Die Sonne küsste noch zart die oberen Blätter der Baumwipfel. In weiter Ferne sah man im goldenen Rot des Sonnenuntergangs durch die geometrisch gewobene Eisenbahnbrücke hindurch, die sich majestätisch bis brachial durch die Natur über den gleichsam künstlichen und doch naturell vereinnamten Kanal hinweg erhob, den Wasserdampf eines Abstichs aus einem der verbliebenen Hochöfen Duisburgs. Hier ist alles Kohle und Stahl. Die Silouette der Stahlfachwerkbrücke erweiterte ihr Schattenspiel auf das mühsam fließende Wasser. Wir stehen am Ufer des Rhein-Herne-Kanals, irgendwo in Duisburg-Meiderich. Ruhrpott. Eisenbahn, Schiffahrt, Kohle und Stahl. Der Geruch nach Brennstoffen, Schmierstoffe. Kohlenmonoxid aus großen Blechrohren verbreitet sich wie der Nebel am Morgen über das Wasser und raubt einem die Luft.
175 Jahre deutsche Eisenbahn
Hast Du Lust auf einen Museumszug?
Es gibt Dinge, denen kann ich einfach nicht widerstehen, z.B., wenn eine Dampflok, einfährt. Und dann bei dem Wetter… „175 Jahre deutsche Eisenbahn“ weiterlesen
Die Tücke des Moments
In manchen Gegenden ist es einfacher einen Bahnhof zu kaufen, als eine Fahrkarte
So vernahm man es vor ein paar Wochen in irgendeiner Politik Talksendung. Hier sehen wir den alten Bahnhof in Ratingen-Lintorf. Alle Signale stehen auf rot, und das Gebäude hat auch schon bessere Zeiten gesehen, bei allem Respekt gegenüber den jetzigen Eigentümern! Und auch im Bergischen Land ist der Ausverkauf ja längst abgeschlossen. Das ist ein zweischneidiges Schwert: Zum einen bleiben einem die häufig im Denkmalschutz stehenden Gebäude erhalten, zum anderen sind sie aber irgendwie doch verloren. Man denke hier nur an das schöne Bahnhofsgebäude in Dahlhausen-Wupper.
Aber es ist eben die Tücke eines Fotos: Es zeigt nur den Moment! Denn in Wahrheit ist dies eine, mittlerweile ausschließlich von Güterzügen, sehr stark befahrene Eisenbahntrasse, an die es mich verschlagen hatte. Und für jemanden wie mich, der die letzten Atemzüge einer nicht elektrifizierten aber ehemals belebten Hauptstrecke miterlebt hat, ist es schon beeindruckend zu sehen, wenn auf einer Trasse keine Langeweile aufkommt und zwanzig, teils sehr lange und von drei E-Loks gezogene Güterzüge hier stündlich den Standort passieren. Idealerweise gab es, und zudem von mir auch auf Video festgehalten, viele Kreuzungen im Bereich des Bahnhofs.
Apropos Video: Mit folgendem Bild möchte ich dem netten Lokführer auf der MaK DE 2700-03 danken, der das Video mit persönlichem Einsatz bereichert hat!
Henrichshütte zu blauer Stunde
Die Henrichshütte in Hattingen wurde 1854 gegründet und war lange Zeit Hauptbrötchengeber für Hattingen und Umgebung. Das riesige Areal wurde nach der Schließung 1987 immer weiter zurück gebaut / gesprengt / planiert. Dies ist der „kümmerliche Überrest“ der damals 70.000m² großen Eisenhütte, die nun als Museum fungiert und Teil der „Route Industriekultur“ ist.