K: Kapitulation B.o.N.n – Der Pazifist

Eine definitive Hymne meiner Jugend. Losgelöst vom eigentlichen Inhalt, der kritischen Auseinandersetzung mit der RAF, stehen hier einige wichtige Zeilen für das tägliche Leben im Text, die noch heute nichts von ihrer Gültigkeit verloren haben – sich im Gegenteil immer weiter betonieren. Kapitulation B.o.N.n. traten das erste mal 1992 großflächig in der Szene auf, da sie auf dem Schlachtrufe BRD II Sampler eben mit diesem Lied den Ritterschlag erhielten. Wer auf dieser Samplerreihe war, hatte was zu sagen. Der Pazifist wirkte auf dem Sampler wie Vogelgezwitscher an der Autobahnraststätte. Leider konnten die Jungs für mich nie wieder an die Qualität der Sampler-Songs Der Pazifist, Gelobtes Land und dem brachialen, über jeden Zweifel erhabenen Song Maschinenmensch vom Schwestersampler Deutsche Punkinvasion anschließen. Das erste Album war grauenvoll, die beiden Alben Feuer und Blut entfernten sich deutlich vom ursprünglichen Sound, waren aber sauber gespielt und textlich tiefgehend. Den Parolen der 80er Jahre hatte man sich, bis auf ein paar peinliche Ausnahmen, glücklicherweise nie angenommen. Am Fenster, ein mit Geige begleitetes City Cover vom Album Blut, entzückt noch heute. Mit Helden lieferten sie 2004 noch einmal ein sauberes Album ab, welches sich aktuellen Themen annahm.

Du kannst schreien, doch keiner wird Dich hören
obwohl Du weißt, Du hast die Antwort.
Doch du kannst nichts tun als zu verlieren,
Depression tötet jede Hoffnung.
Hast kein Bock mehr in einer Welt zu leben
in der nur das Recht des Stärkeren zählt.
Wir arm sind wir selbst dass wir es nicht anders können,
und Du musst damit Leben, dass Du weißt, wie es geht.
Stehst ja selber mitten drin, und dennoch ist dir alles fremd hier.
Du glaubst vielleicht dass Du so richtig anders bist,
doch Du hast viel zu viel von all dem in Dir.

Manchmal könnte ich mir die Kugel geben,
und abhauen, scheiß egal wohin.
Und wen würde das hier auch interessieren?
Ich weiß ja selbst nicht so genau, wer ich eigentlich bin.
Und manchmal, möchte ich Bomben legen
wenn ich blind bin, vor lauter Ohnmacht und Wut.
Doch der neueste Wahnsinn, macht mich restlos fertig.
Verreckt doch an eurem blauen Blut.

Ich bin ein Pazifist, mit der Kanone in der Hand,
und ich bin genial, aber eigentlich nur krank.
Hat es noch Sinn weiter zu machen, gegen Wände zu schreien?
Ich kann und will es noch nicht fassen wir schwer das ist ein Mensch zu sein.

Randnotiz: Im Textheft steht „obwohl Du meinst Du hast die Antwort“ gesungen wird „obwohl Du weißt Du hast die Antwort“, ebenso steht im Textheft „dass du glaubst, Du weißt, wie es geht“, während „dass Du weißt wie es geht“ gesungen wird.

Ein Album mit dem Sound von ’92/’93 – ich wäre nahezu jeden Preis zu zahlen bereit.

D: Daily Terror – Hinterlist

Ganz klar Daily Terror. Ebenfalls eine Band, die Unmengen an Klassikern geschrieben hat, und ebenfalls auch durch leise Töne auffiel. Hinterlist war eigentlich zuviel für einen jugendlichen Realschüler der damaligen Zeit, so ganz ohne Internet und Wikipedia. In der Schule durfte man nicht darauf hoffen sich in Politik oder Sozialkunde mit dem Nahen Osten zu beschäftigen. Nahezu 30 Jahre haben Daily Terror, schon durch den charismatischen Sänger, Statements in die Welt gerotzt. Am 11. April 2009 forderten die letzten 30 Jahre Punkrock und die stets verfolgte Selbstzerstörung bei Pedder ihren Tribut. Ein Hirntumor als Folge von Lungenkrebs beendete das Leben Pedders früh, und nicht zuletzt das Schaffen der Band. Wenige Tage vor seinem Tod gab er noch ein letztes „Abschiedskonzert“.

Verwesener Gestank liegt über der Stadt
wo das Blutbad stattgefunden hat
Mit Israels Segen kamen die Falangisten
Frauen und Kinder standen auf ihren Listen

Was soll das Gescheih, es ist nunmal so
Es waren doch alles Terroristen der PLO
Was soll das Geschei, es ist nunmal so
Es waren doch nur Terroristen der PLO

In Sabra & Schatila die selben frommen Killer
Begin und Sharon grüßen zufrieden mit Shalom
Nach Schuld und Sühne ist nicht gefragt
Abschlachten ist wieder angesagt

Was soll das Geschei, es ist nunmal so
Es waren doch alles Terroristen der PLO
Was soll das Geschei, es ist nunmal so
Es waren doch nur Terroristen der PLO

Der Holocaust-Kredit ist längst verspielt
Sie haben lange genug auf unser Mitleid geschielt
Wenn sie Massenmord als Politik ansehen
Ist die bombige Rache nur zu gut zu verstehen

Dann gibts zwar Geschrei doch es ist nu mal so
Das ist die offene Rechnung der PLO
Dann gibts zwar Geschrei doch es ist nu mal so
Das ist die bombige Quittung der PLO

A: Ausbruch – Kämpf um Dein Recht

Oh, bei A wird es aufgrund des Überangebots schon schwer. Abwärts? Jede Menge Klassiker! Artless, Abstürzende Brieftauben, A.E.W, Anfall, Antikörper, Atemnot…

Das Rennen macht für mich Ausbruch, ohne jede logische Begründung. Ausbruch war mir immer schon lieb, da sie sich nicht auf Parolen beschränkt haben, sondern auch immer musizierten. Aber welches Lied? Viel gibt es da auch nicht, dafür ist die Dichte guter Titel umso höher. Jedes Lied ein Klassiker. Gesanglich, wie bei „Die Freiheit“ teilweise in Richtung, auch wenn es niemand von denen gerne hören wird, Westernhagen. Textlich anklagend (Nennt ihre Namen), politisch (Die Freiheit), radikal (Kämpf um Dein Recht), nachdenklich (Deutscher Eid), lustig (Kein Benehmen). Geboren in die Zeit des Kalten Krieg, den Ami als großen, bösen Bruder im Blick. Aber wenn mir einer „Ausbruch“ als Stichwort gibt, würde ich sofort mit „Kämpf um Dein Recht“ antworten.

Die sagen dir tut uns leid
Sie heucheln Dir ihr Mitleid
Für Dich gibts nichts in diesem Land
drum wache auf, gebrauch Verstand

Kämpf um Dein Recht, sonst gehts Dir schlecht
sie wollen Dich belügen, um die Zukunft betrügen

Sie beruhigen uns mit Parolen
bald gibt es Arbeit für zwei Millionen
Daran glaube ich schon längst nicht mehr
das Volk zu betrügen fällt ihnen nicht schwer

Kämpf um Dein Recht, sonst gehts Dir schlecht
Sie wollen Dich belügen, um die Zukunft betrügen

Sie verdienen das große Geld
während Tausende der Hunger quält
Sie sind korrupt, hinterziehen Steuern
im Namen des Volkes sollst Du bereuen

Kämpf um Dein Recht, sonst gehts Dir schlecht
Sie wollen Dich belügen, um die Zukunft betrügen

Sie ziehen Dich ein, kasernieren Dich ein
Behandeln Dich wie das letzte Schwein.
Nehmen Dir 20 Monate Deines Lebens
doch fürs Arbeitsamt ist nicht vergebens.
Sie fordern Deine Treue für die Demokratie
doch für Sie zu sterben lohnt sich nie.

Kämpf um Dein Recht, sonst gehts Dir schlecht
Sie wollen Dich belügen, um die Zukunft betrügen

Es gibt Lieder, da fragt man sich heute, was man damals für einen Müll gehört hat. Es gibt Lieder, manchmal auch nur einzelne Strophen, die holen einen immer wieder ein.

M: Middle Class Fantasies – Helden

Neue Kategorie: Punk Rock Classics von A-Z. Was mich in meiner Jugend ideologisch oder physikalisch so bewegt hat. Mal sehen, ob ich alle Buchstaben voll bekomme. Gerade unter den Klassikern gibt es viele Bands, die einen, maximal zwei Longplayer herausbrachten, aber nachhaltig die Szene und die Musik beeinflusst haben, vielleicht auch gerade deshalb, so manches wurde hundert, wenn nicht sogar tausendfach von Kasette zu Kasette überspielt. Die Texte sind nur bedingt massentauglich, häufig, so aus dem Kontext herausgelöst, auch manchmal zweideutig oder verstörend, mitunter primitiv oberflächlich – aber es war ein unverzichtbarer Gegenpol einer unpolitischen New-Kids-on-the-Block oder Popper Szene. In der Zeit, als Nena von 99 Luftballons massenkompatibel gegen den Krieg sang, fand man im Untergrund deutlichere Worte.

Den Anfang machen die Middle Class Fantasies mit Helden. Auch Middle Class Fantasies brachten genau eine Single und ein paar Samplerbeiträge heraus. Dass hier verlinkte Lied war lange Zeit zensiert, also mit Pieptönen versehen. Aus heutiger Sicht kaum noch nachvollziehbar. Es erschien damals als Opener auf einem legendären Sampler. Mittlerweile gibt es das unzenziert, da eine Prüfung bzw. Indizierung durch die BpjM zeitlich begrenzt ist und nach Ablauf einer Neuprüfung bedarf. Das Lied ist von 1980 und durch den Schweinerythmus und die Intonierung für mich noch immer ein definitiver „ma‘ lauter machen“, wenn es im Player gerade durchläuft.

Dein Dienst für’s Vaterland, Dein Dienst für Vater Staat.
Sie geben dir die Waffen, Dein Mord erhält sie an der Macht.
Das Volk verlangt nach Härte, ihre kleinen Hirne voller Kacke;
sagen nur was man ihnen sagt, sie wollen Blut sie wollen Rache!

Helden in blutigen Uniformen, Helden zum Töten geboren.

Da stehst Du in Deiner Uniform, Dein Knüppel drischt auf rohes Fleisch.
Deine Knarre ritzt dein Monogramm – weisst Du wofür und warum?

Und irgendwo sitzt Vater Staat, das Karstadt-Fliessband-Bürger-Syndikat
ihre Mordlust die heißt „national“, ihre Feinde nennen sie „asozial“

Helden in blutigen Uniformen, Helden zum Töten geboren.

Was bleibt der Macht ohne Blut, Bullen ohne Helm und Knüppel?
Soldaten ohne Tommy Gun, Panzer ohne Munition?

Sie wollen dich ficken, wart’s nur ab. Die Pest trägt Beulen solange sie lebt.
Schrei’s zurück in ihre Fressen bevor ihr KZ wieder steht

Helden in blutigen Uniformen, Helden zum Töten geboren.

Stillstand

Rathaus Radevormwald
Rathaus Radevormwald

Alles ist wie’s immer war, nichts hat sich geändert.
Was soll auch gewesen sein – außer Stillstand?
Alles ist wie’s vorher war, oder doch nicht oder wie?
Oder was hat man denn noch bemerkt – außer Stillstand?

 

Alles steht genauso da, doch die Zeit hat nicht gewartet.
Hat sich schnell und heimlich davongetickt – Tick Tack!
Sekunde um Sekunde, bis dann der Vorhang fällt,
verpaßt man jede Gelegenheit,
weil der Stillstand für die Zeit nicht zählt.
Weil die Welt sich weiter dreht
während man auf der Stelle steht,
oder in der Vergangenheit verharrt.
Weil der Stillstand dann die Zukunft ist
für die die Zeit nicht zählt,
scheint alles so wie’s immer war,
bis dann der Vorhang fällt!

 

Schließ‘ die Augen – Ruhe sanft
auf dem Bett was man dir bettet.
Schließ‘ die Augen – Ruhe sanft!
Wenn du erwachst ist nichts mehr so wie’s einmal war.

 

Was hat sich verändert, was hat sich bewegt?
Was soll schon gewesen sein – außer Stillstand?
Wenn der Letzte aus der Stagnation erwacht
ist es längst zu spät zu handeln.

 

Da muß doch noch etwas gewesen sein – Außer Stillstand!

 

Toxoplasma – Stillstand

Die beste Lösung

Tanken in Ennepetal
Tanken in Ennepetal

In der Tankstelle am Arsch der Welt
verkauft der Tankwart das alte Wrack
Benzin und Bier für viel zu viel Geld
Und wenn ein Naivling an seiner Bruchbude hält
Zieht er ihm auch noch den letzten Heller ab

 

Doch er träumt nicht mehr den Traum vom grossen Geld,
schon lange nicht mehr, schon lange nicht mehr!

 

Auf einer Strasse voll Sand und Staub,
fahren zwei Männer und denken an Raub!
Einen Crétin von Tankwart wollen sie überfallen,
und es nicht umgehen, ihm sein Gesicht wegzuknallen.
Alles wird vorbei sein, bevor der Morgen graut.

 

Doch sie träumen nicht mehr den Traum vom grossen Geld,
schon lange nicht mehr, schon lange nicht mehr,
schon lange nicht mehr, schon lange nicht mehr…

 

Razzia – Die beste Lösung (Ausflug mit Franziska)

Hat der Wahnsinn mich endlich eingeholt?

Gartenhaus im Froweinpark Radevormwald
Gartenhaus im Froweinpark Radevormwald

ich lieg‘ in meiner Kotze
keine Ahnung wo ich bin
meine Unterhose hängt mir auf den Knien
im Badezimmer rauscht die Dusche
wem gehört die Frauenstimme
warum halte ich ein Messer
das macht doch keinen Sinn

hat der Wahnsinn mich endlich eingeholt?
why don’t you say your name?

ich kann mich nicht bewegen
mein Herz sprengt mir die Brust
und es stinkt nach Kotze, Sex und Blut
das Klopfen dröhnt in meinen Ohren
eine Tür wird aufgetreten
auf dem Schrank sitzt meine Mutter
meine Mutter – sie betet – mein Gott  sie betet!

hat der Wahnsinn mich endlich eingeholt?
why don’t you say your name?

ist es Gottes Wille
wem gehören die Drogen
schreit der Mann, der aussieht wie ein Polizist
und dann das Mädchen aus der Dusche
mit Brüsten groß wie Basketbälle
lächelt mich an, als wäre nichts gescheh’n – garnichts!

Hat der Wahnsinn mich endlich eingeholt?
why don’t you say your name – your name?

hat es Zweck zu fliehen
mit meinen blut’gen Füßen
würde ich doch überall erkannt
werd‘ lieber niederknie’n
das Schwert in meinen Händen
und wie ein Samurai…
auf wiederseh’n

ohh ohh
Hat der Wahnsinn mich endlich eingeholt?
Hat der Wahnsinn mich eingeholt?

why don’t you say your name – your name?
why don’t you say your name?
why don’t you say your name?
your fuckin‘ name!

say your name baby com’on say your name

why don’t you say your name?

 

Westernhagen – Why don’t you say your name

Set the controls for the heart of the sun

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Little by little the night turns around
Counting the leaves which tremble at dawn
Lotus‘ lean on each other in yearning
Under the eaves the swallow is resting
Set the controls for the heart of the sun

Over the mountain watching the watcher
Breaking the darkness waking the grapevine
One inch of love is one inch of shadow
Love is the shadow that ripens the wine
Set the controls for the heart of the sun

Witness the man who waves at the wall
Making the shape of his questions to heaven
Whether the sun will fall in the evening
Will he remember the lesson of giving?
Set the controls for the heart of the sun

The heart of the sun
The heart of the sun

Pink Floyd – Set the controls for the heart of the sun

High Hopes

Idylle Richtung Radevormwald-Hulverscheidt
Idylle Richtung Radevormwald-Hulverscheidt

Beyond the horizon of the place we lived when we were young
In a world of magnets and miracles
Our troughts strayed constandly and without boundary
The ringing of the division bell had begin

Along the long road and on down the causeway
Do they still meet there by the cut

There was a ragged band that followed in our footsteps
Running before time took our dreams away
Leaving the myriad small creatures trying to tie us to the ground
To a life consumed by slow decay

The grass was greener
The light was brighter
With friends surrounded
The night of wonder

Looking beyond the embers of bridges glowing behind us
To a glimpse of how green it was on the other side
Steps taken forwards but sleepwalking back again
Dragged by the force of some inner tide

At a higher altitude with flag unfuried
We reached the dizzy heights of that dreamed of world

Eneumbered forever by desire and ambition
Theres a hunger still unsatisfied
Our weary eyes still stray to the horizon
Though down this road weve been so many time

The grass was greener
The light was brighter
The taste was sweeter
The nights of wonder
With friends surrounded
The dawn mist glowing
The water flowing
The endless river

Forever and ever

Pink Floyd – High Hopes

Fantastische Musik, fantastischer Text, noch besseres Video – neben „Sorrow“ wohl DAS Spätwerk Pink Floyds!

The child has grown
the dream is gone

Und warum mir das so viel mehr zusagt als alles im Radio, hat Herr Olsen vor einiger Zeit ja in Die 4 Akkorde der Pop(p)musik treffend rausgekramt!

Betroffen aufessen

Betroffen aufessen
Betroffen aufessen

Ich war wohl so um die acht Jahre alt doch ich werd es nicht vergessen… Es war in diesem städtischen Kindertagesheim – nach der Schule immer ein Essen! Und wenn es mal wieder, mal wieder soweit war, dass ich sagte:“Dieses Essen hier ess ich nicht„, denn mit meinen acht Jahren damals fand ich Blattspinat ganz schön ekelig, dann gab es diese Erzieherin die mit ihrem selbstgestricken Wollpulli ankam und immer wieder das selbe sagte:

Oh komm schon sei artig ess alles auf denn in Uganda verhungern die Kinder
wir sollten alle viel dankbarer sein denn in Uganda verhungern die Kinder

Ich hab mich mit meinen acht Jahren schon so gefragt was verdammt nochmal das Kind jetzt davon hat, ob ich diesen ekelhaften Blattspinat esse oder nicht; ob ich ihn esse oder nicht?
Sie wollte halt nur das wir groß und stark werden, während irgendwo die Menschen sterben,
dass wir uns alle gut und sinnvoll ernähren und ihr humanistischen Werte lernen

Ich frag mich wo sie heut wohl ist, was sie heut wohl macht? Ob sie immer noch ihren Pulli hat?
ich mein… Es wär garnicht mal unwahrscheinlich!

Und wenn die Bilder der Tagesschau auf sie einkrachen wird sie weinen und sagen „Dagegen muss man doch was machen„, und wenn es das ist, dass man reichen Kindern erklärt, dass man aufessen muss, wenn irgendwo einer stirbt! Wir sollten alle viel dankbarer sein, weil wir es ja nicht sind die vor Hunger schreien. Und ihr Gewissen wird sie dann gut schlafen lassen. Lieber zehnmal Verständnis, als einmal zu hassen!

Und humanistische Werte lernen während irgendwo Menschen vor Hunger sterben.
Humanistische Werte lernen während irgendwo Menschen vor Hunger sterben.
Pafizifistische Werte lernen während irgendwo Menschen vor Hunger sterben.

Ab und zu auf Demos gehen, Grün wählen, den Spiegel lesen, Sting hören, Greenpeace spenden, sich bewusst ernähren…

But Alive – Betroffen aufessen (Nicht zynisch werden?)

Mein Statement zum unerträglichen Kochwahn im deutschen Fernsehen! 😉

Stahlherz

Stahlherz
Stahlherz

Gackern und Kreischen spritzt mir entgegen
läuft zischend und brennend über mein Gesicht
der Ausdruck der erworbenen Blödheit
ist zum Schweine erweichen

So nehmen wir denn Uschi und Guido beim Schopfe
und schlagen ihre Köpfe zusammen
dann drehen wir die verblüfften Fratzen in die Kamera

Wer freitags morgens in der S-Bahn fährt,
weiß warum wir aussterben müssen!

Er hat nach dem Betriebsausflug
gewürgt und in den Bus gebrochen

Du schreibst jetzt einhundertmal:
„Ich will nicht wiedergeboren werden!“

Was nützt die schönste Sonne
angesichts von Leserwitzen
für jedes Liebesgedicht
erfriert junges Gemüse

wer freitags morgens in der S-Bahn fährt
weiß warum wir aussterben müssen
weil schiefe Schlipse nach Pisse stinken
und ich den Fuß nicht von der Pfote hebe

nach dem Albtraum im Käfig aufschrecken
sich müde an Gitterstäben reiben

am Himmel da leuchten die Sterne
labimmel labammel labumm!

Razzia – Stahlherz (Menschen zu Wasser)

Die Sprache des Zorns

Mainhatten Frankfurt
Mainhatten Frankfurt

Da sitzt ihr nun und plappert, und haltet Maulaffen feil
stopft euch die Welt in euer Maul, und heult wie am Spieß
weil Euch schon mit jungen Jahren, der Verstand im Stiche ließ

Seid verdammt ihr Pfeffersäcke, in Ost in West, in Nord und Süd, auf das die heiße Sommersonne, den Hintern Euch verglüht

Da glotzt ihr nun so dumm wie Kälber, die man auf die Schlachtbank führt und unter dem Angesicht des Todes, kein Arsch mehr den Finger für euch rührt
Da lauft ihr ziellos rum wie Affen, die man im Zoo im Käfig hält
Oh ihr lernt nicht aus dem Gestern; was morgen ist, dass wisst ihr nicht
Nur eure Dummeheit lässt euch leben, mit eurem häßlichen Gesicht

Und glaubt wohl ihr lebt ewig, durchs viele Fett auf Eurem Leib
Eure Visagen sollen erstarren, und eure Körper werden Stein
Und nichts wird dann erinnern, an euer kümmerliches Sein
nur unendliche Stille wird es endlich sein!

AbwärtsHerzlich Willkommen im Irrenhaus

Bildlich wie textlich aus einer Zeit vor der Kreation des wohl Unworts des Jahres: „Finanzkrise“!