Ja, auch das gab es einmal, um mal wieder etwas dokumentarisches zu schreiben. Wie wir alle wissen sind unsere Berge und Täler neben Flussläufen auch das Resultat von Vulkanismus und Kontinentalplatten Verschiebung, die das Land auffalten. So schiebt sich heute immer noch z.B. die afrikanische Platte unter die Euroasiatische Platte und hebt somit Jahr für Jahr die Alpen um 2-4cm/Jahr an. Das auch wir hier am Rande von Plattengrenzen wohnen zeigte z.B. das Erdbeben Anfang der 90er Jahre in Aachen. Und manchmal schieben diese geologischen, langatmigen Effekte für den Menschen ganz brauchbare Dinge hervor. Eines dieser Dinge wurde 1854 zwischen Radevormwald und Hückeswagen im Wiebachtal entdeckt.
Man muss auch mal Glück haben!
Immerhin saß ich jetzt schon etliche Stunden irgendwo in der Pampa ohne das sich wirklich was bewegt. Zwischenzeitig bekam ich das Gefühl das die Artenvielfalt gar nicht mehr so vielfältig ist. Aber manchmal hat man auch Glück, und dann entscheidet sich eine nicht übersehbare Heuschrecke direkt auf meinem Arm zu landen. Das konnte ich sofort festhalten. Aber mehr noch: Quasi um all die Stapazen der letzten Wochen und Monate wett zu machen war die Heuschrecke so nett ein bereitwilliges Motiv abzugeben, und lies sich immer wieder hochnehmen und in Position bringen. So entstand letztendlich eine ganze Fotoserie, auch ganz ohne meinen Arm! „Man muss auch mal Glück haben!“ weiterlesen
Des Nachts in Otzenrath
Beklemmung steigt auf! Der erste Vorbote ist das ehemalige Schild „Autobahnkreuz Jackerath“, wo das Kreuz überklebt und gegen „Dreieck“ ersetzt wurde. Für ein Kreuz reicht es nämlich nicht mehr, das hat sich der Bagger schon geholt. Weiter geht es durch einige Dörfer, dessen letzte Stunde schon geschlagen hat. Einige Häuser sind bereits verlassen, verrammelt, vom Vandalismus beschädigt. Dann geht es weiter durch Dörfer die ganz verlassen sind, wo das Ortseingangsschild bereits entfernt wurde und jetzt nur noch der leere Schildpfosten am Ortseingang steht. Alle Häuser sind verrammelt, beschädigt, mit Graffiti besprüht. Zwischendurch richtig schöne Anwesen mit relativ neuen, hellen, großen Häusern – tot! Man hört nur noch Tiere. Eine bizarre Atmosphäre die nicht zum verweilen einlädt. Deshalb fahren wir auch weiter… „Des Nachts in Otzenrath“ weiterlesen
Blattlausschwebfliege beim Tanken erwischt
Oder auch Parasyrphus annulatus für die Klugscheißer… Interessant, dass ich erst nach Remscheid fahren musste, um überhaupt so ein Vieh vor die Linse zu bekommen. Am für mich interessantesten aber ist, dass die Schwebfliege genau dort auf einer Blume auftankt, wo vor gut 12 Jahren die Budenbauaktivitäten mit einer vierstöckigen Bude, die dann auch noch das Ordnungsamt auf den Plan rief, ihren Höhepunkt fanden. Etwas zu finden von der glorreichen zwei Generationen überdauernden Bahndamm Zeit ist nichts mehr, die letzten mühsam zusammengeklaubten Holzreste fielen dem Osterfeuer der Nachbarschaft zum Opfer, samt div. Devotionalien wie dem legendären Bierreserveschrank vom Sperrmüll. (Nachtschränkchen im Vorkriegsstil) So ist das eben, ein Wimpernschlag später erkennt man nicht mehr, dass man überhaupt mal da war!
Abfall in Radevormwald
Vorgestern Berufsschule für tausende Radevormwalder, gestern Asylantenheim für dutzende Ausländer, und heute: Nur noch Abfall – und immer mal wieder der ein oder andere Artikel in der Zeitung über die weitere Nutzung durch einen Teilumzug vom Gymnasium, während munter gegammelt wird. Nur diesmal nicht auf dem Pausenhof oder im Gebäude, sondern das Gebäude an sich. Warten wir es ab!
Die Nacht ist nicht allein zum schlafen da…
Na, zumindest wenn man tagsüber nicht zum fotografieren kommt! Aber nicht mit dem Teleskop wie es sich für die Uhrzeit gehört, dagegen wird wirksam gearbeitet! Und auch im kleinsten Kuhkaff sieht man wie das Geld mit vollen Händen in den Himmel geblasen wird – im wahrsten Sinne des Wortes. In Punkto Effizienz gehört dem Lichttechniker, der die Beleuchtung der Kirche in Angriff nehmen durfte, jedenfalls seine Arbeit um die Ohren geschlagen. Und auch sonst zeigt sich Radevormwald sehr gönnerhaft wenn es darum geht, Energie nutzlos in den Himmel zu schießen. Man schaue sich nur den Lichtkegel über Radevormwald an. Wer Nachts mal in einer nebligen Nacht z.B. vom Flugplatz Leye auf Radevormwald schaut, weiß sofort was ich meine. Dazu später mehr! Eigentlich schmeichelt der Standort der Situation noch, weil der Himmel hinter dem Strahler nicht viel besser aussieht! Wie lange kann sich eine Kreisstadt wie Radevormwald, die genauso Pleite ist wie der Rest hier in der Umgebung, es sich wohl noch leisten derart ineffizient Energie zu verblasen? Hat jemand mal eine Rechnung aufgemacht wie viel Geld hier verpufft? Wie viel Bretter für die Ülfebad Brücke spuckt der Strahler täglich ins Nichts? Das ist doch bestimmt was für die UWG? Immerhin ist die Kirche die ganze Nacht beleuchtet – wie goldig!
Ich fühl mich sauwohl!
Zumindest kann ich mich über die Schärfe meines neuen Objektivs alles andere als beschweren. Und natürlich mussten mal wieder die Tiere für die ersten Testbilder herhalten. Wie sich nach kurzer Sichtung der Bilder herausstellt, ist das Objektiv ein echter Glücksfall. Und die Schweine dürfen sich auch freuen wieder ein paar 100 MB mehr auf der Festplatte einnehmen zu dürfen.
Und wieder die Kindheit
In akuter Ermangelung von Zeit, und weil der ein oder andere doch mal langsam ein neues Bild sehen will, gibt es zur Abwechslung mal nichts aus freier Wildbahn, sondern direkt aus meinem Lichtzelt: Meine Wilesco D20 Dampfmaschine aus eher ungewöhnlicher Perspektive. Ohne Übertreibung neben meinem RC Auto und diverser Lego Technik Errungenschaften der (demütig dankbar erfüllte) Traum meiner Kindheit. Und weil Feuer und ich damals eine explosive Mischung war, wurde der Kessel elektrisch beheizt. Bei dem heutigen Strompreis ja kaum bezahlbar! 😉 Beim Kauf war ich damals sogar mit dabei: Modellbahn Apitz. Da Geburtstag und Weihnachten bei mir so nah beieinander liegen weiß ich nicht mehr, wann genau ich das jetzt bekommen habe. Macht aber nichts, solange das Teil lief. Und es läuft nach wie vor, auch wenn ich die von meiner Mutter ungeliebte Eigenart erstmal alles auseinander zu bauen, auch hier praktiziert habe!
Jugend forscht
Auf besonderen, schwesterlichen Wunsch ein Bild vom Nachwuchs! Hier zu sehen ist mein Neffe Sami, der genüsslich den Gockel abnagend zuschaut, wie die bekannten roten Knallstreifen für die „Kinderpistolen“ in der Grillglut Party machen – nach dem Grillen! Anlass war der Geburtstag meines Schwagers Ümmet. Geschätzte 39 Jahre alt geworden…
Sie hat es sich zurück geholt!
Wie heißt es im Lied „Take it back“ von Pink Floyd im Refrain so passend:
She could take it back, she might take it back someday
She can take it back, she will take it back some day
Hier sehen wir ein Beispiel wie sich die Natur das durch uns vereinnahmte Gelände zurück erobert hat. Im Fahrrad-mobilen Kindesalter habe ich hier noch ab und an einen Güterzug mit V60 herschleichen sehen, Personenverkehr fand schon länger nicht mehr statt. Heute ist die Strecke an der gleichen Stelle, an der ich als Kind ab und an Rast machte so dermaßen zugewachsen, dass ich doch einen Schreck bekommen habe. An Teilstücken ist auch bei näherem Hinsehen nicht mehr erkennbar, das hier noch vor einem gefühlten Wimpernschlag einmal die Bahn fuhr.
Es handelt sich um die Kursbuchstrecke 411, der sog. Balkan Express oder die Balkan Trasse, eine Eisenbahn Strecke ins Oberbergische, die in Remscheid-Lennep abzweigt. Sowohl Weiche als auch die Schienen liegen noch, auch das Einfahrtsignal nach Lennep ist noch vorhanden und zeigt… klar, rot!
An der Stelle wo das Foto entstanden ist, war die Strecke sogar zweispurig, und doch keine Hauptstrecke: Die eine Strecke ging bei Bergisch Born ab nach Hückeswagen, die andere ging weiter Richtung Wermelskirchen.
Und auch ohne das ganze Gestrüpp würde man selbst mit der Draisine nicht weit kommen: Hinter Bergisch Born ist Schluß, heute ist dort wie auf so vielen alten Bahnstrecken (in Radevormwald ist es z.B. auch so) eine Umgehungsstraße für den Autoverkehr.
Wie hieß es gestern in einer Talkshow so passend: In ländlichen Gegenden ist es heute einfacher ein Bahnhof zu kaufen, als eine Fahrkarte. 🙁
Jetzt ist sie weg…
Ein ungewohntes Bild: Das Ülfebad ohne Ülfetal Brücke. Am 9.07.2008 wurde mit der Demontage der baufälligen Brücke begonnen, heute sind nur noch die Sockel im Wasser zu sehen. In der vergangenen Zeit hat es allerlei Sommerfeste, Flohmärkte und weitere Veranstaltungen gegeben, mit dessen Erlös die Brücke neu aufgebaut werden soll.
Ach so: Geschwommen wird hier seit Jahren nicht mehr. Heute ist das Ülfebad ein beliebter Treffpunkt für RC Motorboote und ein idealer Platz zum verschnaufen bei einer Wanderung durch die reizvolle Gegend. Auch während der Motorrad Tour durch das geschwungene Tal kann hier Rast gemacht werden. Im anliegenden Restaurant wird auch gerne die Hochzeitsfeier ausgerichtet, während auf und an der Brücke früher die Hochzeitsfotos gemacht wurden.
Schilder im Wald
Ja, das gibt es wirklich! Wer hier und da rund um die Wupper schon mal einen ausgiebigen Spaziergang gemacht hat, der weiß ob der Besorgnis des Wupperverbands um seine Besucher! Das ich hier aber auf so ein Schild stoße, damit hätte ich nun nicht gerechnet. Nicht, weil das Rinnsal sich nicht tatsächlich zur Flutwelle ausbauen kann, denn da spricht der Graben eine andere Sprache, sondern die Art und Weise vom Raderberg überhaupt erst zu dem Punkt zu gelangen ist eigentlich abenteuerlich. Ich fühlte plötzlich wieder Zivilisation. Der Wupperverband hat an alles gedacht, und auch direkt noch eine Brücke angebracht! Blöderweise fehlten mir die letzten mm Brennweite um das ganze Szenario auf den Chip zu bekommen!
This is a public service announcement with guitar
Weils gerade durch Winamp läuft und ich Zuckungen bekomme:
Die m.E. beste Version befindet sich jedoch auf der unfassbar eruptiv spielfreudigen „From here to Eternity“ Live Platte! Rock on!
Drachenflieger Romantik
Sören mit seiner 8,6qm Ozone Yakuza im Sonnenuntergang bei Remlingrade. Das Bild ist schon etwas älter und noch mit der Canon A620 Ritsch-Ratsch-Klick geschossen, aber es verliert doch gar nichts an seinem Reiz. Früher fanden sich hier auf der Wiese vor allem die Stabdrachen Flieger ein. Die Yakuza gehört zur Kategorie der Matten, sie besitzt offene Profile wie ein Gleitschirm und kein Gestänge. Der Blick geht in Richtung Wuppertal, unten im Tal befindet sich die Kirche von Remlingrade, die ist auf dem Foto nicht zu sehen, aber auch immer gut für ein Motiv!
Nicht nur Kumpel bekommen Staublungen
Eigentlich war mein Fotoausflug schon beendet und ich war auf der Rückkehr nach Hause. Da bin ich dann doch noch zufällig an einem interessanten Motiv vorbeigelaufen und habe noch mal gut 30min fotografiert. Der Beweis, dass es auch bei Bauern ganz schön stauben kann. Mittig links im Bild sieht man übrigens die Wuppertalsperre. Am Abend war erstmal putzen der Ausrüstung angesagt. Für die Fotos die hier entstanden sind hat es sich aber allemal gelohnt!