Die Schneckentötungsmaschinen rollen wieder! Der Bahnwärter-Nachwuchs (Can und Timon) hat die Strecke gereinigt und ausgebessert, und nach Jahren waren gestern wieder die Züge unterwegs. Ebenfalls der Bahnwärter-Nachwuchs ist nun aktiv dabei mittels Papas Maschinenpark den alten, nun abgerissenen Remscheider Bahnhof auszulasern um ihn an die Strecke zu stellen. Und da heißt es, Göhren können nur Computer spielen (oder mir beim Fußball ein saftiges Ei an die Schiene nageln) …
Und führe mich nicht in Versuchung!
Warum werde ich nur immer solchen Versuchungen ausgesetzt? Bisher habe ich die wortreichen, euphorischen Berichte zum Selbstschutz immer mit Halbinteresse verfolgt und kommentiert. Jetzt konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, und habe auch selbst mal am Rädchen gedreht.
Naja, vielleicht verkaufe ich mal den ein oder anderen Kite, der schon seit Jahren nicht mehr im Einsatz war.
Schlitten fahren kann man immer…
Oder besser gesagt:“In jedem Alter!“ Davon haben wir uns gestern selbst überzeugt. Nachdem ich wie die Jungfrau zum Kind nochmal an einen Airbob anmutenden Schlitten gekommen bin, stand schon seit November fest, dass es irgendwann im Winter raus auf die Piste gehen muss. Gestern war es dann soweit, und das ungeplant bis in den Sonnenuntergang:
AirBob? Richtig, da war doch mal was!
Das airboard ist eine Entwicklung des Zugers Joe Steiner. Zehn Jahre hat er getüftelt und gefeilt, ausprobiert und nie locker gelassen, bis er das airboard in Sachen Fahrkomfort und Sicherheit so weit hatte, dass es seinen Ansprüchen genügte.
http://www.funsporting.de/…/airboard_5116.html
Aha. Meine Mutter kaufte den Airbob für meinen Bruder und mich bereits Anfang der 80er Jahre. Das gleiche Prinzip, der augenscheinlich gleiche Aufbau – lediglich in orange statt in grau.
Das airboard kostet 249 Euro und kann über www.airboard.com bestellt werden.
Aha. Mutter, der Airbob… was hat der eigentlich damals gekostet?
…mehr als 50DM habe ich dafür bestimmt nicht ausgegeben
Aha.
Leider ist der Airbob nach gut 15 Jahren aufgrund von Materialermüdung irgendwann an einer Schlaufe eingerissen und tristet seither, wohl bis zur Erfindung DES Klebstoffs, im Keller meiner Mutter zusammengefaltet sein Dasein. Weggeschmissen wird der nicht!
Heute ist der Airbob das Airboard etwas für ganz hippe, ausgeflippte Leute, die mal was Neues altes probieren wiederentdecken wollen. Dazu passt auch der neue, noch hippigere und vielversprechende Name Snowbodyboard. Man, das ist kernig! Wir nannten ihn einfach Schlitten, und hatten jahrelang den größten Spass und jagten einen Schanzenrekord nach dem Nächsten. Durch die hohe Geschwindigkeit und die gute Polsterung kein Problem!
Wenn mir 249€ nicht entschieden zu teuer wären, würde ich ja so gerne mal einen kaufen. Was am Airboard jetzt so gewaltig neu sein muss, was man anhand der Bilder nicht sieht, und was den zehnfachen Preis rechtfertigt – das hätte ich schon gerne gewusst!
Am Rande: Diesmal hat Oli die besten Fotos geschossen. Ich hatte nur die kleine Kamera dabei. Nächstes mal kommt aber die Große mit!
Man erntet, was man säht…
und das ist höchstens im Fernsehen anders:
Kate: Das ist schon komisch, bei uns will nichts wachsen, nur mit Zucchini könnten wir glatt ein Silo füllen!
Alf: Das ist komischer als du denkst, Zucchini habe ich gar nicht gepflanzt!
Aber das Zucchini Problem ist ja allgegenwärtig, nur Kettenplösch wächst in heimischen Gefilden ungepflanzt besser. Aber bevor ich das Thema verfehle halte ich es mit Schiller:
Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt
Die Möglichkeiten sinken, und das fängt schon zur Hochzeit des Spielens und spielerischen Lernens an! Im Leben des Erwachsenen waren so viele Dinge und Erkenntnisse die wir heute nicht mehr missen möchten oder können das Resultat einer Spielerei. Früher war Ajax ein Putzmittel, später bekam das Wort im Fußball international eine neue Bedeutung, und vor einem Wimpernschlag hat eine Spielerei, die später ebenfalls auf den Namen Ajax getauft wurde, das Leben vieler, auch meines, versüßt.
Dinge werden dann am besten, wenn man ohne Zeitdruck spielen kann, wenn man entdecken und ausprobieren kann. Und Dinge, die ich mir heute erspielt habe, bekommen vielleicht irgendwann einen direkten Nutzen, unmittelbar erweitern sie den Horizont.
Wir sollten uns nicht unter dem Diktat der Anwendung unserer Phantasien unseres Gehirns bedienen.
Wenn Universität nur noch Zulieferer für Industrie ist, dann können wir es auch einstellen.
Harald Lesch
Mir scheint es häufig, als sei das gemeine Kind in Deutschland, neben seiner Aufgabe des Erweckens des deutschen Nachbarn an sich (mein Steckenpferd!), ebenfalls ein möglichst schnell zu formendes, vom spielen abzulenkendes, Wirtschaftsgut. Und das fängt bei den Spielplätzen, im ganz kleinen, an. Zumindest sehe ich die Spielplätze an denen ich mich als Kind umher getrieben habe, mehr und mehr verkommen und trostlos zurück gelassen. Da waren Tretminen im Sandkasten früher noch richtig Luxus, heute gibt es nur noch Tretminen, die gute Geräte sind schon zu meiner Jugend alle abgebaut worden, und die letzt verbliebenen nur noch stumme Zeugen besserer Zeiten.
Und wieder die Kindheit
In akuter Ermangelung von Zeit, und weil der ein oder andere doch mal langsam ein neues Bild sehen will, gibt es zur Abwechslung mal nichts aus freier Wildbahn, sondern direkt aus meinem Lichtzelt: Meine Wilesco D20 Dampfmaschine aus eher ungewöhnlicher Perspektive. Ohne Übertreibung neben meinem RC Auto und diverser Lego Technik Errungenschaften der (demütig dankbar erfüllte) Traum meiner Kindheit. Und weil Feuer und ich damals eine explosive Mischung war, wurde der Kessel elektrisch beheizt. Bei dem heutigen Strompreis ja kaum bezahlbar! 😉 Beim Kauf war ich damals sogar mit dabei: Modellbahn Apitz. Da Geburtstag und Weihnachten bei mir so nah beieinander liegen weiß ich nicht mehr, wann genau ich das jetzt bekommen habe. Macht aber nichts, solange das Teil lief. Und es läuft nach wie vor, auch wenn ich die von meiner Mutter ungeliebte Eigenart erstmal alles auseinander zu bauen, auch hier praktiziert habe!