme stolz präsentiert. Nun wird abermals aus dem Nicht-Wissen eine Tugend gemacht. So las ich im Stadtnetz Radevormwald:
In Radevormwald kündigt sich derzeit für die erste Märzwoche ein christliches Großereignis an, das getragen wird von fünf Kirchen, Gemeinden und Gemeinschaften aus der Stadt auf der Höhe. „ProChrist 2013“ nennt sich diese moderne Form der Vermittlung des christlichen Glaubens, zu der vom 03. bis zum 10. März 2013, jeweils ab 19:15 Uhr ins Wartburghaus geladen wird.
Quelle: Stadtnetz Radevormwald
Das klingt ja richtig lieb, und geradezu revolutionär modern. Das Christentum in der Moderne. Wirklich? Pro Christ… da war doch was? „Zweifeln und staunen!“ weiterlesen
Eingeschlafen, aufgewacht
Mit meiner Kirchenkritik verhält es sich wie mit dem Meer – sie kommt und geht. Gerade noch lief ich barfuß und den Kopf in den Himmel gereckt über die weiche Wasserkante und freute sich des unbeschwerten Lebens, und plötzlich umspült mich das Wasser und zieht einen ins offene Meer hinaus. Ich könnte auch einfach nicht so nah ans Wasser gehen, aber das wäre zu einfach. Und so gab es wieder mal eine dieser Wellen und überwältigt von so viel Wasser schnappe ich hastig nach Luft. „Eingeschlafen, aufgewacht“ weiterlesen
Hallo Herr Kaiser
Grüßen Sie mir den Herrn Luther recht schön! „Hallo Herr Kaiser“ weiterlesen
Halluzination eines Neutrons im Vakuum der Materie
«Also» sagte er, «wie hast Du mich gefunden?» «Nicht sehr schwer zu erraten» erwiderte ich, «Ich habe gesucht! Da laufen ein paar Menschen auf unserem Planeten rum, die ja beste Kontakte zu Dir haben. Sie vermitteln Möglichkeiten, wie man mit Dir in Kontakt treten kann. Sie verkünden Dich.» „Halluzination eines Neutrons im Vakuum der Materie“ weiterlesen
Re: Brief an einen Atheisten
Ach, es ist doch grässlich. Immer wieder werde ich als Atheist beschimpft. Im Grunde reicht vollkommen aus, dass ich den Typen aus der Wüste ablehne, weil ich da ganz bei Dr. theol. Paul Schulz bin:
Alles was ihr sagt ist eure Projektion auf Gott. Das hat mit Gott nichts zu tun.
Nun erhielt ich eine E-Mail eines besorgten Schafs mit dem Titel „Brief an einen Atheisten“. Ich kannte es vorher nicht, aber wie mir Google verriet, gibt es von dem Text ein kleines Büchlein. Ein Flugblatt sozusagen. Da nimmt jemand den Missionierungsauftrag ernst! Und dieser Text kann einen tatsächlich zum Atheisten werden lassen. „Re: Brief an einen Atheisten“ weiterlesen
Der Heilige Geist greift an
Zeta und Mordio, Sodom und Gomorrha, ist es mal wieder soweit? Vor neun Monaten schwängerte ein Geist die in Abstinenz befindliche Jungfrau Maria ungefragt, um als sich selbst das Licht der Welt zu erblicken – schon ein paar Monde her. Und dieser Heiland, so sagte man, hat den tiefen Teller erfunden und die Menschheit erlöst indem er sich auf einer quasi Selbstmordmission sehenden Auges selbst umbringt um zurück zu sich selbst aufzufahren, unterstützt von den Spaßbremsen aus Rom, und noch bevor sein versprochenes Gottesreich zu seinen Lebzeiten gekommen ist – wir warten ja bis heute (Euphemismen außen vor). Zwar durfte bei Kreuzigungen niemand dabei sein, nur bei Jesus hat man, wie in der Bibel überliefert, quasi ein Volksfest vor dem Kreuz veranstaltet (je später das Evangelium, umso höher der Volksfestcharakter), und aus dem leeren Grab wurde im Laufe der Evangelien eine waschechte Auferstehung unter Zeugen, wo er, ganz (Lothar) Matthäus, in dritter Person sich selbst nicht mehr versteht und zu sich selbst spricht. Und nur weil er sich so bereitwillig geopfert hat, können wir ruhig durchatmen, auch wenn wir mal Batterien in den Restmüll werfen! Zwischen Niederkunft und Opferlamm teilte er noch Meere, heilte Besessene, Taube, Blinde, Stumme, schüttelte Fisch und Wein aus dem Ärmel. Kurzum: Ein dufter Kerl in Sandalen! Wer mehr von ihm wissen will kann ihn gemäß der katholischen Liturgie regelmäßig anknabbern und sein Blut saufen. Außerdem hängt seine Hinrichtung zu unserem Wohlbefinden an jeder Ecke des Landes, weil die Nachläufer geschickt darin waren seine und ihre Niederlage der ausgefallenen Apokalypse und des `am Holze hängens`, die wohl größte Niederlage für einen Juden überhaupt, der ironischerweise auch noch aus Nazareth kam, postum als Sieg zu verkaufen.
Ich, der im Gegensatz zu geschätzten 98% der Biochristen hier im Land in den letzten Wochen mal wieder mit Freude das Lukasevangelium gelesen habe (und erneut Lukas 3,24 großzügig überlesen habe [die kreationistische Beweisführung das Gott Dinosaurier in den Boden legte um uns zu irritieren]) und sich in den letzten Jahren auch nicht zu schade war auch die abwegigste Exegese geduldvoll zu ertragen, wünsche jedem, welcher der Story tatsächlich inhaltliche Tiefe oder realbezogene Lebensunterstützung oder Wegweisung abgewinnen kann oder dort hinein zu interpretieren gewillt ist ein beseeltes Weihnachtsfest. Und dem Rest halt ein paar ruhige Tage mit Tannenduft aus der Stube im Traditionsbewusstein eines waschechten, potenten Heiden, fernab jeder christlicher katholisch-bizarrer Sexualmoralneurose.
Noch was für Nostalgiker:
Papst adé
Eine Gesellschaft ohne Gott ist die Hölle auf Erden
So hat es der in der Zwischenzeit durch den Missbrauchskandal in der Katholischen Kirche in Ungnade gefallene Bischof Mixa zur Osterbotschaft 2009 formuliert.
Wo Gott geleugnet oder bekämpft wird, da wird bald auch der Mensch und seine Würde geleugnet und missachtet
Die Vermittlung der Hölle erfolgt heute subtiler und wird gerne auch mal auf das Diesseits verschoben. Wenn man nicht mehr weiter weiß, kommt ein Holocaust-Vergleich. Auch der Papst widmete sich in seiner Rede im Bundestag der Findung von Wahrheit, von Gut und Böse. Irgendwo im philsophischen Groschenroman verhaftet schaffte er es eine Rede zu halten, die Volksvertreter ernsthaft als die „wichtigste Rede im Bundestag“ definieren. Glücklicherweise wurde nicht näher nachgefragt, worauf diese Ansicht gründet, wie insgesamt die Nachfrage dieser Tage wenig reizvoll erscheint. Sie ist auch wenig fruchtbar. Ich kann auch überhaupt nicht erkennen, wo sich die so viel zitierte Intelligenz äußert, die der Papst inne haben soll. Ich möchte eigentlich nicht vermessen werden, aber mir liegt eine weitere Zuckertütchen-Weisheit auf den Lippen:
Die Intelligenz des Fuchses ist in der Dummheit des Huhns begründet
Papst ahoi!
Respekt muss man sich erarbeiten hat meine Mutter mir immer eingetrichtert. Das ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen formt es den Charakter, zum anderen kann es dazu verleiten Autoritäten nicht als gottgegeben zu akzeptieren, sondern zu hinterfragen. Dass ich ein Problem mit Autoritäten habe, war schon meinen Lehrern bewusst. Ein Gedanke, so schien es mir, war nicht deshalb automatisch gut, richtig oder zu befolgen, nur weil eine in der Hackordnung durch welchen Umstand auch immer höher gestellte Person ihn formuliert hat. Da sind wir nah bei einer der bekanntesten Aussagen Kants:
Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Hör auf den Storch anzubeten!
Prayer hasn’t place in public just like facts havn’t place in religion.
Chalmers
Kurz und bündig
Philipp Möller rockt den Saal.
Bibelspruch des Tages #3
So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein
Lukas 14, 26
Lasset die Kindlein zu mir kommen. Ja, das ist manchem durchaus peinlich, vor allem, weil es im Evangelium steht, nicht im so sorgsam relativierten Alten Testament. Legenden haben keine schlechten Eigenschaften, schon gar keine Gottlegenden, und so ist es Jesus nicht zuzumuten, auch mal eine Schwächephase gehabt zu haben, auch einfach mal Unsinn erzählt haben zu dürfen. Nein, das schickt sich nicht für unseren Gott. Man findet ganz sinnschwangere Begründungen für solche Aussagen. Den Ausgebufften ist nichts peinlich, sie können alles positiv erklären. Nicht erwähnenswert, dass es eine frohe Botschaft ist, steht es doch in eben solcher. Nicht erwähnenswert, dass mein einfacher Geist natürlich falsch liegt. Die höhere Weihe bleibt mir verborgen.. „Bibelspruch des Tages #3“ weiterlesen
Bibelspruch des Tages #2
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Matthäus 28, 18-20
Dein Reich komme. Benedikt forderte die Katholiken ja explizit auf, für die Juden zu beten, dass sie den rechten Glauben erlangen mögen. Hier zeigt sich die ganze Perversität des Christentums; der Missionsbefehl. Nicht nur, dass Matthäus hier Jesus die Worte postum in den Mund legte (Jesus selbst sprach sich zu Lebzeiten in klaren Worten gegen Missionierung aus! [MT 10,5]), so wie Matthäus überhaupt geübt darin war, die doch wenig zum Heiland taugliche Darstellung Jesus‘ umzuschreiben und mit dem Alten Testament irgendwie in Deckung zu bringen. Nein, es zeigt die unnachahmliche Arroganz und widerliche Menschenfeindlichkeit, die sich hier offenbart. „Bibelspruch des Tages #2“ weiterlesen
Klar, nimm Dir die Freiheit
Was ist das für eine weise Religion, die Menschen des weiblichen Schlages dazu veranlasst auch bei jenseits der 30°C verhüllt bis über die Haarspitze den Tag zu bestreiten? Was ist das für ein weiser Gott, der sich darum schert, dass man auch brav 5mal am Tag mit sauberen Händen in eine Himmelsrichtung betet und sich auf die Erde niedergeworfen wird mit den Worten „Gott ist großartig“. Was ist das für ein Gott, der sich darum schert, ob der Mensch jetzt Schinken isst?
Ich war gerade ein paar Minuten draußen, Wetter antesten. Geht gar nix! Wo ist das nächste Freibad? Mir kam eine verhüllte und in einen langen Parker eingehülle Muslima älterer Generation entgegen, sichtlich angestrengt.
Wirklich, du brauchst es nicht, denn du bist ja Überzeugungstäterin. Es ist vielleicht sogar schwer anmaßend von mir, aber ich empfinde tiefes, ehrliches Mitleid! Das kommt so einfach aus mir heraus.
Klar, nimm Dir die Freiheit auch bei >30°C dick bepackt in Winterkleidung über die Straße zu schleichen. Das toleriere und respektiere ich Dir gerne, kenne das Bild ja nun auch zu Genüge. Es ist teil Deutschlands für mich. Aber verstehen werde ich es wohl trotzdem nie.