Zeus speaking…

Gewitter Blitze - Erdblitz
Gewitter Blitze - Erdblitz

Und plötzlich klappt es auch ohne CHDK, und dann auch noch mit 70mm. Es waren ein paar der ganz wenigen Blitze, die überhaupt den Boden erreicht haben. Das meiste spielte sich doch von Wolke zu Wolke ab und zischte über das Haus hinweg – wenn man überhaupt den Lichtbogen zu sehen bekam.

Wolkenblitz über Radevormwald
Wolkenblitz über Radevormwald

Langsam fängt es an Spaß zu machen. Die Gewitter sind aber auch von anderem Kaliber als die letzten Jahre.

Freude schöner Götterfunken

Gewitter über Radevormwald
Gewitter über Radevormwald

Es erstaunt mich doch immer wieder, was fleissige und kreative Köpfe so alles anstellen mit den Werkzeugen, die man ihnen in die Hände gibt. Da machen Leute aus ein paar Steinhaufen und einem Hammer Skulpturen, andere zupfen harmonisch Stahl über einem Resonanzkörper, und wieder andere lesen über eine optische Kopplung mit der Status-LED ihrer kompakten Digitalkamera die komplette Firmware aus, disassemblieren sie und schieben sie geändert nach ihren eigenen Vorstellungen später zurück in die Kamera. Und weil man freundlich ist, teilt man allen mit wie es geht, und es entwickelt sich eine florierende Gemeinschaft. Der Kenner weiß: Ich kann nur von CHDK reden. „Freude schöner Götterfunken“ weiterlesen

Inne halten

Schlitten fahren
Schlitten fahren

NicOli sind irgendwo in Frankreich, Nadine wird zur Schnippserin. Was fängt man alleine an so einem Tag an, mal abgesehen davon, dass Timon bei Siedler III die nächste Abreibung bekam? Man schnappt sich die Kamera und stapft durch den Schnee. Und man hält einen Moment inne, man schaut sich halt andere an, die sich möglichst spektakulär auf die Nase legen. Immerhin sieht man dieses Jahr Kinder Schlitten fahren!

Schneespaziergang
Schneespaziergang

Und Spaziergänger! Überall Spaziergänger. Aber der Schnee hat viele Seelen wohl ausreichend strapaziert, da kann man sich ruhig mal an die schönen Seiten gewöhnen. Es ist die Zeit, in der der Weißabgleich an hunderttausenden Kameras schwer arbeiten muss.

Nothing else matters - this days!
Nothing else matters - this days!

Und während ich in der warmen Stube diese Zeilen hacke, zieht draußen der Schneefall wieder an. Langsam bekomme ich echt Platzprobleme. Neubausiedlungen sind nicht für Eventualitäten ausgerüstet. Das merkt die Müllabfuhr, die kaum noch durch die Straßen kommt, das merkt der Möbeltransporteur, der zunehmend Probleme hat die zusammengepferchten Kleinfamilien, hinter Rotband und Tapete versteckt, anzusteuern, und das merkt der Schneeschipper, der nicht mehr weiß, wohin mit dem Weiß. Dann bleibt die Zeit halt einfach stehen. Mein Nachbar hat ja seinen Parkplatz sicher verteidigt.

Komm hol die Schüppe raus!

Kreisverkehr Radevormwald Bergerhof im Schnee
Kreisverkehr Radevormwald Bergerhof im Schnee

Da müssen die Schneehasser jetzt durch!

Innenstadt Radevormwald - Vorweihnachtszeit
Innenstadt Radevormwald - Vorweihnachtszeit

Ein paar Impressionen meines letztnächtlichen Streifzugs durchs Dorf.

Radevormwalds Gartenhäuschen im Schnee
Radevormwalds Gartenhäuschen im Schnee

Ach ich könnte ewig so weitermachen

Festgefahrene Situation an der Elberfelder Str. in Radevormwald
Festgefahrene Situation an der Elberfelder Str. in Radevormwald

Aber ich will nicht langweilen

Wintereinbruch

Der Winter brach durch die Dachluke
Der Winter brach durch die Dachluke

Ob die Zeit gekommen ist den Dachstuhl zu sanieren? Der alte Herr R. würde sich im Grabe umdrehen. Ich kehrte auf meiner Wanderschaft kurzzeitig im alten Haus im Froweinpark ein, um mein Linsenreinigungstuch zu zücken (T-Shirt) und das Objektiv vom Wasser zu befreien, als sich mir dieses Motiv aufdrang und ich sofort die Assoziation „Wintereinbruch“ hatte.

Jetzt hat es sich auch erstmals richtig ausgezahlt, dass Flugwasser meiner Kamera nur ein müdes Lächeln abverlangt. Aber der Mist auf der Linse bleibt ein Problem. Mit der Hand die Linse schützen geht auch nicht, weil Kondenswasser der warmen und Hand und des nassen Handschuhs nach einer Weile das Glas beschlagen lässt – und das bekommt man noch viel schlechter weg.

Willkommen in Radevormwald
Willkommen in Radevormwald

Früher, da hatten wir noch Winter!

Katastrophenschutz im Schnee
Katastrophenschutz im Schnee

Nicht so ein Klimawandel-Lullimann-Weichspül-Winter wie heutzutage. Früher musste noch das THW ausrücken um Dächer von Schnee zu befreien oder Tante Hettis Gassi-Geh Weg zu fegen. Und heute?

[..] seit Beginn der Wetteraufzeichnung

Was liebe ich diese Pressephrase. Die wird nur noch getoppt von

[..] auf offener Straße [..]

Noch nie habe ich erlebt, dass auf offener Straße jemand eine Liebeserklärung gegeben hat, man zusammen gefeiert hat, mit dem Kind gespielt hat… Auf offener Straße wird nur gemordet, überfallen, zusammengeschlagen und zerstört. Auf Seite 1 bei Google sind es 11 Tote und 18 Kugeln, ein Massaker, Ehrenmorde, Eifersuchtsdramen. Gut, dass die Straßen im Moment nicht offen sind. Da haben wir wieder eine Phrase:

[..] Geschlossene Schneedecke [..]

Ich bleibe dabei: Legt sich der Schnee auf die Erde entschleunigt sich die Welt in ein erträgliches Maß. Plötzlich wird es ruhiger an der Hauptverkehrsstraße, und man sieht überdies die ganze Kotze und Hundescheiße nicht mehr. Darum liebe ich ihn; jedes Jahr aufs Neue. Auch wenn man dafür sieht, was für Pisse-Dreckschleudern die Fußhupen in der Nachbarschaft sind und alles anpieseln, was sich auch nur ansatzweise gen Himmel erhebt.

Bezeichnend und erschreckend zugleich, dass Analysten direkt ausrechnen welchen wirtschaftlichen Schaden uns die Natur jetzt wieder abringt. Das die sich auch immer einmischen muss. Das passt nicht in idealisierte Systeme, die sich der Wirtschaftsstandort längt von der Wissenschaft abgeguckt hat, um das Ideal zum Soll zu manifestieren. Zeit sich von der Natur als letzten Störfaktor endlich zu emanzipieren. Immerhin ist Europa und insbesondere (und gerade) Deutschland von Christlicher Prägung. (ist das schon ein Eigenwort?)

Füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

1. Mose1, 28

Amen Chezus. Was plagst du uns dann so? Und wie sieht es aus an der Loipe in Önkfeld? Gerüchten zu folge spannen die Niederländer schon die Ketten aufs Gummi.

… und es war Sommer

Wo gehobelt wird...
Wo gehobelt wird...

… im Juli 2010. Ich gehöre nicht wirklich zu denen, die immer und ständig über das Wetter meckern müssen, aber 6°C um 23:00Uhr am 29. August 2010 müssen doch nun wirklich nicht sein, oder? Überhaupt erscheint mir dieses Jahr vom Wetter her ziemlich durcheinander. Zunächst Winter bis weit in den März hinein, dann den Frühling übersprungen, und im Hochsommer dann schon wieder stark an den Spätherbst erinnernde Temperaturen. Wenn bereits Ende August die Kaminöfen ihren Qualm auspusten, und die Inversion ihn auf den Boden drückt, dann stimmt doch was nicht? Nie war ein Juli so heiß seit Beginn der Wetteraufzeichnung, nie war ein März so kalt, und nie war ein August so naß. Nie war ich so irritiert.

Währenddessen

Ich liebe Gewitter!
Selten genug, dass ich nahe dran bin. Beste Erinnerungen habe ich noch an ein Gewitter aus der Kindheit, als ich Nachts mit meiner Mutter am Dachfenster stand, wir uns das Spektakel beschauten, und mich die Frage bewegte was wohl wäre, wenn jetzt der Blitz einschlägt. Beruhigend sagte meine Mutter, dass der schon nicht einschlagen würde, woraufhin es kurz darauf hell wurde, krachte, und die ganze Straße ohne Strom war.

Spätestens seit dem Tag bin ich vollkommen fasziniert von Naturgewalten.

Baut nur weiter eure Häuschen Stein auf Stein,
es wird kommen und reißt alles wieder ein.

In der folgenden Zeit entwickelte ich sowas wie einen Riecher. Nachts wurde ich regelmäßig eine Stunde zuvor wach, bevor es losging (so eine esoterische Geschichte). Ich studierte Wolkenformationen und Großwetterlagen. Noch immer bin ich wie ein kleines Kind, wenn es Gewitter gibt. Getoppt wird das höchstens wenn Schnee fällt und ich ständig aus dem Fenster schauen muss – könnte ja morgen schon wieder weg sein!

Als Nachtrag noch ein zwei „Danach“ Fotos:

Ispingrade im Nebel
Ispingrade im Nebel
Der Blick auf Remscheid von Grünenbaum
Der Blick auf Remscheid von Grünenbaum

Man nähert sich. Der Herbst kann kommen

Danach

Nach dem Gewitter mit Lumpi in den Wald
Nach dem Gewitter mit Lumpi in den Wald

… und plötzlich wurde es nebelig. Nebel zu fotografieren ist eine Sache für sich; die Belichtungsmessung spinnt, und sekündlich erzeugt der Nebel ein ganz anderes Motiv.

Hulverscheidt in Nebel gehüllt
Hulverscheidt in Nebel gehüllt

Jedenfalls fühle ich mich noch nicht angekommen. Aber ein Anfang ist gemacht.

London calling…

Kondensstreifen - London Heathrow grüßt freundlich
Kondensstreifen - London Heathrow grüßt freundlich

When they kick out your front door,
how you gonna come?
With your hands on your head,
or on the trigger of your gun?

You can crush us
You can bruise us
but you’ll have to answer to
Ohh the guns of Brixton 

The Clash – Guns of Brixton 

Gleich zweimal Clash in einem so kurzen Beitrag! Nein, Guns of Brixton ist nicht von den Söhnen Mannheims, nicht von den Toten Hosen und nicht von Jule Neigel!

Dragged by the force of some inner tide

We reached the dizzy heights of that dreamed of world
We reached the dizzy heights of that dreamed of world

The grass was greener
The light was brighter
The taste was sweeter
The nights of wonder
With friends surrounded
The dawn mist glowing
The water flowing
The endless river
Forever and ever

Pink Floyd – High Hopes

Auf diesem Weg noch einmal mein Dank an die Önkfeld-Fraktion für diesen wunderschönen Tag!

Sonnenuntergang über Wuppertal - von Önkfeld
Sonnenuntergang über Wuppertal - von Önkfeld