Ende letzten Jahres war ich zwecks Fotoshooting bei einem Kunden geladen – naja, vielmehr hatte ich mich selbst eingeladen. Es ging darum, für die Website die ich betreue, mal ein paar aussagekräftige Fotos zu machen. Der Kunde, die Wiegand Metalltechnik & Lasercut GmbH, besteht nun schon seit 1886, ist also ein echtes Stück Remscheider Industriegeschichte, und bietet heute Laserschneiden, Laserbeschriftung, Rohrbearbeitung, Qualitätsprüfung sowie weiterhin den klassischen Feinblechbau in zwei Werken in Remscheid.
Für mich, dessen Pfad der Tugend im Bereich der Metalltechnik nicht über den Elementar Grundlehrgang hinaus ging, den man auch als „Kabelaffe“ durchläuft, war es schon eine reizvolle Erfahrung. Alleine aufgrund des Geruchs fühlte ich mich einige Jahre zurück versetzt, und hatte plötzlich wieder das Gefühl der Blasen an den Händen, nachdem stundenlang das U-Profil mit der Feile bearbeitet werden durfte. Ich bin dafür einfach nicht geschaffen! Umso erfreulicher zu sehen, wenn der Computer das macht, wofür er gedacht ist, und in Rekordzeit und Rekordgenauigkeit z.B. Sägeblätter ausgelasert werden.
Und insbesondere bei großen Werkstücken wie Sägeblättern mit 1000mm Durchmesser wird man doch demütig, zumal der Nachbar meines Elternhauses täglich bei der Firma Arntz schaffen ging – ebenfalls eine altehrwürdige Remscheider Produktionsstätte. Wie viel mehr Arbeit hatte man wohl erst vor 50 Jahren mit so einem Sägeblatt, welches der Laser heute in gefühlten 120 Sekunden ausgespuckt hat?
Ebenfalls nett anzusehen war die Laserbeschriftung. Ich kann mich noch dunkel erinnern, wie ich mit Hammer und Buchstabenmeißel (?) meinen Namen in meine Werkstücke einhämmern musste. Selten schön, aber immer aufwendig. Heute geht mal eben ein Lichtstrahl über das Werkstück.
Jetzt müsste nur noch die Geschwindigkeit der Website besser werden – Strato und Datenbank eben…