Das ist schon eine Nummer mit diesem Remscheid tolerant. Als Krieger zwischen den Welten lässt sich unweigerlich die Parallele zu Radevormwald ist bunt ziehen. Jenes aktionistische Aktionsbündis oberbergischer Toleranz, welches sich auch vehement in Intoleranz gegen die Intoleranz übte und damit Wasser auf die Mühlen derer ist, gegen die man vorgehen möchte. Man versucht Fische im Wasser zu ertränken. „Poison Paranoia“ weiterlesen
Fünf Fragen, eine Antwort
Es wäre auch zu schön gewesen. Die Salafisten sind artig durch den Reifen gesprungen den Pro-NRW so hingebungsvoll gehalten hat. Erneut sind sie durchgesprungen. Diesmal noch widerlicher. Langsam wurde die Hand auch wirklich müde. Dass Pro-NRW die Opferrolle nicht nur akzeptiert, sondern in höchst manierlicher Art als politisches Geschäftsmodell entwickelt hat, dürfte längst klar sein. Ich habe vor vielen Monden ja auch schon etwas dazu geschrieben. Aber die Medien wollen nicht so recht mitspielen. Grund genug für Pro-NRW zu fragen warum man denn jetzt nicht gebührend bedauert wird. Der Versuch einer Antwort…
Guten Morgen, sie wollten geweckt werden?
Eine kleine, unscheinbare Meldung bei WDR kompakt:
Sprengsätze bei Neonazi gefunden
Aachen: Bei einer Razzia ist am Mittwoch ein 19-Jähriger Neonazi aus Aachen festgenommen worden. Ihm wird die Vorbereitung von Sprengstoffverbrechen vorgeworfen, so die Berliner Staatsanwaltschaft. Bei einer rechtsextremen Demonstration in Berlin im Mai wurden die selbstgebauten Sprengsätze entdeckt.
Kein Grund den Schlaf zu unterbrechen, Aachen kann ganz weit weg sein, wenn man will. Blöd nur, dass lt. Stadtnetz Radevormwald nach bestätigter Polizeiaussage in gleichem Atemzug auch die Pro-NRW Jugend Radevormwalds von der Polizei mal näher inspiziert wurde. Da konnte es schon passieren, dass man im Dichter und Denkerviertel Radevormwalds plötzlich hellwach war, als man verschlafen aus dem Fenster blickend mit Waffe im Anschlag und mit Schutzweste geschützte Beamte auf der Straße sah, die mit Hunden, jetzt wohl als Sprengstoffhunde benennbar (es hätte ja auch noch den Verdacht nach Drogen geben können, weshalb Hunde eingesetzt wurden), ca. 3 Stunden eine Wohnung in der beschaulichen Siedlung durchsuchten, und allerlei Unrat nebst bekannten Nachwuchs-Demokrat mitnahm.
Und plötzlich ist es nicht mehr nur die zu belächelnde Verschmutzung und Beschmierung öffentlichen Raums, nicht mehr nur die nicht ganz für voll genommene Jugend, die zwar falsch- , aber wenigstens irgendwie politisch ist. Plötzlich ist es nicht mehr nur Patriotismus, für den man Pro NRW gewählt hat. Neben all den laienhaften Politik- und Soziologievorstellungen bekommt die Sache einen weiteren, unangenehmen Beigeschmack. Gibt es noch irgendeinen Zweifel an Pro-NRW?
Nach Informationen des Stadtnetzes Radevormwald steht die Hausdurchsuchung in Aachen aufgrund der Planung eines Sprengstoff Attentats in Zusammenhang mit derer in Radevormwald. Und wir haben Angst vorm Muselmann?
Da ich hier bereits genug Material der „Nachwuchs-Demokraten“ veröffentlicht habe, mit dem sie unseren Raum so verschönern und sich patriotisch für die Region einsetzen, spare ich mir dieses mal ein Bild.
Merci
Ich wollte es längst geschrieben haben, aufgefallen ist es mir sofort. Kurz nachdem ich hier von der Hakenkreuzstrasse berichtet habe, verschwand sie wieder. Auch das Ortsleitschild „Heider“ am Kreisverkehr Bergerhof hat sich wieder zu „Heide“ reinkarniert; so halbwegs. Allerdings geht neben der leider schon üblichen Pro-NRW Aufkleberei auch die Schmiererei der Wohlstandsbrut mit Langeweile weiter:
Bei der nächsten Wahl sind wir dann wieder ganz verwundert, wo denn die ganzen Typen herkommen. Auf der myspace Profilseite von Tobias Ronsdorf, Stadtratsmitglied von Pro NRW in Radevormwald, stand ja einst, er würde die deutschen Helden der beiden Weltkriege verehren, und Mein Kampf wäre sein Lieblingsbuch; das Stadtnetz Radevormwald berichtete. Eine Korrelation zu dem gehäuften Auftreten der Schmierereien und Pro NRW Aufklebern im direkten Umfeld seines Wohngebiets bleibt aber natürlich unzulässig. Pro NRW geben sich ja als Demokraten. Und die beschmieren außerhalb des Wahlkampfs keine öffentlichen Plätze – und tolerieren es bestimmt auch nicht!
Jenseits jedweder Ernstnehmbarkeit
Anfangs war es ja noch lustig. Mittlerweile springt Pro NRW jedoch auf jeden Zug auf, der irgendwie auch nur am Rande des Volkes Zorn kratzt. In bester DVU Manier, wir erinnern uns, fordert man jetzt auch schon die D-Mark zurück. Dass der Euro heute stärker ist, als es die D-Mark je war, spielt hierbei keine Rolle. Hier geht es ja auch nicht um Vernunft oder Rationalität – mit Speck fängt man Mäuse, und einfache Lösungen sprechen einfache Leute an. So ist das in der Demokratie: In allen Ebenen hat man das Recht auf die Unversehrtheit seiner eigenen Einfältigkeit.
Ein Prosit der Gemütlichkeit!
Es wird ungemütlich in Radevormwald. Nicht, dass Schmierereien von Jugendlichen mit rechter Tendenz seit Jahren das Bild abgelegener Orte ohnehin schon prägen oder zumindest ihren Teil beisteuern. Der beschauliche Stadtteil Bergerhof entwickelt sich mehr und mehr zur Krebszelle mit offensiven und offensichtlichen Thesen. Dass der österreichische Jörg Haider genauso tot ist wie Adolf Hitler scheint hier zumindest einen Teil der herangewachsenen Generation nicht zu stören, genauso wenig, dass er mit ai geschrieben wird. Irgendwie sind tote Idole auch griffiger – sie haben alles gesagt und man kann sich in Ruhe seine „Meinung bilden“.
Demokratische Rechtspopulisten?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.
Ignazio Silone
Selbst dieses Zitat machen sich beschämender Weise Anhänger pro NRWs zu eigen, um demokratisches Auftreten und Handeln der eigenen rechtspopulistischen „Bürgerbewegung“ zu manifestieren, und gleichzeitig Gegenbewegungen als verfassungsfeindlich zu kriminalisieren. Man beachte: Im Verfassungsschutzbericht des Landes NRW 2008 taucht pro NRW auf. Bezogen auf den Anti- Islamisierungskongress steht im Verfassungsbericht ziemlich genau das, was nun mit den Ereignissen der Kundgebung in Radevormwald passiert, nämlich die Opferrolle einnehmen, um so weiteren Zulauf auch außerhalb der rechtsextremen Szene zu bekommen.
Zulauf könnten ‚pro Köln‘ bzw. ‚pro NRW‘ auch erhalten, wenn es ihnen gelingt, sich als Opfer von linksextremistischen Ausschreitungen beim geplanten
zweiten „Anti-Islamisierungs-Kongress“ darzustellen.
Lt. dem Verfassungsschutzbericht des Landes NRW 2008 sind die Zielsetzungen von pro NRW verfassungsfeindlich, wie der Pressemitteilung des „Runden Tisches“ angibt.
Pro NRW war nicht müde darin, alle Demonstrationsteilnehmer als „linken Lynchmob“ zu bezeichnen und von „Bürgerkrieg“ zu sprechen. Als Reaktion auf die Ereignisse am Samstag hat pro NRW für Radevormwald noch schnell einen Flyer gedruckt, in dem massiv die Opferrolle derjenigen eingenommen wird, die „Mein Kampf“ als Lieblingslektüre bezeicheten (Tobias Ronsdorf, Spitzenkandidat Radevormwald auf myspace), und die in Foren Dinge schreiben wie:
Du hast ja die ganzen wilden Tiere und Affen ausserhalb des Schlossmacherplatzes gesehen. Einige wilde Löwen brüllten uns sogar an. Aber ich fand es schade das die zoowächter sie nicht geleich erschossen hatten.
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Unser Fahrzeug war das Erste. Wir fuhren mit höchstmöglicher Geschwindigkeit los. [..] Ob was Linkes vor uns war störte uns nicht, Rechts war das Gaspedal und das wurde durchgetreten.
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ich denke es werden weitere gemeinsame Kampftage folgen (ich freu mich drauf! )
[..]
Man muss wissen, wie unser Totfeind tickt
Von einer Distanzierung der Diffamierung der Demonstranten seitens pro NRW kam natürlich nichts rüber in dem Flyer. Stattdessen wird sich darüber beschwert, dass die durchaus ausgesprochene Distanzierung der Organisatoren der Gegendemonstration ausgeblieben wäre. Darüber, dass das Gaspedal in einem Bereich durchgetreten wurde, wo unter anderem auch Kinder die Straße säumten, liest man nichts. Im Flyer liest man, dass „Flaschenwürde auf Beamte“ noch zu den „harmlosesten Vorfällen“ gehörten. Nun kann ich ja nicht überall sein, aber einen Flaschenwurf auf Polizisten habe ich in den ganzen 4 Stunden nicht gesehen. Und dann hätte vermutlich auch die Polizei anders durchgegriffen. Von „Eisenstangen“ ist die Rede, auch die konnte ich zu keiner Zeit ausmachen. Jörg Uckermann (pro NRW) sprach in einem peinlichen, selbstinszenierten Interview auf youtube sogar von Molotowcocktails, und verlässt damit endgültig jede Form der Ernstnehmbarkeit.
Nur dem Zufall und einer gehörigen Portion Glück ist es zu verdanken, dass es am Samstag keine Schwerverletzten oder noch Schlimmeres gab
hält Markus Beisicht (pro NRW) fest. Das ist korrekt, denn erinnern wir uns an ein Zitat weiter oben:
Wir fuhren mit höchstmöglicher Geschwindigkeit los. [..] Ob was Linkes vor uns war störte uns nicht, Rechts war das Gaspedal und das wurde durchgetreten.
Ich selbst wurde Zeuge, wie sich ein~14 jähriger Jugendlicher nur mit einem beherzten Sprung vor einem pro NRW Fahrzeug in Sicherheit bringen konnte, welches ohne Warnzeichen mit Vollgas die Parkpassage der Poststraße hinauf fuhr.
Einen weiteren, eindeutig antifaschistischen Slogan macht sich pro NRW dann auch noch zu eigen, nämlich
Wehret den Anfängen!
Und so versucht pro NRW sich die enorme Gegenwehr der Bürger Radevormwalds noch zu Nutzen zu machen, indem man offizell das arme, demokratische Opferlamm spielt, dem fortwährend Unrecht getan wird. Gegenteilige Meinungen werden als Lüge bezeichnet. Gleichwohl schreibt man in einschlägigen Foren eben jenes zitierte Zeug, dass so gar nicht zur Opferrolle passt. Genauso wenig übrigens, wie die eindeutigen Provokationen seitens Tobias Ronsdorf hinter den Reihen der Polizei entgegen den Demonstranten.
Abschlusskundgebung von pro NRW Pt. II
Ich habe nach dem Krieg zu den Leuten gehört die gesagt haben: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“ Jetzt bin ich 75 Jahre alt, und muss das wieder erleben… Ich bin ganz traurig und wütend! Ich habe so eine Wut, dass die Deutschen wieder nicht merken, dass wieder etwas ähnliches passiert wie vor Hitler. [..] Deswegen möchte ich die jungen Leute ermuntern zu kämpfen. Wir dürfen die Nazis nicht weiter arbeiten lassen! (Quelle: wdr.de)
Abschlusskundgebung von pro NRW
Kundgeben wollten sie. Ihre Ideologie, ihre Parolen. In einer kleinen Stadt von der sie wohl dachten, hier könnten sie kurz vor der Kommunalwahl noch mal eben ungehindert aufmarschieren, Fahnen schwenken und Parolen dreschen. Abschlußkundgebung hieß es offiziell. 10% wollen sie erreichen bei der Kommunalwahl. Kundgetan haben jedoch andere. Mit Ihrer Stimme, mit Transparenten, und hinterher auch mit Flaschen und mit Steinen, als die selbsternannte „10% Bürgerbewegung“ aus ihrem von Polizisten umgebenen Loch nach Hause wollte. Verkrochen haben sie sich. Ein rein zahlenmäßig jämmerlicher Haufen, der hier in Radevormwald als „pro NRW“ Scheißhauskultur zu etablieren versucht. Die handvoll Aktivisten von pro NRW konnte man erspähen, aber nur kurz, und nur, wenn man wirklich genau hingeschaut hat. Was sie zu sagen hätten, interessierte niemanden!