Fanö – die Heimreise

Haben wir irgendwas vergessen? Nee, wir sind auf alles vorbereitet. Wir haben nur kein Ersatzrad für den Anhänger, aber was soll da schon passieren…

Meinst Du nicht, wir sollten die Achse vom Buggy irgendwie anders auf dem Anhänger festmachen – die hängt so in der Luft…

Ein paar Sätze, die zum Leidwesen von allen ungewollt größere Bedeutung bekommen sollten.

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Fanö – Tag 13

Fanø Strand
Fanø Strand

Gerade komme ich wie so oft in diesem Urlaub von der nächtlichen Strand- und Dünenwanderung, und da wurde mir schlagartig klar, dass ich die heute wohl zum letzten mal in diesem Jahr gemacht habe. So langsam befasst man sich dann mit dem Gedanken wieder nach Hause zu fahren, und umso wehmütiger wird man, wenn jetzt noch einige nicht gemachte Bilder aufgrund des Wetters wohl in diesem Urlaub auch nichtmehr gemacht werden können. Seit gestern ist das Wetter wieder stürmisch und bewölkt – allerdings noch immer kein Niederschlag. So war der Stand heute Nacht  vor der dunklen See und dem dunklen Himmel leuchtend weiß. Dies ist ein Effekt der auftritt, wenn der Wind vom Land den weißen Sand auf den Strand bläst, so wie heute. Mittlerweile ist aber wieder sowohl die See wie auch die Atmosphäre ruhig. Es ist auch wieder wärmer geworden.

Selbstportrait
Selbstportrait

Den Tag habe ich heute, nachdem der Rest der Familie eigentlich den ganzen Tag im Haus eine ruhige Kugel geschoben hat, in weiten Teilen draußen am Strand bzw. in den Dünen, um nochmal die Speicherkarte zum glühen zu bringen. Leider habe ich zuspät bemerkt, dass sich doch einiges an Flugsand und Gischt am Objektiv angesammelt hat – das gibt eine Stempelei zuhause…

Abends wurde dann zum letzten Mal gegrillt und sich vor den Fernseher geknallt. Achja, nach 13 Tagen haben wir dann endlich den Kniffelbecher gefunden. Toll – immerhin mit zwei Kniffel gewonnen. Wenigstens kein Scrabble.

Lenni kurz vor der Niederkunft
Lenni kurz vor der Niederkunft

Fanö – Tag 12

Hierbei verlohr er also bald, zunächst den Helm, und dann den Halt...
Hierbei verlohr er also bald, zunächst den Helm, und dann den Halt...

Tag 12 war Bunker Tag, wie man unschwer am vorherigen Artikel sehen kann. Und da wir gestern oben an der alten Flak Batterie waren, waren wir auch nah an der Fahrrinne, die regelmäßig ins Watt gegraben wird, um auch größeren Schiffen den Zugang zum Hafen in Esbjerg zu ermöglichen. Bei großen Pötten bekommt Martin regelmäßig große Augen, weswegen ich in der Zeit bis der Pott mal am Watt war, mit den Kindern und der Fast-Erwachsenen noch den einen oder anderen Bunker aufgesucht habe. Trotz allem habe ich mir den ein oder anderen Pott auch nicht entgehen lassen. In der Rinne stand die ganze Zeit ein Schiff, dass Nachts im Offshore Windpark Horns Rev zu arbeiten hat, da es die Segel der Windräder an Board hat. Während des Urlaubs war quasi jede Nacht Hochbetrieb am Windpark. Ein Kran lag auch vor Anker:

Schiffsverkehr in der Schneise
Schiffsverkehr in der Schneise

Hier kreuzte noch irgendein Kutter. Dann kam noch die England-Fähre vonm DFDS Tor Line, die ist wirklich dick:

DFDS Tor Line bei Einfahrt in Esbjerg
DFDS Tor Line bei Einfahrt in Esbjerg

Meine Vermutung steht, dass es auch genau die Schale ist, die allabendlich das am doch recht weit entfernten Strand durch Mark und Bein gehende Horn bläst, wenn sie Abends wieder nach Richtung Enland ausläuft, um dann gegen 15:00Uhr wieder in Dänemark anzukommen.

Glücklicherweise erwies sich ein Bunker als idealer Ausguck, was allzuschnell kalt werdende Finger, Füße, Hände zu vermeiden wusste. Deshalb konnte man es da schon gut aushalten, auch bei Windstärken, bei denen ich selbst schon zum Selbstschutz nicht zu nah an Kanten gegangen bin.

Ebenfalls da oben an der Fahrrinne der Schiffe befindet sich der für Autos gesperrte Jessen Sand; eine Düne voller Natur und Tiere. Naja, in den ganzen Beschreibungen laß sich das weitaus spannender, als es in zugegebenermaßen noch recht großer Entfernung aussah, wenn man „vor Ort“ war.

Abends gab es dann Fisch und der Tag war gelaufen.

Fanö – Bunker Special

Jessica und ich am Eingang - Flakgeschütz
Jessica und ich am Eingang - Flakgeschütz

Rund 300 Bunker des Atlantikwalls befinden sich alleine auf der kleinen Nordseeinsel Fanö. Dies ist darin begründet, dass Fanö als vorgelagerte Insel nur 2km vom Festland entfernt ist, und in Esbjerg auf dem Festland ein großer Hafen war und ist, den es seitens der Deutschen zur Kriegszeit zu schützen galt. Die Bedeutung Esbjergs erkennt man schon daran, dass Hitler es zur „Festungsstadt“ ernannt hatte.

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Fanö – Tag 11

Mensch Armin ich habe einen Kasper gefrühstückt
Mensch Armin ich habe einen Kasper gefrühstückt

… ist doch klar, dass ich so aussehe.

Heute waren wir zum zweiten Mal auf dem Waldspielplatz mitten auf Fanö. Wie man dem Kinderauge ansehen kann, hat es wohl Spass gemacht. Interessant sind die – sehr witzig – geschnitzten Figuren. Eine beispielhaft:

Krokodil auf dem Skovlegepladsen
Krokodil auf dem Skovlegepladsen

Und endlich war auch die Rolle frei, auf der sich der Nachwuchs alljährig geschmeidig zum gemeinschaftlichen Fußbruch trifft. Interessant ist auch am Waldspielplatz, dass er die typisch nordische Bonanik preis gibt, die dem rauen Klima hier geschuldet ist:

Raues Klima - raue Botanik
Raues Klima - raue Botanik

Ganz in der Nähe des Spielplatzes befindet sich eine Vielzahl alter Westwall Bunker, die, das hatte ich ja bereits erwähnt, auf Fanö als begehbares Mahnmal stehen gelassen worden sind. Dieses Jahr gibt es ein plötzlich keimendes Interesse an den alten Schinken, an denen ich die Jahre zuvor nur halb seufzend und wehmütig aus dem Auto schauend geblickt hatte. Also gingen die Pfadfinder erneut auf Tour in die Bunker; durch schmale Eingänge in dunkle Tunnel – spannend!

Armin, ist das der Führerbunker?
Armin, ist das der Führerbunker?

Anschließend ging die Bunkertour direkt weiter. Martin wollte nochmal mit Stativ und Videokamera des einmaligen Ausblicks wegen zu den alten Flakgeschützen im Nordosten von Fanö. Die sind auch nochmal eine ganze Kategorie größer, wenngleich sie innen ziemlich versandet sind:

Martin und Tanja auf dem Flakgeschütz
Martin und Tanja auf dem Flakgeschütz
Im Flakbunker - Schießscharte Richtung Eingang links
Im Flakbunker - Schießscharte Richtung Eingang links

Wirklich toll ist, von den Bunkern mal abgesehen, die ruhige See am Quasi-Fyord, und der schneeweiße Sand sowie der tolle Blick auf Nordby, dem mit 2800 Bewohnern einwohnerstärksten Dorf auf Fanö.

Blick auf Nordby
Blick auf Nordby

Abends gabs den im Urlaub obligatorischen Currytopf – davor aber noch:

HPI Baja 5B am Strand
HPI Baja 5B am Strand

Gute Bilder Armin! Ich will nicht schleimen. Ich will nur Oberwasser bei Dir gewinnen!

Wie schreibt man Gerhardts Papa? Mit K am Anfang!

Fanö – Tag 10

Armin spielen wir eine Runde Scrabble?
Armin spielen wir eine Runde Scrabble?

Ein Tag ohne besondere Vorkommnisse. Gut, es war heute fast durchgehend bewölkt, aber Niederschlag gab es bis auf drei Tropfen nicht. Betrachte ich den Speicher meiner Kamera, müsste das eigentlich ein ganz langweiliger Tag gewesen sein, da heute nur ~50 mal der Spiegel klappte – und davon sind noch gut die Hälfte Experimente vom Timon.

Aber doch war der Tag für mich überaus ertragreich. Zwar habe ich nicht morgens meine übliche Foto- und Windcheck Runde gemacht, aber dafür waren wir lange am Strand, und ich habe 50km mit dem Buggy zurück gelegt. Naja, 49,7km. Und mit jedem km mehr habe ich mich auch mehr gefragt, warum nicht, hm, sagen wir HUDORA, längst mal einen Buggy gebaut hat – immerhin bewegt der ja auch Menschen!

Wie auch immer: Da sich 50km nicht von alleine fahren, und ich auch nicht auf jedem Kurs meine 52km/h Spitze erreichen konnte, es im Gegenteil zurück nur gemächlich voran ging, dauert das eben seine Zeit. Und solange ich im Buggy sitze, solange kann ich keine Fotos machen. Dabei habe ich unter anderem verpasst, wie sich Lenni das erste mal in den Buggy gesetzt hat. Jessica nöhlt täglich mehr. Ist auch scheiße wenn man sich in den Buggy setzt und nach der ersten Fahrt wieder das Knie im Arsch hat; wobei mir die da zu Grunde liegende Anatomie noch immer nicht nachvollziehbar geschildert wurde. Timon flog heute erstmals YAKUZA, einen Hochleister, im Buggy. Das ging erstaunlich gut. Abends wurde gegrillt, der Magen ist nach der gestrigen Würstcheneskapade wieder oben auf – also alles tipptopp! Nur, dass Martin Lenni mit seinem RC Auto umgefahren hat, dass hat ihm nicht so gepasst. (Beiden)

Fanö – Tag 9

Erste Dünenreihe Zugang 18
Erste Dünenreihe Zugang 18

Nutella, Nutella, Nutella – jeden Morgen. Interessanterweise wird das auch nicht weniger, wenn es gleichzeitig noch Bacon und Ei gibt. Mittags dann wird der Kuchen gebacken – und kommt zum kühlen unter Beaufsichtigung von Timon auf die Terasse. „Die erste Möwe ist gleich touchiert – zur Not hol‘ ich einen Knüppel!“ Da wird Einsatz gezeigt! Entgegen anderer Verlautbarungen („Die Kombination aus Zitrone und Schokolade geht nicht“) fand ich den Kuchen auch ganz lecker – zumindest ein Stück! Dann hat Timon im Auto, das Backblech auf dem Schoß, anfangen müssen zu singen, zu sabbern und zu krümeln. Eigentlich bin ich garnicht so hungrig.

 

Das Wetter zeigte sich insofern heute von der besten Seite, alsdass es heute erstmals den erhofften Seewind gab. Damit konnten wir heute bequem in jeder Hinsicht auf Halbwind den Strand rauf und runter. Denn Wind war nicht viel, die Drachen also entsprechend groß, träge und gemütlich.

Ich im Buggy
Ich im Buggy

 

Lenni hat heute zwei große Schritte gemacht. Zum einen war er das erste mal alleine in den Dünen pinkeln („Jessica, das gegen den Wind pinkeln funktioniert nicht“). Und er bat mit Nachdruck darum, bloß keine Experimente zu machen! („Armin fass den Sand da bitte nicht an, weil das möchte ich nicht)

Lenni nach getaner Arbeit
Lenni nach getaner Arbeit

Zum Anderen ist er heute das erste mal ATB gefahren – also Skateboard auf Sand am Strand mit Drachen in der Hand. Er hat auch direkt, also wirklich direkt ein Gespür dafür gehabt, wie er den Drachen und das ATB stellen, setzen, legen und bewegen muss, damit er sich selbst fortbewegt. Das mit dem Drachen an sich hat er ja auch erstaunlich schnell und gut umgesetzt.

Lennis erster Ritt auf einem ATB
Lennis erster Ritt auf einem ATB

Timon hat sich, wie er sagt, im Laufe des Tages nur bei facebook angemeldet, um „Bauer zu sein“. Da gibt es wohl irgendein sinnfreies Browsergame. Einhellige Meinung im Haus: Timon, um Bauer zu sein, musst Du garnichts weiter unternehmen!

Abends habe ich mich dann schön überfressen und trage die Auswirkungen immernoch mit mir rum. Ich bin mal gespannt wie das endet. Jedenfalls war ich deshalb, und nur deshalb so gnadenlos schlecht bei Scrabble. Wie wird Pferd geschrieben? F-E-R-T? Timon:“Nein, P-F-A-N-D“…

Ebenfalls Abends zog dann noch ein kleines Regenwölkchen auf, es hat dann auch tatsächlich schon zum zweiten mal in diesem Urlaub leicht geregnet. So geht das nicht weiter! Morgen kaufen wir dann mit Geldstücken Benzin an der Tankstelle und blasen Jessicas Reifen auf – vom Buggy. Denn morgen gibt es wieder Westwind.

Fanö – Tag 8

Buggyfahren auf Fanö
Buggyfahren auf Fanö

So, jetzt sind wir eine Woche hier. Sand Sand Sand. In den Schuhen, in der Hose, im Rucksack, in der Kamera. Man könnte meinen, wir wohnen auf einer Düne. Wo ist eigentlich der Armin? Der legt gerade einen Pölser.

 

Da sich das Wetter heute mal wieder von seiner besten Seite zeigte, wurden die des Tages zur Verfügung gestellten Stunden in lockerer aber konsequenter Nutzung portioniert. Zunächst ging es zur wohl größten Bunkeranlage auf Fanö. Gleich drei Flakbatterien hat ein Sturm vor ein paar Jahren außerhalb am Strand von Rindby ausgegraben. Mir sind die Tage einige Bilder davon im Internet untergekommen, und nach dem Frühstück ging es dann erstmal dort hin – Jugend forscht!

Lenni zieht mich in den Bunker
Lenni zieht mich in den Bunker

Später zur Bude und eine Runde Eis, um dann kurz nach Hause zu fahren um den Anhänger zu holen auf dem Buggys und ATBs auf Einsatz warteten, um dann noch eine Runde an den Strand zu fahren. Ich habe schon besseren Wind erlebt, aber auch schon deutlich schlechteren. Alle Hoffnung hier ruht auf den nächsten zwei Tagen, und dem dann hoffentlich einsetzenden Seewind, der angenehmes Fahren ermöglichen wird.

Martin am Lifter
Martin am Lifter

Heute haben wir dann auch mal wieder den Lifter rausgeholt. Auch genannt wird dieses Monster Himmelsanker, was ziemlich treffend die Bedeutung des Drachen beschreibt: Er steht fest am Himmel, und an dessen Leine kann man allerhand sog. Leinenschmuck befestigen. Heute war es eine Windhose, und Hannahs richtige Hose, die während einer Prilwanderung zuviel Wasser sah und nach Leine zum trocknen flehte. Bezogen auf die Windhose geht der Orden des Tages eindeutig an Jessica, denn als sich die Hose verselbstständigte war sie es, die hunderte Meter hinter dem Teil her rannte, um es schlußendlich einzufangen. Mir selbst verleihe ich den Orden in Silber, als ich geistesgegenwärtig um Beschwichtigung bemüht war, als ich den Lifter hochgelassen habe, und der sich mit dem Anhänger über den Strand aus dem Staub machen wollte. Das war in erster Linie jedoch ein Selbsterhaltungstrieb, sonst hätte ich den Hänger nämlich im Kreuz gehabt.

 

Abends gab es dann den obligatorischen Sonnenuntergang, und Nachts die ebenfalls zur Gewohnheit gewordene Nachtwanderung zum Strand mit Begleitsterngucken. Diesmal mit Jessica und Timon. Wie er sagen würde: Schön!

Sonnenuntergang auf Fanö
Sonnenuntergang auf Fanö
Jessicas später Ausritt
Jessicas später Ausritt
Timon leicht defizitär am Werk
Timon leicht defizitär am Werk
Panorama - Hafen Rindby - Fanö
Panorama - Hafen Rindby - Fanö

Fanö – Tag 7 – Nachtnachschlag

Sternhimmel über Fanö
Sternhimmel über Fanö

Als wenn es mein Herz nicht schon zu Genüge erfreuen würde des Nachts mit einem schmalen, hellen Lichtkegel auf dem Kopf durch die Dünen an das rauschende, alles verschluckende Meer zu wandern – diesen Urlaub werde ich in nie dagewesener Kontinuität zudem noch mit einem Sternenhimmel beschenkt, der eigentlich jedes Wort überflüssig erscheinen, und einem alles realtiv bedeutungslos erachten lässt. Umso ärgerlicher, dass das ohnehin schon viel zu teure fotografische Equipment noch bei weitem nicht ausreicht, um auch nur ansatzweise zu vermitteln, was ich da Nacht für Nacht geboten bekomme.

Sternbild Orion hinter der Düne
Sternbild Orion hinter der Düne

Heute war es das Sternbild Orion, dass ich mit dem Meer im Rücken hinter der Düne bestaunen konnte. Orion ist mir sowieso ein geschätztes Sternbild, da dort ziemlich der Punk abgeht. Alleine Beteigeuze: 650mal so groß wie die Sonne, 10.000 mal heller und gerade mitten im Sterbeprozess. Nur 9 Objekte erscheinen uns heller als er, dabei ist er unendlich weit entfernt und deutlich dunklere Objekte quasi vor der Haustür sind jämmerlich dagegen!

Hey you out there in the cold,
getting lonely getting old
can you hear me?

Direkt über mir, auch festgehalten, lag eine ziemlich diffuse Deep Sky Gestalt – auf dem ersten Bild ist sie von einem geübten Auge problemlos zu erkennen.

Und mit „The Clash“ im Ohr (Guns of Brixton) lege ich mich nun zu Bette um, das steht außer Frage, morgen wieder viel zu früh unbeabsichtigt aber unweigerlich zu früh von denen geweckt zu werden, deren Unterhose bereits vor Stunden die Wärme am Bettpfosten verlohr.

Fanö – Tag 7

Draußen Sturm - drinnen warm
Draußen Sturm - drinnen warm

Na Lenni, schläft der Timon noch? Ja, der muss jetzt mal ohne mich klarkommen!

 

Heute hatten wir dann den Ausläufer der Sturmflut von der Ostsee über Fanö. Das hieß Wind satt, der Sand fegte teilweise kniehoch über den Strand, und es war bewölkt. Niederschlag nur unwesentlich. Gestern Abend konnte man die Front schon aufziehen sehen. Nachts hat einen der Wind dann zwischendurch geweckt – bis ich den Schließmechanismus des Lüftungsteils außer Kraft gesetzt habe. Aufgrund des Wetters habe ich heute eher Videos gemacht, um mir meine Kamera nicht unnötig zu versanden. Ein paar Dinger habe ich aber natürlich trotzdem gemacht.

Ein Sturm zieht vorbei
Ein Sturm zieht vorbei

Interessant, aber schwierig zu fassen war, wie der der Flut entgegengerichtete Wind die Wellen abtrug. Insgesamt war sowohl See wie Land sehr unruhig – eigentlich genau mein Wetter. Nur mit Kamera ist das echt ungünstig, ein Objektiv knarzt schon am Fokusring.

Gegen den Sturm - Sand fressen
Gegen den Sturm - Sand fressen

Schon aufgrund des Wetters gab es heute also wieder einen ruhigen Tag in Bezug auf familiäre Aktivität. Ich war zwar mehrfach am Strand und in den Dünen, wie gesagt vordergründig um zu filmen, aber Aktivitäten wie sonst setzten aus. Dafür wurden die RCs wieder fit gemacht für den nächsten Einsatz. Die Blagen unter 1,50m waren dann in Eigenregie noch am Strand und kamen erstaunlich trocken zurück – das sah gestern aber ganz anders aus! Jessica nöhlte wie in diesem Urlaub üblich über die Gesamtsituation – heute, weil wir nicht auf den Kikkebjerg gefahren sind – sonst aufgrund ihrer Rückensituation. Mir geht es übrigens Bombe in den Betten, die sich laut Timon wie ein Pudding um einen legen sollen.

 

Jetzt ruht die Hoffnung auf Sonntag und Montag, denn dann soll es wieder den hier so idealen Westwind geben, dann ist hoffentlich wieder vernünftiges Buggyfahren ohne Kackwind angesagt.

 

Und jetzt erstmal:

Lenni zwischen Philosophie und Melancholie
Lenni zwischen Philosophie und Melancholie

Wobei – es ist jetzt wieder wolkenlos. Vielleicht suche ich doch nochmal die Sterne auf…

Fanö – Tag 6

Heute Schongang eingelegt
Heute Schongang eingelegt

Entweder habe ich mich verlegen, oder gestern irgendwas dummes gemacht: Jedenfalls schmerzt mir jetzt der Brustkorb bei Bewegung oder Druck. Martin ist dann auch endgültig ausfällig – dank Erkältung. Hannah ist heiser – sarkastisch gesehen angenehm. 🙂 Also war heute mal Schongang angesagt. Man könnte ja schwelgen in Erinnerungen, aber wenn ich Hannah zitieren darf:“Timon, ich lebe im Hier und Jetzt“ – als Antwort auf Timons üblichen „Weißte noch, bla bla bla, yada yada yada“.

 

Heute sind wir dann auf dem Spielplatz gewesen. Dies ist bei jedem Fanö Urlaub inzwischen obligatorisch. Und natürlich wieder auf der obligatorischen Schaukel:

Jessica und Timon auf der Schaukel
Jessica und Timon auf der Schaukel

Auf dem Weg zum übrigens natürlich kostenlosen Spielplatz sind mir schon bei der ersten Anfahrt die Bunker aufgefallen, die recht groß scheinen und am Wegesrand stehen. Heute haben wir dann mal da gehalten und einen Blick rein riskiert. Das ist schon sehr interessant gewesen, aber leider hatten wir weder Taschenlampe, noch Gummistiefel dabei, und beides wäre nötig gewesen!

Jugend forscht - im Westwall Bunker
Jugend forscht - im Westwall Bunker

Glücklicherweise bin ich mit meinem bereits hinreichend gefürchteten Stroboskop Blitz voran gegangen, sonst hätte es reihenweise nasse Füße gegeben. Gute 100qm wird er gehabt haben – die waren zumindest einzusehen durch mehrere Türen. Abends war ich dann noch mit der Bagage am Strand – hier sind mir einige nette Bildchen gelungen, wovon ich folgendes beispielhaft veröffentlichen möchte.

Hannah im Wattenmeer
Hannah im Wattenmeer

Timon hatte dann wieder seine kindliche Ader entdeckt, und musste in Eiseskälte einen Prilablauf verstopfen, womit ich dann meine liebe Mühe hatte den argumentativ bewanderten Lenni davon zu überzeugen, dass und warum es besser ist noch vor der Dunkelheit wieder am Platze zu sein. Kalt war ihm nach eigenen Angaben nicht, aber seine Hände durfte ich nicht prüfend anfassen. Zuhause hat er dann noch beteuert, sich die Hände gerade mit kaltem Wasser gewaschen zu haben, womit er damit jede Prüfung ad absurdum geführt hat. „Brauchst Du Dich garnicht wundern Armin!“

Heute gab es dann auch das erste mal Fisch in diesem Urlaub. Dorsch – lecker! Nur war es zuviel des Guten, das Fischfett wabert noch immer jungfreulich in meinem Magen. Am frühen Abend haben Lenni und Timon dann noch in Ermangelung der Carbon-Fighter Ausfahrt kurzerhand die Mietdüne mit einem Elektroauto unsicher gemacht.

Timon und Lenni
Timon und Lenni

Fanö – Tag 5

Das erste Grillen
Das erste Grillen

Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist schon wieder ein Drittel des Urlaubs vorbei. Umso erstaunlicher, dass heute erst zum ersten mal gegrillt wurde. Da kann ich mich aber an Urlaube erinnern, wo es von 14 Tagen an sieben gegrilltes, totes Tier gab. Nicht dass das irgendwie sinnvoll wäre…

 

Heute war also Buggyfahren angesagt – zumindest bei mir. Der Rest bockte ein wenig rum, weil der Wind ein wenig rumbockte. Der Martin macht zudem einen auf atemwegserkrankt im Bereich Nase. Laut GPS waren es bei mir immerhin gut 12km die ich heute mit dem Buggy zurückgelegt habe, bei ~40km/h Spitze. Da mich aber sowieso nie einer fotografiert, stell ich sinnbildlich den Timon ein, der sich ein wenig am Wind versucht hat.

Timon + Peter Lynn + Beamer 3,6
Timon + Peter Lynn + Beamer 3,6

Was das Sigma da mit der Sonne gemacht hat weiß der Geier, und den Fleck des Objektivs bitte ich obendrein zu entschuldigen. Das fällt mir jetzt den dritten Tag in Folge auf – ich werde es wohl mal reinigen. Das ist aber schwierig in einer Umgebung, die auf Sand gebaut ist und wo alles mehr oder weniger von den kleinen harten Körnern durchsetzt ist. Das eine oder andere Objektiv knarzt jedenfalls schon. Da hier seit Tagen keine Wolke am Himmel mehr gesichtet wurde, fängt der nun durchgetrocknete Sand auch so langsam an zu fliegen, zumindest kam mir heute im Buggy der erste Flugsand entgegen.

 

Lenni hat sich heute mit der LD Stunt nochmal vertraut gemacht, oder, wie er sagt:“Armin, einen schönen Drachen hast Du mir da gekauft“ Und als ich ihm das Wasser reichen durfte, „durfte ich auch ruhig mal eine Runde drehen“. Von der Art und Weise, wie der Bengel mit seinen fünf Jahren einen Vierleiner beherrscht, kann man echt nur den Hut ziehen. Hier habe ich aber nichts verwertbares an Fotomaterial, zumal ich die den ganzen Tag andauernde Flugarbeit mehr auf Video festgehalten habe. Mangels FireWire am PC komm ich da aber derzeit nicht dran.

 

War sonst noch was? Jessicas Bild von mir – das Gegenstück – wollte ich ja längst nachgereicht haben:

Ich und meine Knipse - mit Trapez!
Ich und meine Knipse - mit Trapez!

So langsam müsste ich dann auch mal sehen, dass und wie ich ein paar Sachen gewaschen bekomme. Wenn Nadine sieht, wie mein Zimmer aussieht… Ich mache einfach kein Foto.

Heute waren wir Abends nicht nochmal am Strand zum Carbon-Fighter lüften; in Ermangelung vernünftiger Grillkohle hätte heute sowieso die Zeit gefehlt, denn das Grillen dauerte ewig. Und weil wir nicht nochmal am Strand waren, fehlte heute auch Lennis üblicher Satz wenn wir an der Pommesbude vorbeikommen:“Papa kannst Du mal eben halten und ein Eis besorgen“, gefolgt von der ebensohäufigen Aussage „Mist, das gibt wohl nichts heute“.

 

Und für Interessierte habe ich hier noch eine 37MB 360° Panoramaansicht vom Strand und Hinterland von einer Düne aus fotografiert. Freihand, wie alles bisher. Klick mit rechter Maustaste zum speichern. Lightbox wird wohl abkacken.

Fanö – Tag 4

Pfütze im Garten - Rindby auf Fanö
Pfütze im Garten - Rindby auf Fanö

„Ich bin hier nicht der Timon, Papa!“, sagte Lenni, als er von Martin nötigerweise in Maßregelung genommen wurde. Timon hat sich heute im immer kleiner werdenden Spielzeug- und Drachenladen auf Fanö so ein tolles Fingerskateboard gekauft kaufen lassen. 80 DKK waren fällig, also über 10 Euro. Dafür gab es noch eine Quarter-pipe und ein Männchen obendrauf. Natürlich musste wieder im Haus angekommen auch erstmal bewiesen werden, welcher hier der größte Hecht im Becken ist, und am allerbesten allerhand unnützes Zeug mit dem Fingerboard machen kann. Und als wenn die Tricks von Timon nicht schon Hammer genug wären, wollte Lenni das Ruder übernehmen:“Timon gib mal, ich kann noch mehr Hammer machen!“

 

Lenni und die Philosophie
Lenni und die Philosophie

 

Hammer war heute wieder das Wetter, es gab diesmal nun gar keine Wolken mehr über Fanö, dafür noch weniger Wind vom Land. So war es auf der Terrasse richtig schön. Jedoch änderte sich das schlagartig, als die Sonne weg war. Buggy wurde heute nicht gefahren, dafür gab es dänische Nationalspeise. Überhaupt fühle ich mich heute ziemlich voll bei Frühstück mit Bacon und Spiegelei, Mittag mit doppelt Pølser und reichhaltig Currysuppe (vier Teller) am Abend. Nicht zu vergessen das abendliche Nutella-happening. Die Pølser sind jetzt das zweite Jahr in Folge schon nicht mehr rot.

 

Neben Eier schaukeln waren wir dann noch im Dörfchen Rindby – für Fanö Verhältnisse Metropole – und Abends dann mit den RC Fahrzeugen am Strand. Hier kann man langsam echt Eintritt nehmen, regelmäßig versammeln sich Heerscharen weitläufig ums Fahrgebiet. Und jeder kennt einen, der einen kennt, der auch so einen hat. Er weiß zwar nicht welchen und was er macht, aber er ist in jedem Fall besser!

 

Nachtragen möchte ich heute den Sonnenuntergang von gestern:

Sonnenuntergang auf Fanö
Sonnenuntergang auf Fanö

Und morgen geht es dann wieder in den Kite-Buggy an den Strand, deshalb: abschalten jetzt!

Fanö – Tag 3

 

Der Blick aus dem Fenster
Der Blick aus dem Fenster

Herrlich. Der Fernseher quakt etwas von erstem dicken Kälteeinbruch in Deutschland und hier küsst einen die Sonne wach, welche zumindest in Jacke oder durch das Fenster durchaus noch als warm bezeichnet werden kann. Zusammen mit dem wenigen Wind kommen Erinnerungen auf an den goldenen Herbst 2006 auf Fanö, als wir hier auch zwei Wochen Hochdruckeinfluß hatten. Als wir am Abend ins Haus zurückkamen war klar, dass dieses Haus definitiv nichts für Hochsommer ist, da die breiten Fensterfronten geradezu Gewächshausatmosphäre erzwingen. Aber wenn das Wetter schon mal so schön ist, und man die Eiswürfelmaschine sowieso am Kühlschrank hat, dann kann man auch direkt auf der Terasse sein Apfelsaft auf Eis genießen!

Auf der Terrasse - Apfelsaft auf Eis
Auf der Terrasse - Apfelsaft auf Eis

Hier gibt es kein Getränk mehr ohne Eis. Lenni hatte noch irgendeinen schönen Spruch zum Thema, aber ich habe ihn vergessen. Es ging um die Größe der Eiswürfel, und Lenni wollte dicke Dinger haben! Und wo wir gerade bei dicken Dingern sind: Hannah hat Tanja heute gefragt: Mama, die Jessica sagt der Whirlpool hätte einen Eierkrauler – was ist das? Danach musste Timon erst auf Toilette.

Den Tag heute haben wir erneut am Strand verbracht, und bis auf eine Regenfront die auf dem Meer vorbeizog, war es auch wolkenarm und schauerlos. Allerdings sorgte die Front für lästige Windverhältnisse am Strand. Aber trotzdem paradiesische Ansichten:

Fanö Buggyomrande - Drachenflieger Paradies
Fanö Buggyomrande - Drachenflieger Paradies

Nicht nur, dass mein Objektiv schon satte Farben produziert, der Himmel hier ist einfach satt blau. Links unten auf dem Bild sieht man übrigens die in den Dünen Fanös üblichen Bunker, die Reste des Westwalls sind und als Denkmal stehen gelassen wurden. Natürlich wurden die Geschütztürme abgebaut. Die Bunker sind, wenn sie nicht vom Sand zugeweht wurden, frei begehbar. Wie auf dem Bild zu sehen liegen sie heute 2-3 Dünen hinter dem Strand. Fanö wächst noch immer, während andere Nordseeinseln ja bedenklich Fläche verlieren.

 

Ein super Sonnenuntergangsbild ist mir gelungen, wo die Strahlen schön sichtbar das Meer fluten. Das gibt es aber erst später, denn interessanter war es, als es dunkel wurde. Abends habe ich dann mit Jessica noch einen Ausflug zum Strand gemacht und ein wenig in den Himmel geschaut. Leider hatte ich nur das Weitwinkel Objektiv mit und die lichtstarken Objektive im Haus gelassen. Macht aber nichts, dann „muss“ ich halt noch öfter los. Heute war der Strand auch deutlich belebter, hier und da konnte man Taschenlampen sehen. Alles kaltes Licht, die LED Technik fordert ihren Tribut. Wie auch immer, ein wenig Milchstraße habe ich trotz schlechter Offenblende dann doch gemacht, mit entsprechend hoher Empfindlichkeit und 2 Minuten Belichtung.

Milchstraße über Fanö
Milchstraße über Fanö

Es ist schon echt atemberaubend die Milchstraße so im Meer versinken zu sehen. Ich weiß noch nicht wie ich das technisch am besten rüberbringen kann, aber ich arbeite dran! Jetzt kochen die Füße und ich muss erstmal pennen!

Eins noch:

Jessica am Auslöser
Jessica am Auslöser

Das Gegenstück dazu gibt es nach der nächsten Maus!

Fanö – Tag 2

Fanö Strand Buggyomrande
Fanö Strand Buggyomrande

Da das Wetter so einlud, mussen wir natürlich auch direkt den ersten Tag zum Buggy fahren nutzen. Es waren bequeme 3 Beaufort am Strand. Und, zwei Jahre nach meinem letzten Ritt im Buggy muss ich feststellen: Man verlernt es nicht, und es ist direkt sehr angenehm!

Morgens gabs natürlich erstmal Nutella auf Brot. Daumendick hat Timon wörtlich genommen. Das Brot in Dänemark ist einfach nur genial.

Abends, zwischen Bier holen und Abendessen war dann noch Carbon Fighter fahren angesagt:

Carbon Fighter im Fanö Sand
Carbon Fighter im Fanö Sand

Das macht richtig Laune am Strand! Seit 18:00Uhr regnet es, aber für die nächste Woche steigt die Regenwahrscheinlichkeit nicht auf >15%, also ganz gute Karten für viel Buggyfahren. Der Wind soll auch irgendwo bei drei Windstärken liegen, also alles im Lot. Nur die Windrichtung ist von Nord eher schlecht. Mit Westwind muss man nicht so viel gegen den Wind kreuzen, und kann den Strand auf und ab fahren.

Sprüche:

Lenni: „Jau Timon, was geht?“, „Armin, wenn Du Deinen Carbon-Fighter leer fährst, dann rücke ich Dir auf die Pelle!“ (wollte auch noch) „Lenni kommst du bitte – Nein, dann muss ich ja ins Bett“

Jessica: „Timon, mach mir meine Komposition nicht kaputt“ Timon:“Ich komposiere dich gleich!“

Spannend war mein abendlicher Spaziergang. Diesmal in strömendem Regen zum Strand. Es war ein Gefühl von Atemnot auf einem Strand zu stehen, wo oben, unten und jede Himmelsrichtung dank des Nebels einfach nur verschluckend grau/schwarz war. Man sah einfach nichts mehr, gar nichts. Und die Taschenlampe erleuchtete auch nur den Nebel. Das muss Einsamkeit sein, und es war wohl am ehesten der Flut mit den dementsprechenden Geräuschen zu verdanken, dass es noch so etwas wie Orientierung gab.

5 Jahre an 4 Leinen mit 1,7qm
5 Jahre an 4 Leinen mit 1,7qm

Windhose gefunden:

Windhose an der Leine
Windhose an der Leine
Sonnenaufgang hinter der Düne
Sonnenaufgang hinter der Düne